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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 185714 mal)

Karagounis

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1000 am: 19.April 2025, 08:53:32 »

Boah das tut weh... ein Tor. Ein einziges Tor und das noch so spät.... verdammt bitter :(

Elemotion

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1001 am: 21.April 2025, 19:07:23 »

Wie unendlich bitter
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Muffi

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1002 am: 22.April 2025, 13:56:46 »

Krass, so ein verdammt knappes Saisonfinale habe ich selbst noch nie erlebt. Echt bitter, aber dann macht ihr es in der Folgesaison so wie die Bayern, die ihr Finale dahoam verloren haben - ihr steigt in der nächsten Saison als Meister mit massig Punkten Vorsprung direkt auf!  :D

Im Ernst, ich bin gespannt, vor allem auf die vielen Jungspunde und ob/wie sie sich im Kader der ersten Mannschaft durchsetzen.
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Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1003 am: 22.April 2025, 18:28:54 »

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Anfang Juni 2035, Essen, Deutschland



GERARD L. und HANNES R.


"Herzlich Willkommen zu Pille und Pott, dem Fussball-Podcast aus Altenessen. Ich bin Thorben 'Pille' Pilarski, neben mir sitzt mein Co-Pilot Jan 'Potty' Pohlmann und wir freuen uns riesig über unsere beiden heutigen Gäste, denn uns gegenüber sitzen zwei Menschen, die maßgeblich mitverantwortlich dafür sind, dass der Name 'Rot-Weiss Essen' inzwischen auch überregional wieder präsenter ist als noch vor fünf oder zehn Jahren. Gerard Lavayeux und Hannes Ringlwadl - herzlich Willkommen und vielen Dank, dass ihr hergekommen seid!"

"Die Freude ist ganz unsererseits.", gebe ich freundlich zurück.

"Ja, vielen Dank, dass ihr uns eingeladen habt - wurde aber auch langsam Zeit." Hannes lacht kurz über seinen eigenen Scherz.

"Da ist natürlich was dran", stimmt Pille lachend ein. "Aber ihr seid halt leider permanent sehr eingespannt - ein bißchen 'Opfer des eigenen Erfolges', sozusagen. - Was uns zur gerade abgelaufenen Saison bringt. Wie habt ihr dieses Saisonfinale erlebt? Wie ordnet ihr es jetzt, mit knapp drei Wochen Abstand, für euch ein?"

"Im ersten Moment war es natürlich ein absoluter Tiefschlag", sagt Hannes, nachdem wir uns kurz mit einem Blick verständigt haben, wer darauf antwortet, "wir hatten schon gehofft, dass wir den dritten Platz vieleicht doch noch zurückerobern können. Aber es hat halt knapp nicht gereicht. Wahrscheinlich ist es eines der knappsten Finals der Zweitligageschichte - und damit haben wir dann doch noch Geschichte geschrieben." Er lacht wieder.

"Wir waren und sind enttäuscht", übernehme ich, "aber mit ein bißchen Abstand überwiegt so langsam der Stolz darauf, als klarer Abstiegskandidat überhaupt bis zur buchstäblich letzten Sekunde in der Verlosung um den Aufstieg gewesen zu sein. Damit hat ja nun wirklich niemand rechnen können. - Eine leise Kritik sei mir an dieser Stelle allerdings gestattet: ich verstehe wirklich nicht, wieso die Partien des letzten Spieltags nicht wie eigentlich üblich gleichzeitig angesetzt wurden. Dass die Nürnberger von vornherein wußten, wieviele Tore sie schießen müssen, um uns zu überholen, war ein klarer Vorteil für sie. Ich hoffe, die Ligaverantwortlichen nehmen dieses Saisonfinale zum Anlaß, die Regelung wieder konsequent umzusetzen."

"Verständlicher Ärger", nickt Potty. "Aber andererseits habt ihr die beste RWE-Platzierung seit ... keine Ahnung, 2006/07 wahrscheinlich, hingelegt. Also bei aller Enttäuschung - würdet ihr zustimmen, dass es im Endeffekt ein erfolgreiches Jahr war?"

Ich nicke. "Absolut. Es hat ein paar Tage gedauert, aber inzwischen bin ich genau der gleichen Meinung: diese Saison war fantastisch - die Jungs waren fantastisch! Und ich freue mich jetzt schon darauf, mit der Truppe die neue Saison vorzubereiten."

"Gutes Stichwort", hakt nun Pille ein. "Könnt ihr schon etwas zu eventuellen Kaderveränderungen sagen?"

Ich schüttele den Kopf. "Nein, bisher nicht. Wir sehen dank verschiedener Jugendspieler, die eventuell eine Option für die nächste Saison darstellen, eigentlich wenig Notwendigkeit für Zugänge."

"Und Abgänge? Wie man hört, soll der eine oder andere ehrgeizige Spieler mit dem Gedanken eines Vereinswechsels spielen, um auf diese Weise den Aufstieg in die erste Liga zu schaffen? Konkret gibt es aktuell Gerüchte, dass euer Sechser Isiah Louisville Angebote aus den Niederlanden hat?"

Ich schmunzele. "Dazu kann und werde ich jetzt nichts sagen - falls es Neuigkeiten geben sollte, werden wir damit wie gewöhnlich sehr transparent umgehen."

Pille läßt sich seine vielleicht vorhandene Enttäuschung nicht anmerken. "Du hast gerade Jugendspieler erwähnt, kannst Du dazu etwas sagen?"

"Ich nicht, aber Hannes.", grinse ich und nicke meinem Co zu.

"Joa, wir haben aktuell zwei Jungs aus der U19 ins Auge gefaßt. Zum einen Tim Ahn, der grundsätzlich eigentlich jede Feldspielerposition zumindest notfallmäßig spielen kann, den wir aber perspektivisch als offensiven Teil auf der Sechs sehen. Und auf der anderen Seite Maximilian Thielemann, der sein defensiver Gegenpart auf der gleichen Position werden könnte.
Wir nehmen die beiden auf jeden Fall mit ins Trainingslager und dann schauen wir mal, wie sie sich anstellen."


"Apropos Trainingslager: wo gehts eigentlich dieses Jahr hin?"

"Das haben wir noch nicht final festgelegt - aber die Tendenz geht zu 'regional'."


"And now for something completely different:", Pille lacht, wir stimmen ein, als wir das Monty-Python-Zitat erkennen.
"Im Winter gab es zahlreiche Berichte aus verschiedenen Quellen, die von konkreten Wechselangeboten für den RWE-Cheftrainer sprachen, vor allem die erste französische Liga soll gleich mehrfach unter den Interessenten vertreten gewesen sein. War an diesen Gerüchten etwas dran und wenn ja, warum bist Du nicht gewechselt?"

"Seht es mir nach, wenn ich hier aus Professionalitätsgründen nicht allzusehr ins Detail gehen kann - aber ja, es gab Interesse an meiner Person. Und ja, es war sehr konkretes Interesse.
Warum ich nicht gewechselt bin? Weil keines der Angebote mich so gereizt hat wie die Fortführung der Aufgabe hier in Essen, mit dieser Mannschaft und diesen Mitarbeitern. Ich fühle mich hier absolut wohl und habe nicht den Eindruck, als sei meine Arbeit schon getan oder als hätten wir alles erreicht, was realistischerweise mit diesem Team erreichbar ist."


"Und die finanzielle Seite? Die Angebote hätten doch sicherlich eine deutliche Gehaltserhöhung bedeutet?"

"Keine Ahnung, so genau hab ich da gar nicht nachgefragt - aber um es klar zu sagen: auch hier in Essen bin ich in der Lage, von meinem Gehalt sehr gut zu leben und sogar noch zweimarkfuffzich auf die hohe Kante zu legen. Ich bin in der glücklichen Lage, die finanzielle Seite eines Jobangebotes nicht mehr unbedingt als den entscheidenden Aspekt erachten zu müssen."

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"Na gut - letzte Frage: Wo landet Rot-Weiss Essen nächste Saison? Glaubt ihr, dass ihr den Erfolg dieser gerade beendeten Spielzeit wiederholen oder gar übertreffen könnt?"

"Sowas läßt sich ja nicht planen. Deswegen haben wir in einem ersten Vorbereitungsgespräch innerhalb der sportlichen Führung abgestimmt, dass unsere Zielstetzung erneut 'Nichtabstieg' lautet. Das mag ambitionslos erscheinen, ist aber angesichts der Kräfteverhältnisse in der Liga nicht unrealistisch. Zumal ja auch wieder sehr starke Mannschaften dazustoßen."

"Danke, dass ihr da wart - und auch Ihnen, liebe Zuhörer, vielen Dank für die Aufmerksamkeit. Die nächste Folge 'Pille und Pott' gibts in zwei Wochen - dann mit dem neuerdings ehemaligen BVB-Trainer Edin Terzic."


Auch wenn wir im Gespräch mit den beiden Nachwuchsreportern komplett gemauert haben - intern wissen wir, dass s zumindest eine Position gibt, auf der wir etwas tun müssen.
Und zwar die Innenverteidigung.
An den erwähnten Gerüchten um Louisville ist nämlich deutlich mehr dran als uns lieb ist.
Der junge Defensivspezialist wird ganz konkret vom FC Groningen aus der Eredivisie umgarnt und hat uns bereits unmißverständlich mitgeteilt, dass er dorthin zu wechseln gedenkt, Vertrag hin oder her.

Wir haben selbstverständlich erstmal "Nö!" gesagt, aber eingedenk der Tatsache, dass Spieler bei solchen Dingen ja sowieso immer am längeren Hebel sitzen, haben wir gleichzeitig schonmal einen neuen Innenverteidiger zur Fahndung ausgeschrieben.




Aber natürlich beschäftigen wir uns nicht nur mit Ersatz für wechselwillige Spieler, sondern auch ganz grundlegend mit dem Vorankommen des Vereins. Und da sind wie eigentlich immer die Finanzen Punkt Eins auf der Liste.
So bescheiden das Saisonfinale sportlich verlief - Platz vier bedeutet eine erkleckliche Summe Geldes für die Vereinskasse - Gelder, die uns einerseits helfen, die bereits laufenden Bauvorhaben gegenzufinanzieren und andererseits auch neue anzustoßen.










