Viele Leute nehmen bei der Frage nach Tierquälerei zu sehr das menschliche Empfinden als Maßstab. Wenn man eine Katze hat, sollte man sich keine Mäuse, Hamster oder ähnliche Kleintiere dazu holen. Auch wenn diese im Käfig sind und die Katze womöglich nicht häufig in die Nähe des Käfigs kommt bedeutet die bloße Anwesenheit eines natürlichen Fressfeindes für das Tier im Käfig eine dauerhafte Stresssituation, auch wenn Herrchen davon nicht viel mitbekommt. Ob es also einer Ziege etwas ausmacht, wenn man sie an den Hörnern zieht oder nicht können die wenigsten hier wissen. Das Argument, dass Ziegenhalter das auch machen, zieht hier nicht. Es ist in Deutschland auch erlaubt, männliche Ferkel ohne Narkose zu kastrieren und das ist hierzulande auch üblich. Nur weil "man das so macht" heißt das noch lange nicht, dass das Tier dabei keine Schmerzen empfindet. Ob diese nachhaltig sind oder nicht ist zwar keine unwichtige Frage, aber selbst wenn sie es nicht sein sollten, gibt das niemandem das Recht, sie zuzufügen. Ein Tritt gegen das Bein der Ziege, bei dem keine Verletzung entsteht ist nicht weniger Tierquälerei als ein Tritt, der ihr das Bein bricht. Es ist nur eine schwächere Form von Tierquälerei.
Dass die Anwesenheit in einem Stadion voller lauter Menschen ohnehin ein sehr zweifelhafter Spaß für den guten Hennes ist, möchte ich hier gar nicht unterschlagen, das dürfte eigentlich einleuchten.