Ich lass es.
Empören ist ja uncool...
Empören ist mittlerweile Volkssport - leider. Ganz allgemein ( und mir sehr wichtig: nicht auf Anderst gemünzt!!! ) finde ich diese Entwicklung fürchterlich. Als Kind hatte ich immer den Eindruck das in den USA alles so überkorrekt sei und jeder nur darauf erpicht ist bloß kein falsches Wort zu verwenden bzw dem anderen die Hölle heiß zu machen wenn er einen Fehltritt begeht. Keine Ahnung warum ich das damals hatte - meine Sorge das es irgendwann rüberschwappt hat sich leider bewahrheitet. Ich war noch nie in den USA und bin mir aber sicher das es nicht so extrem ist wie ich als Kind dachte.

Die User auf Twitter sind ganz extrem, da wird durchgehend gehetzt, diffamiert, da werden Arbeitgeber angeschrieben um Menschen eins auswischen zu wollen die nicht die gleichen "hohen moralischen Ansprüche" haben wie man selbst.
Immer mit dem Finger auf Andere zeigen, sich selbst, seine Meinung und Lebenseinstellung überhöhen. Ein Miteinander ist nicht mehr möglich. Deutschland ist der alte, verbitterte Mann der alle um sich herum anraunzt und durchgehend unzufrieden ist. Seine Unzufriedenheit hält er für normal und gerechtfertigt und will sie anderen aufdrängen. Wenn er das nicht schafft wird dem Finger auf die anderen gezeigt.
Das mit dem alten Mann geht mir seit einigen Tagen durch den Kopf da ich mich gefragt habe warum das Thema Katar und Armbinde in den anderen Ländern nicht annähernd so präsent war und ist. Da wurden die Probleme angesprochen, allerdings ohne die Fantasie das eine Armbinde oder ein "nicht schauen der WM" die Verhältnisse vor Ort ändern könne.
Viele sind der Meinung das ein Post mit einem # als Engagment ausreicht und klopfen sich innerlich auf die Schulter oder bezeichnen sich als Aktivisten. Ja, etwas übertrieben. Ich poste etwas, fühle mich gut und alle können sehen das ich mich grade für etwas "eingesetzt" habe. Das ist natürlich ziemlicher Quatsch da Social Media immer in seiner eigens gewählten Blase stattfindet.
Dinge verändern geht nur in der Politik oder im Ehrenamt, nicht am Handy.
Zurück zum Thema: als alter Sack ( Jahrgang 78 ) kann ich das mit der Pumpgun gut deuten und auch zwischen den Zeilen lesen. Da schwang sehr viel Frust mit, völlig verständlich.
Wenn meine alten Jochen Enax Stories noch online wären hätte ich jetzt wahrscheinlich regelmäßig eine Twitter Meute am Hals