Wenn die aktuellen Pläne fertig umgesetzt sind, haben wir für die Zweite Bundesliga mehr als nur konkurrenzfähige Trainingsanlagen.
Die Jugendarbeit ist jetzt schon vorbildlich und wird noch weiter verbesert werden - in einer derart umkämpften Region ist es unumgänglich, an diesen Ausgaben nicht zu sparen, wenn es irgendwie möglich ist.
Andernfalls sagen Dutzende anderer Vereine nämlich "Danke" und schnappen uns die besten Talente weg!


Nach dem Besuch bei "Pille und Pott" erlauben wir uns einen letzten Blick zurück und erfreuen uns an den Dingen, die unabhängig von irgendwelchen knapp verpaßten Aufstiegen und sonstigen Ärgernissen einfach gut waren.
Wie zum Beispiel die Tatsache, dass Marek Duda in die Liga-Elf des Jahres gewählt wurde.




Was weniger überraschend ist, wenn man bedenkt, dass er Torschützenkönig wurde - allerdings mit nur 17 Toren, was ein zi8emliches Armutszeugnis für die Stürmer der Liga ist.
Da fühlt man sich ja glatt an die schlimmsten Zeiten der Neunziger des vorigen Jahrhunderts erinnert!




Unsere Stammelf weist etliche Neuzugänge auf, ein Hinweis darauf, dass wir den Bedarf im Kader gut eingeschätzt hatten.




Ein kritischer Blick auf den Kader der abgelaufenen Saison förert die überraschende Erkenntnis zutage, dass tatsächlich nur zwei Fehler unserer Spieler direkt zu Gegentoren führten - einer der Bestwerte in der Liga.
Andererseits fällt auf den ersten Blick auf, wie abhängig wir von Duda/Rodriguez im Sturm sowie Havertz als Vorbereiter sind - wir müssen also entweder daran arbeiten, diese drei auch weiterhin mit den Freiheiten und vor allem FreiRÄUMEN zu versorgen, die sie brauchen ... und sollten andererseits hoffen (bzw die Religiösen im Verein beten lassen), dass keiner der drei wechselt.




Zu guter Letzt schauen wir nochmal kurz über den Tellerrand und stellen erstmal fest, dass RB Leipzig mal wieder den Pokal gewonnen hat - der SC Paderborn war im Endspiel nur in kurzen Phasen ein echter Prüfstein.




Im Playoff zwischen Zweiter und Dritter Liga setzt sich Rathenow gar nicht mal sooo souverän gegen den TSV 1860 München durch...




... und eine Etage höher bleibt Holstein Kiel erstklassig, weil sie dem 1. FC Nürnberg (der uns ja frecherweise auf Platz vier verwiesen hatte) klar die Grenzen aufzeigen.




Die Drittliga-Abschlusstabelle weist damit nur zwei Aufsteiger auf - Jahn Regensburg und die Würzburger Puller... äh ... Flyeralarm Kickers (die besagten Investor vor über einem Jahrzehnt verloren haben, den Spitznamen jedoch nicht losgeworden sind) verstärken das Teilnehmerfeld der Zweiten Bundesliga in der neuen Saison.
Am anderen Ende der tabelle geht es für die Lokalrivalen RW Oberhausen und FC Düren runter in die Regionalliga - was besonders für Düren einer echten Katastrophe gleichkommt, sind sie doch damit direkt um zwei Ligaebenen hinabgestürzt.




In der Bundesliga holt sich RB Leipzig nach 2031 und 2033 zum dritten Mal die Salatschüssel und deklassiert die versammelte Favoritenschar.
Dortmunds achter Platz wird Edin Terzic zum Verhängnis, Bochums Rang 17 (samt Abstieg) bedeutet für den dortigen Trainer ebenfalls die Aktivierung des Schleudersitzes.




Und damit sind wir beim europäischen Rundumblick - der diesmal krzer ausfallen muß, denn schon am 20.06. trudelt die Mannschaft weider ein und wir legen mit der Saisonvorbereitung los.
Daher in aller Eile:

In Italien sind die Mailänder Erzrivalen einmal mehr das Maß aller Dinge, Juventus  kann ohne flächendeckende Bestechungen offenbar nicht erfolgreich sein und ganz unten steigt nach Lazio nun auch der zweite Hauptstadtverein in die Serie B ab.

In ebenjener Serie B gibt es mit dem Abstieg von Sampdoria Genua den Komplettabsturz eines weiteren Traditionsvereins zu vermelden.
(Auch Sampdoria wollte mich im Winter verpflichten, überlegte es sich jedoch mitten in den Verhandlungen anders und holte Miroslav Klose. Tjoa, verzockt, nech?)







In England wird nach einem absoluten Herzschlagfinale Tottenham Meister. Durch einen Sieg am letzten Spieltag überholen die Londoner im letzten Moment Manchester United.
Diese wiederum waren nach Spieltag 37 noch mit 77 Punkten Tabellenerster vor drei Vereinen mit 76 Punkten, kommen dann aber nicht über ein Unentschieden gegen den Tabellenletzten West Bromwich Albion hinaus (die damit ihren gerade mal 10. Punkt (!) der Saison ergattern und selbstverständlich als Letzter absteigen).
Da Newcastle ebenfalls gewinnt, aber nicht genug Tore schießt, schieben sich die Nordengländer wie auch Tottenham an United vorbei, schaffen den Sprung auf Platz eins aber nicht mehr.
Der Vierte im Bunde, Manchester City, verliert gegen Aston Villa und ist damit der einzige Vereine auf den ersten vier Plätzen, der nach dem 38. Spieltag auf dem gleichen Rang steht wie ein Spiel zuvor.
Ipswich Town und Leicester City folgen West Brom in die Championship, Sunderland rettet sich dank eines um 3 besseren Torverhältnisses.




In Tschechien werden die Bohemians Sechster und fahren damit ihre schlechteste Platzierung seit meinem Abgang ein.
Meister sind sie seither allerdings auch nicht noch einmal geworden.




In Belgien steht Royal Antwerpen erneut mit Enttäuschung im Gesicht da - der einstige Platzhirsch muß sich mit Rang sieben begnügen.
Meister wird der KRC Genk, auch für den RSC Anderlecht endet die Saison gemessen an den eigenen Ansprüchen enttäuschend.




In Frankreich gibt es ein mittleres Beben, als PSG hinter Monaco und Marseille überraschend nur Dritter wird.
Ganz unten gibt es Tränen in Montpellier und Metz. (Auch die Letztgenannten hatten Interese an meiner Person, entschieden sich jedoch schlußendlich anders.)




Business as usual dagegen in den Niederlanden. Die Großen Drei bleiben die Großen Drei.
Die größte "Sensation" im Nachbarland ist der knapp verpaßte Aufstieg von Excelsior und Sparta Rotterdam.
Beide VEreine sind gerüchteweise auf der Suche nach neuen Übungsleitern ...




In Polen wird Legia Warschau mal wieder Meister, ansonsten gibt es keine großen Überraschungen zu vermelden.




In Portugal setzt sich die gewohnte Langeweile fort.
Sporting wird überlegen Meister, hat 9 Punkte Vorsprung auf den FC Porto und gar 15 auf Sporting Lissabon.
Und Letztere wiederum haben schlappe 19 (!) Zähler Vorsprung auf den Vierten, Boavista FC Porto (die damit ihre beste Platzierung seit Jahren erreichen).
Mit anderen Worten: zwischen dem Ersten und dem Vierten der portugieischen Tabelle klaffen fast so viele Punkte wie der 13. des 18er-Feldes überhaupt geholt hat.
Laaaangweilig!




In Spanien schließlich gibt es ebenfalls wieder ein vertrautes Bild: Real neun Punkte vor Barcelona sieben Punkte vor Atletico, danach eine ganze Weile nichts.
Investorenspielzeug Girona wird Vierter, Deportivo La Coruna muß in Liga Zwei (Wie auch Elche und Eibar).




So, genug getrödelt - ab jetzt wird vorbereitet!





« Letzte Änderung: 23.April 2025, 11:11:12 von Noergelgnom »
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1004 am: 23.April 2025, 09:49:54 »

Der knapp verpasste Aufstieg ist leider extrem bitter, aber ich bin mir sicher du und dein Team ihr kommt stärker zurück! Mit Duda hast du einen Topstürmer, denn du hoffentlich halten kannst und es dem Club auch heimzahlen kannst in der kommenden Saison.
Ich bin gespannt wie du den Kader verstärkst und auf die kommende Saison!
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FlutLicht1900

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1005 am: 23.April 2025, 10:43:43 »

Duda wirst das schon schaffen.  :)
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Karagounis

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1006 am: 23.April 2025, 10:46:35 »

Spannende Angebote aus Frankreich... vor allem Nice hätte ich... nice gefunden (höhö). Aber ich denke Essen ist weiterhin noch spannender, zumal die Einrichtungen auf einem sehr hohen Level sind, Stadion ausgebaut, also die Infrastruktur passt schon mal.

Und soll ich mich bedanken, dass du mich vor der Griechenland-Tabelle verschont hast? Wahrscheinlich ist Panathinaikos wieder irgendwo im Niemandsland...

Noergelgnom

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1007 am: 23.April 2025, 17:10:53 »

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Spätsommer 2035, Essen, Deutschland



GERARD L. und HANNES R.


Jamro, Hannes und ich wühlen uns durch die Medienreaktionen auf Essens Saisonstart.
Klingt bei allen nicht sehr positiv, aber den Vogel schießt wie immer der lokale Youtube-Kanal "EssenTiWih" ab:
Im rechten Vordergrund des Bildschirms grinst uns der bekannt-berüchtigte Lokalklatschreporter Trumpald Don an, im Hintergund läuft ein kurzer Clip, der einen eher lustigen und von allen Beteiligten ohne Verletzungen überstandenen Vorfall beim letzten öffentlichen RWE-Vorbereitungsspiel in Rellinghausen zeigt.




