Mal als Beispiel:
Um den riesigen Grundbesitz von Bauer Schlau führt ein eine Straße. Das Land liegt genau zwischen Ortschaft A und Ortschaft B.
Täglich fahren 25000 Autos um den Besitz herum, es ist die schnellste Möglichkeit von A nach B zu kommen. Das dauert 15 Minuten.
Bauer Schlau baut eine Straße auf seinem Grund, die Fahrt dauert auf dieser Straße nur 3 Minuten. Er öffnet gegen eine Jahresmaut die Straße für private PKW.
Bauer Schlau verdient viel Geld.
Die Bundesregierung findet die Straße super, dank Volksbegehren wird Bauer Schlau enteignet. Wenn er Glück hat ist die Kohle, die er für die Straße bezahlt hat wieder drin und auch der Grundwert halbwegs entschädigt. Die entgangenen Gewinne der nächsten 30 Jahre sind aber nicht drin.
Ich würde so eine Enteignung kritisch sehen. Anders verhält es sich, wenn der Bauer das Land quasi nicht wirtschaftlich nutzt und die Straße dann durch die Regierung gebaut werden würde.
Genauso sehe ich das auch mit Wohnungen. Wenn Land zwangsenteigenet wird und die Regierung darauf günstigen Wohnraum schafft ist das für mich okay, solange das nicht wirtschaftlich genutzt wurde und der Besitzer angemessen (und zwar wirklich angemessen und nicht das was die Regierung so unter angemessen versteht) entschädigt wird. Aber schon bestehenden Wohnraum enteignen weil sich keiner mehr ne Wohnung leisten kann sehe ich als falschen Ansatz. Da liegen die Probleme ganz wo anders.
Also ist es ein Eingriff ein mein Eigentumsrecht.
Es ist aber kein prinzipieller Richtungswechsel, um zB. die "Dominanz bäuerlichen Eigentums an Grund und Boden" zu überwinden.
Also sind nur Enteignungen, die Bauern und die Bevölkerung betreffen rechts und die von profitorientierten Betrieben nicht?
Ich denke das wurde so gepostet, weil die Linke ja die "kapitalistische Dominanz" durch Enteignungen abschaffen will.
Ist andererseits ja aber nicht so, dass der Bauer mit seinem Land kein Geld verdient.