Für mich ist es der spaßigste D&D- (oder Pathfinder-)Kampf seit Temple Of ELemental Evil. Bloß, dass es anders als Temple Of Elemental Evil nicht auf einen einzigen Dungeon rausläuft, der dann auch noch mit dem gleich Gegner (die Bug Bears) vollgestopft ist.
Überhaupt gibt es hier selten Massenkloppereien -- das ist ja in vergleichbaren Spielen meist anders.
Die STory an sich ist Standard. Im Prinzip läuft es drauf hinaus, dass man für einen Auftraggeber über die Weltkarte geschickt wird, um Aufträge zu erfüllen / Questitems zu finden. Gerade vom überepischen Pathfinder WOTR kommend (oder an BG3 denkend), wo es jeweils schon im Intro hoch hergeht, war das für mich mal eine willkommene Oldschool-Abwechslung -- frühe D&D Titel wie SSIs "Pool Of Radiance" stehen hier spürbar Pate. Aber es gibt lustige Momente. Einen meiner Favs würde eine Überraschung vorwegnehmen. Aber vielleicht als Beispiel zuletzt: Ich musste ein paar STämme Orks wiedervereinen, um an einen aufsässigen Orkschamanen ranzukommen, der in den Besitz eines magischen Artefakts gekommen ist (und dies für sich ausnutzt, um die anderen Stämme zu unterjochen).
Jeder Stamm bzw. Clanführer hat seine Besonderheit. Einer steht für Stärke, entsprechend muss man ihren Anführer in einem Duell besiegen, Mann gegen Mann (das Partymitglied kann man wählen). Ein anderer sammelt Artefakte. Der Chef sucht nach einer Axt, die von einer "Alten Königin" bewacht werden soll. Noch kein Ork habe die Suche überlebt. Also wird man in eine ohne Fackeln stockfinstere Höhle geschickt, in der einen gleich am Eingang Spinnweben begrüßen... (keine Standardspinnen, die Dunkelheit wird hier spoilerfrei eine Rolle spielen). Leider war ich entweder überlevelt oder etwas zu stark, denn dieser Abschnitt war doch etwas leicht.
Dazu sind die Gebiete / Aufgaben meist linear. Aber es gibt hin und wieder Entscheidungen oder mehrere Lösungsmöglichkeiten. Einfaches Beispiel: Man muss ein Schloss infiltrieren. Stürmt man jetzt die Haupttore oder sucht einen anderen Weg? Die DLC-Kampagne "The Lost Valley" soll das noch weiter ausbauen. Wenn ich Tactical Adventures wäre, würde ich die Story-Extras (Vollvertonung, Dialoge in "Zwischensequenzen") beim nächsten Mal komplett weglassen. Das sind ~20 Mann -- wenn man so überschaubare Ressourcen hat, spezialisiert man sich besser und baut das noch weiter aus: Schöne Szenarien mit der Umgebung als Faktor, die zu spannenden D&D-Kämpfen führen. Es mag nicht so massentauglich sein, aber Atmosphäre und Story konnten schon die Oldies, zuletzt auch PoE wunderbar über Textfenster transportieren (die die Fantasie anregen wie ein Fantasybuch). Mit Larian konkurrieren können die Sequenzen technisch eh nicht.
https://youtu.be/oc76TuzCgmQ?t=31Also dieses Solasta sieht ja mal echt interessant aus. Wie steht es denn um den Schwierigkeitsgrad? Ist der einstellbar?
Presets und Custom, wo sich recht viel individuell einstellen lässt. Auch, ob Gegner vermehrt Fähigkeiten einsetzen, aber auch Abzüge auf die Würfe der eigenen Party bzw. Boni auf die der Gegner (wo ich kein Freund von bin).
Bin jetzt wohl kurz vor Ende der dem Spiel beigelegten Kampagne (es gibt Userkampagnen und einen Story-DLC) und fand es auf dem "Standard"-Schwierigkeitsgrad etwas leicht. Es gibt ein paar knackigere Kämpfe und ein, zwei Bosskämpfe habe ich wohl über Charisma-Skillchecks "weggeredet".
Allerdings habe ich bei der Erstellung all meiner Charaktere auch so lange gewürfelt, bis ich ihnen hohe Attribute geben konnte. Und: drei meiner vier Charaktere hatten rassenbedingt Dunkelsicht (die zwei Zwerge und ein Elf) -- das heißt, wenn Gegner unzureichend beleuchtet waren, keinen Malus auf ihre Angriffe. Was in der Kampagne rückblickend ein dicker Bonus war.