Und "Donnie", wie ihn seine sehr übersichtliche Anzahl von Freunden nennt, quäkt mit der Kermit-Gedächtnis-Stimme, die meiner bescheidenen Meinung nach noch das Sympathischste an ihm ist:
"Diesmal hats Rot-Weiss Essen wohl echt und ernsthaft erwischt! Das waren jetzt zwei wirklich üble Ligaspiele am Stück, die Tage diese unbedeutenden Luxemburgers sind nun endgültig gezählt! Aus ungewöhnlich guten Unterschichten-Quallen..", er schaut auf das fleckige Din-A4-Blatt, das er in den leicht zitternden Händen hält, ".. äh ... unterrichteten Quellen hat EssenTiWih erfahren, dass die Erfassung ...", erneuter Blick aufs Blatt, " äh ... Entlassung von", diesmal dauert der Blickkontakt mit dem Blatt mehrere Sekunden, ein vom Nikotin fleckiger Zeigefinger wird zur Leseunterstützung herangezogen, "äh ... Gerald .... La ... Laf.... Laffaj... Laffajeuks nur noch eine Frage von Tagen, vielleicht sogar Stunden ist.
Laff... der Trainer ... hat es bisher nicht geschafft, die Mannschaft, die über die Tra...Transf.... äh... über den Sommer zusammengehalten werden konnte, zu einer Einfalt... öh ... Einheit zu formen. Die beiden heftigen Niederlagen sorgen an der Hafenstraße jedenfalls für ordentlich Zellstoff .. äh ... Zündstoff."


Sichtlich erleichtert, die vielen schwierigen, teilweise gar mehrsilbigen Wörter hinter sich gebracht zu haben, legt Don das Blatt zur Seite (allerdings auch neben den Tisch, so dass es quasi sofort aus dem Blickfeld des Zuschauers entschwindet, als er es losläßt) und setzt in einem ungewohnten Anfall freier Rede hinzu:

"Is auch Zeit, dass der Typ abhaut. Irgendwelche schlechten Menschen, die dann schlechte Dinge tun, tun wir hier nämlich gar nicht brauchen tun!"

Wir drei schauen uns - wie eigentlich jedesmal nach dem zweifelhaften "Genuß" von Dons Satzversuchen - ziemlich entgeistert an.
Jamro findet als erster seine Sprache wieder.
"Keine Ahnung, was der Kerl sich da schon wieder ausgedacht hat - an eine Trainerentlassung denken im Moment weder Schumacher noch ich, das kann ich euch schriftlich geben, wenn ihr wollt.
Ja, der Saisonstart verläuft grad echt kacke, aber die letzte Saison war eine solche Überperformance, dass sich nur Leute ohne Fussballsachverstand davon blenden lassen und das auch in dieser Spielzeit wieder erwarten.
Falls wir nicht bald die Rote Laterne abgeben, wird es natürlich schwieriger, aber aktuell sehen wir hier noch keinen Grund zur Panik. Wir arbeiten einfach in Ruhe weiter und ich habe vollstes Vertrauen in euch, dass ihr das Ruder herumreißen werdet."


"Das hört man natürlich gern", wirft Hannes ein, "aber vielleicht sollte das auch als öffentliches Statement bekanntgemacht werden. Denn wenn ich mir den Typen da," er deutet auf das Standbild eines nach seinem Kamm suchenden Don, "so anhöre, klingt das nicht nach 'in Ruhe weiterarbeiten'. "

"Zumal ja auch die Schriftpresse nicht aufhört, uns zu verleumden. Hier, die Schlagzeile in der 'Bald' von heute morgen."
Ich werfe das A5-Schmutzblatt auf den Tisch.




Jamro wirft nur einen flüchtigen Blick darauf, dann schnaubt er.
"Frechheit! Möchte nur mal wissen, warum die uns so auf dem Kieker haben."

Ich lächle humorlos.
"Das ist doch ganz einfach: erstens ist der Chefredakteur Kalle Koczielnik beinharter FC-Meineid-Fan und zweitens hab ich doch vor einem halben Jahr erklärt, diesem Wurstblatt keine Interviews mehr zu geben, weil die sowieso nie gedruckt haben, was ich gesagt habe, sondern das, was sie gerne von mir gehört hätten und was sich gut verkauft."

Jamro zögert einen Moment, dann nickt er und zuckt fast zeitgleich mit den Schultern.
"Ist sowieso egal, wir sollten unsere Zeit nicht mit diesen Schmierfinken vertrödeln. Es sind nur noch drei Tage bis zum Freiburgspiel und das ist auch ohne unsere Formdelle ein heftiger Gegner.
Also ab mit euch, stellt die Mannschaft ein."


Folgsam wie wir sind, tun wir wie geheißen.


* * * Einige Wochen zuvor, am gleichen Ort * * *

"So, damit steht der Kader für die Saison, oder?"
Damian Jamro schaut zufrieden in die kleine Runde - außer ihm und mir sind noch Präsi Schumacher und mein Co-Trainer Hannes anwesend. Wir überbieten uns gegenseitig beim eifrig-nicken und grinsen um die Wette.
Kein Wunder, haben wir doch soeben einer weithin uninteressierten Öffentlichkeit den ersten und einzigen externen Zugang für die erste Mannschaft auf einer eigens dafür einberufenen Pressekonferenz vorgestellt.
Georgi Kostov, ein neunzehnjähriger Schrank mit bulgarischem Vater und senegalesischer Mutter, soll den Abgang von Isiah Louisville vergessen machen.




Da Louisville nicht nur in der Innenverteidigung, sondern auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden konnte und unser Neuer" nicht, gab es in der vor wenigen Minuten zuendegegangenen Medienrunde natürlich sofort die Nachfrage, wie wir denn das Loch auf der Sechs zu stopfen gedenken, dass Isiahs Abgang verursacht habe.
Ein Stichwort, das Jamro die Gelegenheit gab, über die drei Jugendspieler zu sprechen, die mit Beginn derVorbereitung den Herrenkader vervollständigen.

Der erste in dieser illustren Runde ist Maurice Meyer, der perspektivisch als Backup für beide Außenverteidigerpositionen vorgesehen ist, aber zunächst nochmal nach Großaspach in die Regionalliga verliehen wird, um Spielpraxis zu bekommen.




Die beiden anderen - Defensivallrounder Marco Thielemann und der nahezu überall einsetzbare Tim Ahn - werden ab sofort als vollwertige Seniorenspieler geführt und sollen den Backup für die defensive (Thielemann) beziehungsweise offensive (Ahn) Sechs bilden.
Dadurch ist natürlich kein "Sechser-Loch" mehr vorhanden.
War es aber genaugenommen auch vorher schon nicht, denn mit Ethan Kohler, Rafael Redzepagic und Martin Paintsil hatten wir auch vorher schon drei (Not)Optionen für diese Positionen.






Natürlich hätten wir gerne auch noch weiter nach Verstärkungen geschaut, aber Schumacher war da sehr deutlich: wenn wir ihn überreden wollen, das Stadion noch ein bißchen weiter auszubauen und vielleicht auch die Jugendarbeit weiter zu verbessern, will er in anderen Bereichen des Vereins eifrige Sparfüchse am Werke sehen.
Und daher verzichten wir schweren Herzens auf einen echten Herausforderer für Gustavo - Gilbert Ngah kann zwar hin und wieder Glanzlichter setzen, ist aber bei all dem Talent, das er unzweifelhaft hat, zu inkonstant, um auf Dauer Stammplatzoptionen anmelden zu können.
(Auch wenn er selbst das völlig unerklärlicherweise anders sieht und wieder und wieder seinen Berater mit Beschwerden ob "zu geringer Spielzeit" in mein Büro schickt.)

Die Mannschaft verändert ihr Gesicht also kaum - und da verwundert es dann auch nicht, dass die Vorhersagen uns wie schon in der Vorsaison eher in der unteren Tabellenregion erwarten.
Nur die Begründung liest sich diesmal ein bißchen anders.
letztes Jahr war es noch "die Unerfahrenheit und fehlende Qualität in der Breite", die uns angeblich am Klassenerhalt hindert, dieses Jahr wird es laut der tintenklecksenden Experten daran liegen, dass "die Konkurrenten aus den diversen Überraschungen der letzten Saison gelerntz haben und das Duo Lavayeux/Ringlwadl bei allem Respekt wohl eher nicht in der Lage sein wird, mit dem weiterhin limitierten Kader grundlegend anders spielen zu lassen als in irgendeiner 442-Variante mit Direktspiel, Standardstärke und Konterfokus."
Na das wollen wir doch mal sehen!






Kurz vor Beginn der Saison beenden die Bauarbeiter ihre Mission MTSADHGA
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und wir können ein Schmuckstück mit inzwischen über 26.000 Plätzen bewundern.




Damit die Zuschauer auch zahlreich in genau dieses Schmuckstück pilgern und nicht etwa woandershin, brauchts Erfolg.
Und wie wird man erfolgreich im Fussball?
Richtig, mit guten Spielern - check!- und einer guten Taktik.
Da wir nicht irgendein x-beliebiger Popelverein sind, haben wir nicht nur eine, sondern gleich drei gute Taktiken.
Damit die Journalisten nicht komplett danebenliegen mit ihrer Vorhersage ("die können ja eh nur 442"), habe nwir diesmal sogar ein echtes 442 am Start.
Zum ersten Mal in meiner Essener Zeit, wie mir auffällt.







Das aus der letzten Saison bekannte 442 mit zurückgezogener Doppel-Sechs im zentralen Mittelfeld soll dabei grundlegend die Standardausrichtung sein, wenn wir in ein Spiel gehen. Ob wir mit offensiver oder eher defensiver Einstellung agieren, werden wir von Fall zu Fall entscheiden, genauso wie die Frage, ob der linke Flügelspieler an der Linie kleben oder eher nach innen ziehen soll. Letzteres ist ja auch davon abhängig, ob Gustavo oder Ngah auf dieser Position spielen.

