@quesar:
Du nennst den Lizenzspieler-Etat, der bei den Bayern deutlich höher ist, als Argument für ihr permanentes Ziel, Meister zu werden. Dieser Argumentation folgend müsste Schalke sich aber auch hinstellen und sagen: Unser Ziel ist Platz 2. Stattdessen werden die Bayern in die Saisonziele mit einbezogen, statt dass man nur auf sich selbst schaut. Platz 2 ist ein konkretes Ziel. Wenn man diesen hinter Dortmund statt hinter Bayern erreicht, dann ist das so, aber man hat seine Saisonziele nicht verfehlt. Wenn man seine Saisonziele nur von einer anderen Mannschaft abhängig macht, was ist dann ein Erfolg? Bayern auf 18, Schalke auf 17? Um es überspitzt auszudrücken...
Die formulierten Saisonziele von Tönnies: „Ich erwarte von der Mannschaft, dass sie sich wieder für die Champions League qualifiziert. Wir sollten uns keine noch höheren Ziele stecken“,
und Heldt: "Wir werden unsere Ziele, die wir uns vor der Saison gesteckt haben, nicht verändern. Es bleibt dabei: Wir wollen in der Königsklasse das Achtelfinale erreichen und in der Liga wieder um die Champions-League-Plätze mitspielen."

Aber insgesamt finde ich es ziemlich unangebracht, wie hier über die Dominanz des FC Bayern gesprochen wird. Wenn es diese Saison nicht mit dem CL Titel klappt, wird es vielleicht nächstes Jahr noch eine solche Saison geben. Wenn die CL aber gewonnen wird, ist die Mannschaft schon nächste Saison nicht mehr zu solchen Leistungen im Stande. Robben wird auch nicht bis an sein Lebensende mit ner Rakete im Arsch rumlaufen, Ribéry, Lahm, Schweinsteiger sind alle über 30 und auch ein Thomas Müller und ein David Alaba, die in ihren jungen Jahren schon alles gewonnen haben, werden nicht ewig diesen Erfolgshunger haben.
Ich gebe der Mannschaft also höchstens bis 2016 Zeit, ehe die Dominanz ein Ende findet.
Glaubst du nicht, dass Bayern auf etwaige Schwachstellen mit dem Festgeldkonto reagieren wird? Ich schon ... sie haben die Mittel fast jeden einzukaufen, den sie wollen. Wer sollte diese (auch) finanzielle Dominanz brechen können? Und wie? Und solange der Verein durch die CL und durch Sponsoren mit Geld zugesch ..., äh überschüttet wird, ändert sich das auch nicht.
Es tut auch jeder so, als wäre der FCB seit Gründung der Bundesliga unschlagbar und würde pro Saison wenn es hoch kommt 2 Spiele verlieren. Die Situation, dass es so aussieht wie im Augenblick haben wir aber tatsächlich erst seit 2 Jahren, davor war man zwar auch Rekordmeister, aber die 80 Punkte Marke hat zum ersten Mal Borussia Dortmund geknackt. Diese schier unüberwindbare Dominanz hat man erst seit Kurzem aufgebaut. Davor gab es Jahre, in denen man mit 9 Niederlagen Meister geworden, punktgleiche Meisterschaften etc.
Klar, die Bayern waren schon immer die bösen, aber dass sie zur Zeit mit einer wirklich außergewöhnlich guten Mannschaft antreten wird mir persönlich zu oft vergessen.
Bei der Gründung der Bundesliga waren sie ja noch gar nicht dabei
Es ist eine sehr sehr gute Mannschaft, die es ohne die vielen Millionen auf dem Konto (höchstwahrscheinlich) so nicht geben würde. Den Anspruch ganz vorne mit dabei zu sein, hatten sie spätestens nach den Topplatzierungen in ihren ersten vier Bundesligajahren.
Im Ernst, du triffst es mit deiner Argumentation ganz gut. Andererseits: Wer, wenn nicht die Bayern haben es "verdient", mit dieser Arroganz autreten zu können ? Vor jeder Saison labern 17 Vereine irgendwas von irgendwelchen Zielen, die Einzigen, die dieses Ziel jedes Jahr klar ausgeben, sind die Bayern. Ist das Arroganz.
Es kann auch kein anderer Verein das Saisonziel "Meisterschaft" ausgeben, weil es kein anderer Klub schaffen kann, an der Dominanz der Bayern zu kratzen. Jeder andere Verein der Buli ist tatsächlich schlagbar und da gibt man eben eher eine Tendenz an. Aber sind "Nicht absteigen", "Champions-League" oder "Top Ten" keine klar formulierten Ziele?
Ja richtig, in der ersten und zweiten Bundesligasaison waren sie nicht mal dabei - genau darauf wollte ich mit der Übertreibung auch insgesamt anspielen

Rekordmeister ist man schließlich auch erst seit den 80er Jahren.
Wen sollen die Bayern denn verpflichten? Bundesligaspieler, die sofort eine Verstärkung darstellen wie Lewandowski sind selten oder wollen gar nicht erst kommen. Aus England einen holen zu können, der eine Verstärkung wäre und dennoch mit den deutschen Gehaltsstrukturen zufrieden ist, halte ich auch für schwer bis unmöglich. Aus Spanien holt man von Barca oder Real nur Spieler, die für die Clubs entbehrlich sind und von allen anderen spanischen Vereinen sind das dann ebenso mögliche Graupen wie von Bundesligisten sind. Der Markt für Sofortverstärkungen ist für die Bayern mittlerweile ziemlich klein. Aus dem aktuellen Kader muss man sich auch erst mal anschauen, wer ein echter Star war, BEVOR er zu den Bayern kam. Lewandowski, Neuer und Götze, dann hört es auch schon auf. Robben hatte sich zuvor bei 2 Topteams nicht durchgesetzt, Ribéry, Martinez, Benatia, Dante, Bernat waren zuvor alle bei keinem wirklich großen Verein. Dazu noch einige Spieler aus der eigenen Jugend.
Bayern hat national die finanzielle Vormachtstellung, daran besteht kein Zweifel. Aber in der Position, dass man jeden Spieler der Welt holen kann, ist man nicht. Real, Barca, PSG, Chelsea, ManCity, ManUnited und sicher noch ein paar andere dagegen schon, wodurch es für Bayern wesentlich schwieriger sein wird, mit diesen Clubs zu konkurrieren, wenn international die Erfolge ausbleiben sollten. Dann bleibt man zwar der Krösus in Deutschland, allerdings auch nicht mehr in der Form, dass man 15 von 18 Teams mit einem 6:0 aus dem eigenen Stadion schießen könnte.