Die Diskussion ist schwierig. Die einen (auch ich, wie schon im BuLi-Thread) ärgern sich, dass dem Fußball seine Spannung abhanden gekommen ist und wenn wir ehrlich sind: der Kampf um die Champions League ist auch hauptsächlich für Fans eines beteiligten Teams spannend. Abstiegskampf analog. Die anderen erfreuen sich an dem Erfolg ihres Teamsund neigen dazu, sich angegriffen zu fühlen, weil man den Bayern irgendwas nicht gönnen könnte.
Ich bin wirklich so gar kein Fan der Bayern. Deshalb kann ich aber trotzdem anerkennen, dass sie seit zwei, drei Jahren überragenden Fußball spielen, dass sie unglaublich clevere Transfers tätigen und völlig zurecht stehen, wo sie stehen. Da gibt es überhaupt kein Vertun. Und natürlich spielen sie überragenden Fußball. Dem konnte ich in der überragenden Triple-Saison auch wirklich etwas abgewinnen. Aber jetzt ist es für mich langweilig. Sie dominieren alles national und es ist überhaupt keine Frage mehr, ob München ein Spiel gewinnt, sondern nur noch, wie hoch. Diese völlige Abwesenheit von Spannung macht mir persönlich das Produkt Bundeliga unattraktiv. Dass ich außerdem ähnliche Probleme sehe, wie Octa sie beschrieben hat, habe ich ebenfalls im BuLi-Thread geschrieben. Dabei ist insbesondere der Standortvorteil der Bayern das überragende Argument, weil ja gerne mal aus dem Süden der Satz kommt, die anderen müssen halt mal mehr machen. Wolfsburg kann eben trotz guter Finanzen keinen de Bruyne halten, Dortmund keinen Götze und keinen Lewandowski. Auch Reus ist nur aus Heimatliebe geblieben. Ich will aber nochmals betonen, dass man den Bayern natürlich keinen Vorwurf machen kann. Wie sollte der auch aussehen? Wirtschaftlicher und sportlicher Erfolg als Verbrechen? Albern. Aber das Problem bleibt und wahrscheinlich auch noch länger.