Die Vorbereitungsspiele machen uns allesamt Mut-  insbesondere das 1:0 beim Ligue-1-Absteiger FC Metz ist dabei ein echtes Ausrufezeichen, auch wenn bei den Lothringern natürlich im Moment wenig Spielfreude herrscht, haben sie doch den Ausverkauf der halben Stammelf hinnehmen müssen, um den Abstieg finanziell abzufedern.
Von diesem Spiel abgesehen, messen wir uns aber wie gewöhnlich eher mit unterklassigen Mannschaften.
Und der Grund ist wie immer der Fokus aufs Einspielen der Automatismen.
Scheint geklappt zu haben - als der Saisonauftakt (zuhause gegen Hertha BSC) ansteht, fühlen wir uns jedenfalls vollständig gewappnet.




Zumal dieses erste Pflichtspiel der Saison 2035/2036 meine 200. Partie als Cheftrainer der Rot-Weissen markiert.
Na wenn das kein gutes Omen ist!
Oder vielleicht doch nicht?




Wie sich herausstellt, sind Omen generell kacke, Jubiläen sowieso und Auftaktheimspiele sind überbewertet.
Wir werden nach 90 demütigenden Minuten mit einem leisen Pfeifkonzert in die Kabine verabschiedet.
Und ich kanns den Fans nicht verdenken - was meine Elf auf dem Rasen geleistet hat, grenzt an einen Stinkefinger Richtung Tribünen.
Als Mike Weigelt in der 71. Minute nach einem Frustfoul an der Strafraumgrenze samt anschließender Rudelbildung mit gelb-rot zum Duschen gesickt wird, sind die Messen längst gelesen.
Der fällige Freistoß führt zum 0:4-Endstand und der Saisonauftakt ist mal  ganz gepflegt vermasselt.

Das nächste Pflichtspiel - DfB-Pokal-Auftakt beim Drittligisten VfR Aalen - scheint sehr schnell in die gleiche Kerbe zu rutschen, denn nach nichtmal drei Minuten liegen wir schon wieder hinten, weil der im Pokal mal wieder supernervöse Hodzic einen Flatterball aus der zweiten Reihe durchflattern läßt.
Immerhin wehren sich die Jungs diesmal und drehen die Partie noch in der ersten halben Stunde.
Als Rodriguez nach einer knappen Stunde das 3:1 nach Ecke erzielt, sind die Messen gelesen und wir haben zumindest die Totalkatastrophe vermieden - denn nach der Auslosung hatten wir intern festgelegt, dass wir zumindest diese erste Runde überstehen wollen, um die Einnahmen aus der zweiten partie (die hoffentlich etwas üppiger ausfallen) mitzunehmen.
Denn auch wenn wir finanziell keine akuten Probleme haben - reich sind wir deswegen ja noch lange nicht.

Tjoa und dann müssen wir nach Heidenheim.
Das Positive: Wir schießen auswärts drei Tore.
Das weniger Positive: als Bajic nach 14 Minuten das erste Mal netzt, liegen wir bereits mit 3:0 hinten!
Und danach wird jedes unserer Tore postwendend mti einem weiteren Gegentreffer beantwortet.
Am Ende steht ein noch zu niedrig ausgefallenes 3:5 auf der Anzeigetafel und wir haben nach zwei Spielen nicht nur die schlechteste Abwehr (mit 9 Gegentreffern), sondern auch die Rote Laterne.

So gesehen kann ich die Reaktionen der Lokalpresse schon ein bißchen verstehen ... und was Hannes und ich noch viel besser verstehen:
Wir stehen unter maximalem Druck, gegen Freiburg zu punkten - denn danach müssen wir nach Karlsruhe und nach Bochum, die beide eher nach oben als nach unten schielen.
Da wären Punkte schon ein bißchen überraschend.

Vielleicht können wir die Breisgauer ja mit einer leicht veränderten Formation überraschen, die ihren Zehner Gacinic aus dem Spiel nimmt?
Wir stellen auf 4132 um und Sicuro bekommt den Auftrag, vor allem anderen dafür zu sorgen, dass eben jener Gacinic aber auch ja nicht in die Nähe des Strafraums kommt, andererseits aber bitte auch keine Zauberpässe spielt.
Sicuro wandelt daraufhin ein ganzes Spiel lang am Rande des Platzverweises, erfüllt seinen Auftrag aber bravourös.
Die Angriffe, die (vor allem über die Flügel) doch durchkommen, werden wie immer eine sichere Beute von Keeper Kodzic, der sich in dieser zwar wichtigen, aber eben nicht entscheidenden Partie mit deutlich weniger verspürtem Druck darauf konzentriert, was er gut kann, statt sich Sorgen zu machen, ob das wohl reicht.

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Da uns Freiburg andererseits konsequent davon abhält, ihrem Tor allzu gefährlich zu werden, plätschert die Partie im Mittelfeld so vor sich hin und wäre wohl auch mit 0:0 ausgegangen, wenn wir nicht zehn Minuten vor Schluß den pfelschnellen Ngah eingewechselt und neben den ebenso schnellen Rodriguez in den Stumr verpflanzt hätten.
Die beiden schaffen es nämlich in der 84. Minute mit zwei, drei schnellen Pässen doch mal durch die Freiburger Abwehr und als Ngah plötzlich frei vor dem Gästekeeper auftaucht und ihn zu umdribbeln droht, weiß der sich nur durch ein Foul zu behelfen.
Die obligatorische Reklamier-Minute später tritt Gustavo zum Elfmeter an und versenkt den Ball zum Vergnügen der über 25.000 Fans (neuer Stadionrekordbesuch) zur Führung, die kurz darauf in "Siegtreffer" umbenannt wird, weil der Mann in Schwarz abpfeift.
Wichtiger Sieg, der uns den 15. Rang einbringt und zumindest die lautesten "Lava raus!"-Krakeeler in den Kommentarspalten von "Essen online", "EssenTiWih" und "Bald" etwas leiser werden läßt.

In der folgenden Bundesligapartie beim Karlsruher SC präsentieren wir uns - erneut im 4132 - gefestigt, aber offensiv relativ harmlos. Sakas Ausgleich (nach Ecke) nach einer Stunde ist die einzige größere Chance, die wir haben - auf der anderen Seite muß Hodzic einige Male gedankenschnell eingreifen, um zu verhindern, nach dem frühen 0:1 (ebenfalls nach Ecke) weitere Treffer zu kassieren.
Mit dem 1:1 können wir am Ende sicher besser leben als die Badener - denn der selbsternannte Aufstiegsaspirant hat damit seinen allerersten Punkt geholt und bleibt hinter uns auf Platz 17.

In Bochum, bei einem der so wichtigen Derbies dieser Saison, erwischen wir einen guten Start, führen bereits nach 7 Minuten mit 1:0 - und müssen uns am Ende dennoch mit einem (unverdienten) Punkt begnpgen, weil die Gastgeber 83 Minuten lang unseren Strafraum belagern und kurz nach der Halbzeit leider einmal entscheidend durchs unser Abwehrbollwerk durchkommen.
Auch die Umstellung auf ein flaches 442 hat zumindest ergebnistechnisch nicht den gewünschten Effekt.
Wir werden das aber zumindest im nächsten Spiel - zuhause gegen Dynamo Dresden - nochmal testen, denn die Ansätze sahen defensiv wie offensiv nicht schlecht aus.


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Alles in allem ist der Saisonstart nach den ersten 5 Partien als "ungefähr so wie erwartet" verlaufen - von den beiden heftigen Klatschen zu Saisonbeginn zeigen wir uns glücklicherweise halbwegs erholt.
Und auch wenn wir bisher nicht im Ansatz den teilweise begeisternden Fußball der letzten Rückrunde spielen, ist docvh immerhin die Zuversicht zurück, die Klasse halten zu können.

Auch die Pressefritzen haben sich wieder beruhigt.
Naja, fast.

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KoniCutshot

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1008 am: 23.April 2025, 17:25:04 »

Da ist alles drin. Außer dem Abstieg. Der passiert nicht.
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Karagounis

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1009 am: 23.April 2025, 17:29:57 »

Danke fürs nachtragen der Griechenland-Tabelle. Also doch nicht so tragisch ;)

Trumpald Don, tolle Kreation  ;D jetzt hoffen wir, dass da bald einige Punkte zusammenkommen! Und gratuliere zu den 200. Spielen!

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1010 am: 23.April 2025, 17:56:55 »

Den Trump hättest du dir echt sparen können. Ich kann den Typen nicht ab und es ist.schon schlimm genug täglich mit ihm konfrontiert zu werden. Ansonsten gibt es ja ein paar interessante neue Gesichter.
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Sonzee87

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1011 am: 24.April 2025, 02:49:26 »

Das waren jetzt halt auch erst 5 Spiele, da gibt es noch ne Menge Zeit das ganze ein bisschen zu korrigieren. Ich denke die nächsten Spiele werden etwas erfolgreicher verlaufen und dann wird das auch mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Ich denke am Ende wird es eine sehr solide Zweitligasaison werden.
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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1012 am: 24.April 2025, 08:14:32 »

Kein guter Start in die Saison. Aber was sich nach einem Fehlstart unter Lava noch entwickeln kann, hat man ja in der Vorsaison gesehen. Ich bin guter Dinge!
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knufschu

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Re: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers
« Antwort #1013 am: 24.April 2025, 14:30:25 »

Args, Essen TiWih! Hier gibt es von mir kein Like und keinen Daumen! Und ein Abo bei dem A5-Schmutzblatt (prächtige Formulierung) kommt mir auch nicht in die Tüte. Der arme Lavayeux wird mal wieder in einem Rekordtempo in eine Krise geredet.

Nun zu Taktik Nummer 3: Ist das eher die Handschrift von Hannes? Unüblich viele Anweisungen für Lava-Ball?
« Letzte Änderung: 24.April 2025, 15:00:41 von knufschu »
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Herbst 2035, Essen, Deutschland



GERARD L. und HANNES R.





08. September - Ligaspiel gegen Dresden (H)

Zitat
"Es war ordentlich Druck auf dem Kessel vor dem Heimspiel gegen den potentiellen "Angstgegner" Dresden. RWE lieferte zumindest kämpferisch eine gute Partie und war diesmal vor allem defensiv besser unterwegs als in den ersten Saisonspielen. Der Lohn: Rodriguez' Glücksstocher-Tor reichte, um den Gästen etwas unverdient die drei Punkte abzuluchsen.
Sehr wichtiger Heimsieg, der die Rot-Weissen erst einmal kurz durchatmen läßt. In vier Tagen im Derby wird eine derart dürftige Offensivleistung aber wohl eher nicht reichen.
Es bleibt viel Arbeit für Chefcoach Lavayeux und sein Team."



12. September - Ligaspiel gegen Duisburg (A)

Zitat
"Offensiv deutlich verbessert - aber dafür defensiv ein kläglicher Rückfall in alte Muster. RWE lädt die Gastgeber im richtungsweisenden Derby mehrfach zum Toreschießen ein und bringt sich damit selbst um den Lohn einer durchaus ordentlichen ersten Stunde (inklusive zweimaliger Führung).
Zu allem Übel verdichten sich die Anzeichen, dass Federico Rodriguez wohl nicht mehr allzulange in Essen unter Vertrag stehen wird."



16. September - Ligaspiel gegen Rostock (H)

Zitat
"Kein einziger Schuß aufs Gästegehäuse, aber 1:1 gespielt. Optimisten nennen das 'effizient', Realisten präferieren wohl 'Mordsdusel' oder ähnliche Beschreibungen. Der äußerst glücklich ergatterte Punkt hält zum einen Rostock auf Abstand und zum anderen bleibt RWE dadurch vorerst über dem Strich. Aber es bleibt festzuhalten, dass Lavayeuxy Team komplett die Leichtigkeit aus der Vorsaison fehlt, mit der die Mannschaft zur positiven Saisonüberraschung und Lava zum Trainer des Jahres wurde."



21. September - Ligaspiel gegen Regensburg (A)

Zitat
"Letzter gegen Vierzehnter klingt nach Not gegen Elend - und über weite Strecken hielt dieses Spiel auch, was es versprach. Positiv: Rodriguez-Vertreter Bajic bereits mit dem dritten Scorer in den letzten vier Spielen. Negativ: quasi alles andere.
Die Leistung der Essener war phasenweise nah an der Arbeitsverweigerung, auch Lavayeuxs Rumpelstilz-Gedächtnis-Läüfe an der Seitenlinie änderten daran wenig. Wie angefressen der Coach von der Darbietung seiner Schützlinge war, läßt sich daran erahnen, dass er für ein Novum in der zweiten Liga sorgte:
Noch nie waren in der Halbzeitpause gleich vier Spieler auf einen Schlag ausgetauscht worden.
'Ich hätte gern noch deutlich öfter gewechselt, aber ich fürchte, das hätte heute auch nicht viel gebracht.', gab der ratlos wirkende Übungsleiter nach dem Spiel zu Protokoll.

Immerhin bleibt der Verein nach diesem fünften Punkt im September auch weiterhin oberhalb des Relegationsranges. Im Oktober könnte sich das allerdings schnell ändern, denn die Gegner heißen unter anderem Magdeburg, Hannover und St. Pauli. Mit Leistungen wie heute wird RWE in diesen partien keinen Blumentopf gewinnen."


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Wo er recht hat, hat er recht, der gute Herr Bauck.
Zum Glück ist nach der dürftigen Darbietung gegen Regensburg erstmal Länderspielpause, so dass wir Gelegenheit für zwei Testspiele haben.
An der grundlegenden taktischen Ausrichtung wollen wir vorerst nicht rütteln - wir wissen ja, dass die funktioniert!
Wir verschlanken die Anforderungsprofile allerdings etwas und schwören die Spieler darauf ein, sich zuallererst mal um ihre Kernaufgaben zu kümmern.

Und weil einschwören allein als Sofortmaßnahme ein bißchen dünn ist, üben wir den neuen Matchplan auch gleich mal.
Zweimal, um genau zu sein.
Ergebnis?
9:0 in Sodingen, 10:1 in Vogelsheim.
Schade, dass das nur lokale Siebtligisten sind und keine Ligakonkurrenten - aber immerhin reicht es, um die "Bald" wieder auf den Plan zu rufen, die erfahren haben will, dass Bajic und Rodriguez nach ihren guten Leistungen in diesen beiden Spielen bei diversen Erstligisten im In- und Ausland auf dem zettel stehen.
'Ja nee, is klar', denk ich mir und grinse in mich hinein.
Als der FC Groningen dann tatsächlich ein Gebot für Faruk Bajic abgibt, vergeht mir das Grinsen allerdings rasch.
Wir lehnen natürlich ab - nicht zuletzt, weil 450.000 Euro einfach mal ein schlechter Witz sind - und das kommt weder beim Spieler noch bei den Niederländern sonderlich gut an.
Wer hätte das gedacht?

Zwei Tage später meldet sich Christoph Dabrowski völlig ungefragt in der Onlineausgabe des "Kicker" zu Wort. Der Trainer der TSG Hoffenheim erklärt einer zustimmend nickenden Öffentlichkeit, dass im demnächst bevorstehenden, weil gerade so ausgelosten DFB-Pokal-Zweitrundenduell seiner Kraichgauer gegen RWE die Favoritenrolle selbstverständlich bei seinem Team liege.
Genaugenommen gehe er davon aus, dass das Weiterkommen ein rechter Spaziergang werde, auch wenn die Partie an der Hafenstraße stattfinde.
Essen sei nunmal ein leichter Gegner.


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Ich bedanke mich im Stillen bei diesem Meister der Motivation, drucke seine Worte in Schriftgröße 72 aus und tackere sie an die Kabinentür.
Das Spiel ist für den 31.10. angesetzt - bis dahin kennt jeder Spieler diese wortgewordene Respektlosigkeit auswendig und brennt darauf, dem Herrn Dabrowski seinen arroganten Ausdruck quer in den .... äh ... also den Herrn Dabrowski seine Worte bereuen zu lassen.





13. Oktober - Ligaspiel gegen Rathenow (H)

Zitat
"Im ersten Pflichtspiel nach der Länderspielpause zeigten sich die Rot-Weissen stark verbessert, was sich zur allgemeinen Erleichterung auch in drei bitter nötigen Punkten niederschlug. Der Sieg, den Sturmtalent Ngah mit seinem späten goldenen Tor sicherte, mag aufgrund des Spielverlaufs ein wenig glücklich erscheinen, entsprechende Kommentare und Nachfragen wischte Trainer Lavayeux nach dem Spiel allerdings energisch zur Seite:

'Wir haben über die gesamte Spielzeit gesehen einen verdienten Sieg eingefahren. Und ob das eine Tor, das wir besser waren als Rathenow, nun in derersten, dreiundfünfzigsten oder hundertundvierten Minute fällt, ist doch echt völlig wurscht, finden Sie nicht? - Ich bin jedenfalls stolz darauf, dass die Mannschaft den starken Druck, der aufgrund der unbefriedigenden Tabellensituation verspürt, in eine solch starke Leistung umwandeln konnte.'

So kann man das natürlich auch sehen.



20.Oktober - Ligaspiel gegen Magdeburg (A)

Zitat
"Fulminanter Befreiungssachlag von RWE! Beim im Tabellenmittelfeld verharrenden 1. FC Magdeburg verschlief Lavayeuxs Team zwar die erste Viertelstunde und lag nach 20 Minuten mit 0:2 hinten, machte dann aber mit zwei Doppelschlägen Mitte der ersten und Mitte der zweiten Halbzeit sehr deutlich, wie stark der Wille ist, den Abstiegsrängen endlich den Rücken zu kehren.
Gustavos 5:2-Schlußpunkt sorgte dafür, dass der Sieg in der Gesamtschau etwas zu hoch ausfällt.
Aber RWE wirds egal sein."



23. Oktober - Ligaspiel gegen Hannover (H)

Zitat
"Essen bleibt die Mannschaft der Stunde! Im zähen Heimspiel gegen Hannover sah dank zweier extrem aufmerksamer Defensivreihen zwar lange alles nach einem 0:0 aus, aber Lavayeux bewies mit der Hereinnahme von Linksverteidiger Plotka und Rechtsaußen Hrubes nach 68 Minuten ein doppeltes goldenes Händchen: die weite Halbfeld-Flanke des Ersteren nahm Letzterer am rechten Strafraumeck volley, überraschte damit Mit- und Gegenspieler gleichermaßen und konnte sich zwanzig Minuten später ausgiebig als Matchwinner feiern lassen.

Dritter Sieg in Folge - und da Essen in den letzten 5 Ligapartien ungeschlagen blieb und dabei satte elf Punkte holte, hat sich die Mannschaft nach dem geradezu desaströsen Saisonstart nun immerhin ins gesicherte Mittelfeld abgesetzt.
Gegner Hannover dagegen muß den Blick nun endgültig nach unten richten, viel Luft ist nicht mehr."



28. Oktober - Ligaspiel gegen St. Pauli(A)

Zitat
"Der nominell schwerste Gegner in diesem Monat verlangte den Essenern alles ab - aber am Ende erkämpfte sich die Mannschaft unseres Lieblings-Luxemburgers einen durchaus verdienten Punkt.
Einen besonderen Dank sollten die Spieler dabei an Sturmtank Bajic senden - denn der Bosnier glich die 2:0-Gastgeber-Führung im Alleingang aus und sorgte somit dafür, dass Essen den Ligamonat ungeschlagen beendet und mit einem Erfolgserlebnis in den Pokalkracher gegen Hoffenheim gehen kann."



31. Oktober - DFB-Pokalspiel gegen Hoffenheim (H)

Zitat
"Tja, so kanns gehen! In den Wochen vor der Partie hatten die Kraichgauer - und insbesondere ihr Übungsleiter Christoph Dabrowski - mehrfach große Töne gespuckt und die Pokalpartie bei RWE zumindest indirekt als quasi schon entschieden bezeichnet ... nur um im eigentlichen Spiel dann offensiv komplett zahnlos zu bleiben und defensiv ein ums andere Mal zu wackeln.
Hätten Bajic, Rodriguez und Havertz nicht mehrfach die Nerven geflattert, hätte dieses Spiel durchaus zum Hoffenheimer Debakel werden können.
So jedoch blieb Rodriguez feines Kontertor der einzige Treffer dieses Abends und die Gastgeber ziehen durch ihr Lieblingsergebnis der letzten Wochen in die dritte Pokalrunde ein.
Während ein sichtlich begeisterter Essen-Coach Lavayeux danach noch erklärte, wie diese veritable Sensation möglich war, hatten sich die sichtlich konsternierten TSG-Oberen längst zur Beratung zurückgezogen.
Dabrowskis Entlassung scheint aufgrund der Schwäche in Pokal und Liga unmittelbar bevorzustehen."


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Der Aufwärtstrend bringt nicht nur dem Verein Anerkennung, sondern auch mir weitere Aufmerksamkeit - und die schlägt sich neben einer gestiegenen Anzahl von Interviewanfragen auch in freundlich-auffordernden E-Mails verschiedener Vereine nieder. Von Semiprofis aus der Regionalliga West (wie dem 1. FC Düren) bis hin zu den MK Dons (!) aus der SkyBet One in England oder gleich mehreren Vereinen der französischen Ligue 2 wie Niort, Nancy oder Grenoble!
Ich lehne das alles zwar höflich ab - aber andererseits muß ich gestehen, dass mich die Aussicht auf einen Tapetenwechsel so langsam doch ein bißchen reizt.
Vor allem, weil ich kommen sehe, dass wir im Winter vielleicht nicht komplett auseinandergerissen, aber doch ordentlich geschwächt werden.
Bajic ist schon fast sicher weg, Paintsil wird heftigst umworben - und zu einem halben Dutzend anderer Spieler gibt es ebenfalls regelmäßig Gerüchte...

Das Gefühl des Gehen-Wollens hält aber meist nur ein paar Stunden an, dann packt mich wieder der Ehrgeiz und ich bin im Kopf wieder zu 100% RWE-Trainer und sonst nix.
Und das ist gut so, denn die Mannschaft braucht meine ungeteilte Aufmerksamkeit genauso wie ich den kompletten Fokus jeden Spielers brauche, sonst ist der erfreuliche Aufschwung schneller vorbei als wir gucken können!



04. November - Ligaspiel gegen Wolfsburg (H)

Zitat
"Wie schnell sich doch das Fussballkarussell dreht! Vor ein paar Wochen noch ziemlich überraschender Abstiegskanditat, klopft RWE nun plötzlich nachdrücklich oben an!
Ein hart erkämpfter 2:1-Erfolg gegen den enthronten Tabellenführer Wolfsburg machts möglich!
Coach Lavayeux überraschte in der Startaufstellung damit, den etatmäßigen Rechtsaußen Clemens Havertz auf der Bank zu lassen udn für ihn den deutlich langsameren, aber auch defensivstarken Tschechen Petr Hrubes reinzuwerfen.
Der Plan: gegen die  ungeheure Wucht, die Wolfsburg in dieser Saison über ihre linke Seite entwickelt, sollte Rechtsverteidiger Pascal Hocker nicht allein dastehen.
Das Ergebnis: eine weitgehend harmlose Wolfsburger Offensive, die über die gesamte Spielzeit kaum Lösungen gegen den Essener Defensivriegel fand.
Und da vorne wieder mal auf Bajic und Roriguez Verlaß war, reichten die wenigen guten Angriffe schlußendlich, um 'den Wölfen das Fell über die Ohren zu ziehen', wie die Essener Fans nach Spielende hämisch skandierten.


Vor dem nächsten Heimspiel wird die dritte DFB-Pokalrunde ausgelost und beschert uns ein Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg.
Das finden wir aus mehreren Gründen ziemlich kacke.
Erstens ist auswärts im Pokal einfach doof.
Zweitens ist Auswärts als klarer Underdog doof hoch zwei.
Und drittens treffen wir damit innerhalb von 14 Tagen gleich zweimal auf die Nürnberger, womit unsere Chancen, sie taktisch zu überraschen, naturgemäß geringer werden.
Immerhin haben die Franken ein paar Fans und ein ganz nettes Stadion - da sollte also zumindest finanziell ein bißchen was bei rumkommen...


11. November - Ligaspiel gegen Bielefeld (A)

Zitat
"Ein Spiel mit sehr unterschiedlichen Vorzeichen für die beiden Kontrahenten: während die Gastgeber angesichts der prekären Tabellensituation dringend Punkte gegen den Abstieg brauchen, sonnt sich RWE aktuell im Glanze einer Ungeschlagen-Serie, die sie vom Relegationsrang direkt in Reichweite der Aufstiegsplätze katapultiert hat.
Und wie das so oft ist: wer den Lauf hat, hat auch das Glück. Gustavos Siegtreffer wurde auf dem Weg ins Tor gleich doppelt glücklich abgefälscht, während die Bielefelder Angriffsbemühungen meist mit unglücklichen Ballverlusten endeten.
Der Lattentreffer kurz vor Schluß stand dann sinnbildlich für die momentane Situation der Bielefelder."


Dann haben wir ein Wochenende spielfrei - eine Gelegenheit, um mal ein deutlich dominanteres, ballbesitzorientertes 442-System zu testen.
Gegen den Sechstligisten Schonnebeck stellt sich heraus, dass wir da noch ordentlich zu tun haben, bevor wir das im Ligabetrieb versuchen sollten...


24. November - Ligaspiel gegen Nürnberg (H)

Zitat
"Kein allzugutes Omen für das Pokalspiel in zwei Wochen - aber immerhin holt RWE einen Punkt in einem schwierigen Spiel.
Auffällig diesmal die unerwartete Anfälligkeit der Essener Defensive. Coach Lavayeux wird nicht zufrieden sein, kosteten Stellungsfehler in der Abwehr doch eine zweimalige Führung und hätten beinahe sogar in die Niederlage geführt - lediglich eine Monsterparade von Rey verhinderte den späten Knockout in der Nachspielzeit.
Lektion des Spiels: Essen darf wirklich nichts als selbstverständlich hinnehmen.
Klingt wie eine Binsenweisheit (weil es eine ist), stimmt aber dennoch."



01. Dezember - Ligaspiel gegen Würzburg (A)

Zitat
"Die Kickers spielen eine überraschend erfolgreiche Saison und stehen aktuell im gesicherten Mittelfeld, weit oberhalb der Abstiegsränge, wo sie weithin erwartet worden waren. Und zumindest die erste Halbzeit machte auch deutlich, woran das liegt: die Würzbürger sind nicht nur defensiv gefestigt, sondern auch offensiv giftig und - noch wichtiger - effektiv.
Rodriguez' Führungstreffer beantworteten die Gastgeber postwendend mit dem Ausgleich - und erst der Doppelschlag vor und nach der Pause brach ihnen metaphorisch das genick.
In der zweiten Halbzeit spiegelte das Geschehen auf dem Rasen dann die jeweiligen tabellenstände wider - und Essen ließ sich die drei Punkte nicht mehr nehmen.
Wichtiger Sieg, gerade nach dem kleinen Rückschlag gegen Nürnberg.
Zum Abschluß der Hinrunde ergibt sich ein sehr spannendes Tabellenbild in der Zweiten Bundesliga und die Voraussage, wer sich am Ende einen der begehrten Aufstiegsplätze sichern kann, scheint aktuell unmöglich zu treffen."



05. Dezember - DFB-Pokalspiel gegen Nürnberg (H)

Zitat
"Was für ein Spiel, was für eine Effizienz! Die Favoritenrolle fiel durch den Heimvorteil natürlich klar an Nürnberg, aber RWE zeigte in diesem Spiel, dass die Mannschaft im Moment nichts mehr mit dem wackeligen Verbund zu tun hat, der sie noch in den ersten Saisonwochen war.
In der ersten Halbzeit war Schwerstarbeit in der Abwehr angesagt, weil die Gastgeber mit aller Macht auf die Führung drängten - doch sie bissen sich an der engstehenden Essener Defensive wieder und wieder die Zähne aus.
Lavayeux hatte rechts außen wieder Hrubes vor Havertz das Vertrauen geschenkt und als sein Pendant links völlig überraschend den gelernten Defensivspieler Betinho gebracht - eine auf dem Papier äußerst vorsichtige Aufstellung.
Wer RWE jedoch genauer verfolgt, weiß ja, dass der junge Brasilianer durchaus auch offensive Rollen spielen kann - und zu Beginn der zweiten Halbzeit lernten auch die Nürnberger diese Lektion.
46. Minute: Flanke Betinho, Direktabnahme Hrubes - 1:0 für die Gäste!
Nürnberg mußte sich einige Minuten schütteln nach dieser kalten Dusche (zur Halbzeit hatte es nach Torschüssen 10:1 für Nürnberg gestanden...), kam dann aber langsam stärker auf.
Mehr Gastgeberoffensive hieß natürlich gleichzeitig auch mehr Platz für die Essener Konter.
54. Minute: Steilpaß von Betinho auf Roriguez, der in einer solchen Situation natürlich für die meisten Verteidiger viel zu schnell ist.
Dennoch ist das dadurch fallende 2:0 eindeutig als Torwartfehler zu bezeichnen, denn der Nürnberger Keeper kam völlig überhastet aus seinem Strafraum, schätzte die Situation dabei dramatisch falsch ein, erreichte den Ball nichtmal annähernd rechtzeitig ... und war dann nicht schnell genug wieder zurückgesprintet, um das Lupfertor zu verhindern.
Bei Nürnberg lagen nun die Nerven blank. Der erst in der Halbzeit eingewechselte Linksaußen Joergensen leistete sich innerhalb von nunr 3 Minuten zwei gelbwürdige Fouls und durfte seinen Arbeitstag daher nach nur 12 Minuten bereits wieder beenden, womit das Spiel eigentlich entschieden war.
Gustavos herrlicher Freistoßtreffer in der 67. Minute war dann nur noch der Deckel auf einem Spiel, dessen Verlauf so wohl kaum einer erwartet hätte.

Rot-Weiss Essen steht also durchaus überraschend im Viertelfinale des DFB-Pokals - und dort werden die Lavayeux-Schützlinge im Frühjahr erneut auf Borussia Dortmund treffen!"


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Eine kaum erwartete Erfolgssträhne hat uns also einen Halbzeitstand beschert, der in Liga und Pokal gleichermaßen grandios ist.
Wenn im nächsten Jahr wieder angepfiffen wird, wissen wir zwar nicht so recht, mit welcher Mannschaft wir antreten, aber die Ausgangslage könnte kaum besser sein.

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Na was hab ich gesagt ;)
Sieht doch auf einmal echt gut aus, 30 Punkte, 20 davon alleine aus den letzten 8 Spielen. Der Kontakt zu Platz 1 ist da, im Pokal im Viertelfinale, zwar jetzt gegen den BVB, aber gut. Hoffenheim ist ja auch schlagbar gewesen ;)

Und das die Angebote mittlerweile unglaublich schwer abzulehnen sind kann ich mir vorstellen. Ich glaube da könnte noch das eine oder andere reinflattern zum Saisonende und dann mal schauen wo der gute Gerd seine neuen Zelte aufschlägt. Ich glaube an Erstligafussball im Ausland. Aber warten wir es ab, ich drücke weiterhin die Daumen. :)
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In der Liga gut dabei, im DFB so gut wie im 1/2 Finale. Der BVB ist ja nun keine Fallhürde.  :laugh: Lauft doch.
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Das mit den Angeboten ist bei mir sehr ähnlich, aber zum Glück kann man das ja auch selbst steuern was man annimmt und was nicht ;)

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Okay das ist dann die nächste Karriere die ich mir durchlesen muss. Wahnsinn was für einen (positiven) Aufwand du betrieben hast über Jahre nun. Klasse!
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Frühjahr 2036, Essen, Deutschland



GERARD L. und HANNES R.


"Puh, hier ist ja 'ne Stimmung wie auf 'ner Beerdigung!", sage ich bemüht fröhlich, während ich mich auf den letzten freien Platz am Konferenztisch setze.
Die Reaktion der vier Herren "frostig" zu nennen, wäre wohl noch beschönigend - keiner verzieht eine Miene, lediglich Präsident Bührenhaus wirft mir einen ärgerlichen Blick zu und zischt, ich solle meinen Hintern auf den Stuhl pflanzen.

'Offenbar wird das doch ein ernsteres Gespräch...', denke ich mir so - ich kann mir aber eigentlich schon deken, worum es geht.
Die Rückrunde war eher durchwachsen, für die gewachsenen Ansprüche des Vereins genaugenommen sogar schwach.
Aber dafür gibt es ja Gründe:
das Präsidium - und damit genau die vier Herren, die jetzt mit Gesicht-zur-Faust-geballt-Mimik hier am Tisch sitzen - haben mich in der Winterpause zweimal überstimmt und haben durchgedrückt, dass sowohl Topscorer Faruk Bajic als auch Rechtsaußen (und Top-Vorbereiter) Martin Paintsil hopplahopp verkauft wurden, als zahlungskräftige Vereine anklopften.

Bajic ging nach St. Pauli und half ihnen in den letzten Monaten kräftig dabei, den Aufstieg unter Dach und Fach zu bringen - und Paintsil hat die bis dahin eher anfällige rechte Defensivseite des FC Augsburg stabilisiert und denen dabei geholfen, bei ihrem Abstiegskampf in der Bundesliga einen erstaunlichen Zwischenspurt hinzulegen.

Die insgesamt eingenommenen 10 Millionen Euro waren finanziell natürlich ein echtes Brett und erlauben es uns unter anderem, in der am Horizont winkenden Sommerpause sowohl die Trainingsanlagen auf Topniveau zu bringen als auch einen erneuten Tribünenausbau unseres Stadions in Angriff zu nehmen und dessen Kapazität auf dann 28.500 Plätze zu erhöhen.

Aber andererseits haben wir jetzt in der Rückrunde genau die Probleme, die St. Pauli und Augsburg behoben haben.
Im Sturm kommt ja dazu, dass unser zweiter Stammstürmer der Hinrunde - Federico Rodriguez - seit Mitte Februar mit einem Wadenbeinbruch ausfällt, so dass wir inzwischen dauerhaft auf den blutjungen Tim Ahn als zweite Spitze setzen müssen.
Der Junge nimmt gerade eine atemberaubende Entwicklung, aber er ist eben noch lange nicht auf dem Niveau der beiden etatmäigen Stürmer.

Und in der Abwehr war Paintsil für uns einfach nicht zu ersetzen. Da spielt mit Pascal Hocker zwar ein durchaus solider bisheriger Backup, aber der hat weder den offensiven Impact des Abgewanderten noch dessen Defensivstärke.

Wenn man dazu noch die allgemeine Verletzungsseuche nimmt, die uns wie gewohnt im Frühjahr befallen hat, ist das Abschneiden gar nicht mehr so ungewöhnlich - auch wenn die nackten Zahlen natürlich heftig aussehen.

Und weil Bühlmann mich gerne ärgert, wirft der Beamer natürlich auch genau diese Zusammenstellung an die Wand:










Ich werfe einen Blick darauf und seufze leise - eine Lautäußerung, die meinem immer noch neuen Chef offenbar schon zuviel ist.
"Sparen Sie sich Ihre unangebrachte Melodramatik - das da", seine Linke zuckt anklagend in Richtung der deprimierenden Ergebnisse, "ist ja schließlich Ihr ureigenes Werk!"
Ach, SO soll der Hase hier also hoppeln?!
Das kann ich natürlich nicht einfach so stehen lassen, ist ja wohl die Höhe, mir jetzt die Alleinschuld für diese Ergebnisdelle  zuschieben zu wollen!

"Mit Verlaub, 'das da', wie Sie es nennen", nun fuchtelt auch meine Linke grob in Richtung des Beamerbildes, "ist das Ergebnis mehrerer Dinge. Und vor allem anderen sind da zwei völlig unsinnige Spielerverkäufe ohne möglichen Ersatz und mehrere schwerwiegende Verletzungen von Stammspielern zu nennen, wie zum Beispiel..."

Bührenhaus bringt mich mit einer herrischen Geste zum Schweigen.

"Bevor Sie sich jetzt wieder im Selbstmitleid suhlen, Lavayeux - ja, das hat eventuell ein bißchen Einfluß gehabt, aber wir haben eine sehr talentierte Zwote und eine genauso aufsehenerregende U19, die letztes Jahr gerade erst Deutscher Meister geworden ist! Wenn Sie dort keinen Ersatz für ein paar ausfallende Spieler finden, sind Sie vielleicht doch nicht solch ein herausragender Trainer wie Sie und Ihr best buddy Jamro immer behauptet haben?"

Bei der Erwähnung des Ex-Sportdirektors spüre ich nicht nur die Röte meinen Hals emporkriechen, sondern auch ein verräterisches Zucken in den Fingern. Für diese Respektlosigkeit gehört der Mistkerl eigentlich geohrfeigt!

Mir kommt unwillkürlich Baucks abschließende Würdigung für meinen Weggefährten in den Sinn:

Zitat
'Jamro ist und bleibt eine der herausragenden Figuren im kometenhaften Aufstieg, den die Rot-Weißen in den letzten Jahren hingelegt haben. Sein Einfluß kann genausowenig zu hoch eingeschätzt werden wie der von Präsident Alex Schumacher oder dem Trainergespann Lavayeux/Ringlwadl. Jamros Demission wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit negativ auf den Verein und dessen Erfolg auswirken.'

Wie recht der Journalist doch behalten hat!
Wobei die Probleme ja genaugenommen schon im Dezember begannen - mit der Abwahl Schumachers als Präsident nämlich.
Bührenhaus' Kampagne, die im Grundsatz ausschließlich darauf zielte, unserem "Triumvirat" Ambitionslosigkeit vorzuwerfen, weil wir auch im dritten Zweitligajahr in Folge nicht den Aufstieg als Ziel ausgaben, erntete unter vielen Anhängern zwar verständnisloses Kopfschütteln, aber der Getränkeunternehmer scharte genügend Tagträumer hinter sich, um die Abstimmung hauchzart gegen Schumacher zu gewinnen.
Und direkt in seiner Antrittsrede machte der neue Vereinsboss klar, dass "die Zeiten der Duckmäuserei nun vorbei sind. Wir brauchen auf allen Positionen Menschen, die uns mit Macht nach vorn bringen wollen. Im Vorstand genauso wie in der sportlichen Führung!" - ein kaum verhohlener Angriff auf Sportchef Jamro.

Als der nunmehrige Ex-Präsident, der designierte Ex-Sportchef und der indirekt auch wackelnde Cheftrainer am Abend nach der Wahl in einer Ecke des Vereinslokals saßen, richteten beide eine dringliche Bitte an mich:
"Laß nicht zu, dass Bührenhaus den Verein ruiniert. Wir haben sechs Jahre lang dafür gekämpft, RWE wieder nach oben zu bringen, das darf nicht umsonst gewesen sein!"

Am nächsten Morgen verkündete die frischgewählte Vereinsführung, dass man sich "nach reiflicher Überlegung" von Sportchef Damian Jamro getrennt habe, um "in der kompletten Vereinsführung einen Neuanfang und einen Aufbruch in goldene Zeiten" zu ermöglichen.
Lächerlicher Pathos, klar - aber zumindest beim Boulevard verfing der Quatsch.
Wohl nicht zuletzt deswegen, weil die lokalen Gossenjournale ab Bührenhaus' Antritt eine Standleitung ins Präsidentenbüro hatten...

Sei es wie es sei, nur zwei Tage später wurde Henning Müller als neuer Geschäftsführer Sport und in Personalunion Sportdirektor vorgestellt.
Die Ernennung hatte selbstverständlich nichts mit familiärer Verpflichtung zu tun - nein, der Schwiegersohn des neuen Präsidenten war selbstverständlich der kompetentest-mögliche verfügbare Mann für den Posten.
Is klar ...

Der Kerl ist derart kompetent, dass er es in einer kompletten Transferperiode trotz vollmundigster Ankündigungen nicht hinbekommen hat, einen Ersatz für Paintsil oder Bajic zu besorgen, ja nichtmal einen Backup für die bisherigen Ersatzspieler Duda und Hocker konnte er verpflichten.
In der Innenverteidigung reagiert er dagegen mit hektischem Aktionismus auf den gleichzeitigen Ausfall von Ourdy und Kostov und verpflichtet für das Gehalt dreier Stammspieler zwei 33jährige Franzosen namens Doucourè und Fayet, die - was wir zugegebenermaßen alle erst im nachhinein erfahren - bei Ligue-2-Club Grenoble wegen Disziplinlosigkeiten und fehlender Fitness auf den Transfermarkt geworfen worden waren.
Die beiden Hoffnungsträger brachten wenig Hoffnung, aber viel Trägheit mit und finden sich seit Monaten konsequent auf der Tribünbe wieder.

Und davon abgesehen zeichnet sich Müller vor allem durch eins aus: vollmundige Ankündigungen, mit wem wir alles in Verbindung stünden.
Super unprofessionell - und bisher ohne einen einzigen vorzeigbaren Erfolg.
Bührenhaus hat inzwischen auch gemerkt, was für eine Null er da installiert hat, hält aber bisher zähneknirschend noch die Hand über den Schwiegerfilius.

Ich werde jäh aus meinen Gedanken gerissen.

"Sagen Sie jetzt auch mal was oder wollen Sie hier den schweigenden weisen Buddha mimen und hoffen, das reicht aus?!"

Ich schaue Bührenhaus verständnislos an.
"Hm? Sorry, ich war ein bißchen abgelenkt ... "
Das klingt natürlich so, als ginge mir die ganze Veranstaltung hier am Allerwertesten vorbei.
Und obwohl das stimmt, muß ich das ja nicht so plakativ zur Schau stellen, also setze ich geistesgegenwärtig hinzu:
"...mir gehen die Verletzungssorgen in der Abwehr nicht aus dem Kopf und ich dachte gerade über mögliche Aufstellungen für morgen nach. Tut mir leid."

"HAH!", dröhnt mein Chef. "Sie könnten ja mal anfangen, die beiden französischen Ex-Nationalspieler aufs Feld zu schicken, die Henning ... äh ... ich meine Herr Müller, Ihnen verpflichtet hat. - Aber lenken Sie nicht ab - was soll das?!"
Er deutet auf die "Bald"-Printausgabe von gestern, die er mir offenbar vor die Nase geschoben hat, während ich gedanklich in der Vergangenheit war.




"Wie kommen Sie dazu, in einer derart prekären Situation über einen Wechsel zu einem anderen Verein zu verhandeln?! Noch dazu hinter unserem Rücken?!! Antworten Sie, Mann!!"

Ich schüttele resignierend den Kopf.
"Das ist einfach typisches Boulevard-Gewäsch, Herr Bührenh..."
"Herr PRÄSIDENT heißt das - ich verbitte mir diese Respektlosigkeiten!"
Seufz. "Herr Präsident, da ist nichts dran. Ich habe mich lediglich auf einen Kaffee getroffen und dem Vitesse-Sportdirektor klargemacht, dass ich kein Interesse habe, während der Saison zu wechseln, weil mein Platz hier in Essen ist. Es gab keine Wechselverhandlungen, weil es keine Wechselabsicht meinerseits gibt."

Der oberste Essener schüttelt den Kopf.
"Das können Sie Ihrer Oma erzählen - dieses Treffen ist ein schwerwiegender Vertrauensbruch, Lavayeux. Und zusammen mit den angesichts Ihrer Wechselüberlegungen nicht überraschenden schwachen Mannschaftsauftritten der letzten Monate lassen Sie uns keine Wahl."

Ich ziehe die Augenbraue hoch.
Der wird doch nicht etwa...?
Doch, er wird, wie sich eine Sekunde später herausstellt.

"Herr Lavayeux, nach reiflicher Überlegung stellen wir Sie hiermit von Ihrem Posten als Cheftrainer bei Rot-Weiss Essen frei.
Grund ist die sportliche Talfahrt sowie ein gestörtes Vertrauensverhältnis.
Bitte verabschieden Sie sich unverzüglich von der Mannschaft und Ihren Mitarbeitern.
Die Kündigung geht Ihnen dann schriftlich zu.
Die Sitzung ist beendet."


Was für eine Farce!
So schnell, wie das jetzt ging, hatten die Anzugträger das schon vorher festgelegt und haben mir jetzt nur noch kurz Komödie vorgespielt.
Mistkerle!

Ich erhebe mich.
"Dann haben Sie ja jetzt Ihr Ziel erreicht und die gesamte bisherige sportliche Führung ausgetauscht. - Ich nehme an, ich darf meinen Co Hannes Ringlwadl darüber informieren, dass er ebenfalls zu gehen hat?"

Jetzt sehe ich zum ersten Mal einen winzigen Moment der Überraschung - oder Unsicherheit? - auf Bührenhaus' Gesicht.
Er winkt ab und sagt nach kurzem Räuspern:
"Ähem ... das lassen Sie mal meine Sorge sein. Kümmern Sie sich um Ihren Kram."

Während ich brav das Konferenzzimmer verlasse und danach Richtung Trainingsplatz laufe, versuche ich Hannes per Telefon zu erreichen.
'Komisch, er hat es ausgestellt...', wundere ich mich kurz.
Dann bin ich allerdings bei den Jungs angelangt und die Verabschiedung läßt meinen Freund und Co gedanklich erstmal in den Hintergrund rücken.
Leicht fällt es mir nicht, überhaupt nicht.
Aber die Reaktionen der Mannschaft sind Balsam für mein Ego.
Die vorherrschende Gemütsverfassung ist nämlich wahlweise völliges Unverständnis oder komplette Bestürzung...

Eine Stunde später habe ich mein Büro geräumt und bin auf dem Weg nach Hause.
'Finanziell bin ich ja abgesichert', schießt es mir duch den Kopf, 'habe ja noch Vertrag bis 2038. Entweder krieg ich ne dicke Abfindung oder noch zwei Jahre ein fettes Gehalt.'
Eine halbe Sekunde später wird mir klar, was für ein absoluter Blödsinn es ist, ausgerechnet jetzt an irgendwelche Finanzen zu denken.

Aus meinem Weg nach Hause komme ich an einem Zeitungskiosk vorbei, werfe im Vorbeigehen einen kurzen Blick auf die Schlagzeilen ... und traue meinen Augen nicht:




Dieses A.... von Präsident hat meine Entlassung also nicht nur schon vor dem Gespräch mit mir entschieden, sondern sogar schon seinen Pressebuddies bescheid gegeben.
irgendwann mitten in der Nacht wahrscheinlich, sonst könnte es ja nicht jetzt am späten Vormittag gedruckt am Kiosk ausliegen!
Grummelnd laufe ich nach Hause.

Dort angekommen, hebt sich meine Stimmung allerdings, denn neben ein paar E-Mails von Leuten aus meinem Umfeld, die die Neuigkeit inzwischen erfahren haben und mich mehr oder weniger dazu beglückwünschen, endlich nicht mehr mit diesem Präsidenten und Sportchef zusammenarbeiten zu müssen, hab ich auch wieder Post aus dem In- und Ausland bekommen.
Neben einigen deutschen Zweit- und Drittligisten (von Köln bis Rostock) fragt ein buntes Potpourri von mehr oder weniger interessanten Clubs an, ob ich mir in der neuen Saison nicht einen Tapetenwechsel vorstellen könne?

Den Interessantesten antworte ich sofort, teile ihnen mit, dass ich gern ein zwei Tage hätte, um meine Entlassung zu verdauen, dass ich danach aber sehr gern für ein unverbindliches Gespräch zur Verfügung stünde.
















In den folgenden Wochen bin ich also kreuz und quer in Europa unterwegs, denn die halbe Ligue 2, einige italienische und portugiesische und auch zwei belgische Clubs haben ihren Hut ebenfalls in den Ring geworfen.
Sofern ich Sorge hatte, dass das abrupte Ende in Essen meinem Ruf geschadet hätte, kann ich also beruhigt sein.

Zumal das Essener Saisonfinale nicht gerade darauf hindeutet, dass der Cheftrainer das Problem war:


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Der Neue an der Seitenlinie - ein blonder schlaksiger Österreicher namens Hannes Ringlwadl - schreibt mir eines Abends eine lange Whatsapp-Nachricht, in der er ein bißchen verdruckst um Entschuldigung bittet und sich damit rechtfertigt, dass er seit Jahren unbedingt als Cheftrainer arbeiten möchte und diese Chance einfach ergreifen MUSSTE.
Und auch wenn ich zuerst echt sauer bin und die Aktion nun meinerseits als Vertrauensbruch ansehe - eigentlich kann ich es ihm nicht verdenken.
Ich hoffe nur, er kommt besser mit den Ansprüchen und Idiotien der sportlichen RWE-Führung zurecht als ich.


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« Letzte Änderung: 17.Mai 2025, 12:09:55 von Noergelgnom »
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 Not who you pray to.” (Terry Pratchett)