@Noergelgnom & Karagounis: Genau, abwarten :-)
@MorbusDerbe: Danke!
Von Nationalspielern und Umbrüchen – Der Transfersommer TuRUs in der AnalyseAutor: Jannis Schleef
Kaderumbruch ist das große Stichwort bei allen Mannschaften, wenn das Sommertransferfenster beginnt, so auch bei TuRU Düsseldorf, dem Neuling in der Regionalliga West.
Doch, was ist eigentlich die Steigerung von Umbruch? Mehr Umbruch? Noch mehr Umbruch? Oder bricht man gar so oft um, bis alles zerbricht? Diese Frage stellen sich vermutlich einige derjenigen, die es mit der Kahlig-Elf aus Oberbilk halten, mit Blick auf die massiven Kaderveränderungen.
Bevor wir aber den – wie auch immer man es nun nennen mag – Umbruch genauer beleuchten, werfen wir einen kurzen Blick auf den Saisonstart der Turn- und Rasensportunion in der neuen Spielklasse, in der immerhin Schwergewichte, wie Arminia Bielefeld, der KFC Uerdingen oder Alemannia Aachen an die Feuerbachstraße kommen werden.
Wer gehofft hatte, dass die Oberbilker auch die Regionalliga derart dominieren werden, wie es in der letzten Saison in der Oberliga Niederrhein lief, der wurde bereits im ersten Pflichtspielmonat eines Besseren belehrt, denn bereits am zweiten Spieltag bekamen die Blau-Weißen gegen Rot-Weiß Oberhausen bei einer 1:3 Niederlage die Grenzen aufgezeigt. Verschwiegen werden sollte aber nicht, dass die Truppe um den alternden Superstar Amin Younes (32 Jahre) den Auftakt mit nur zehn Mann gegen den FC Gütersloh mit 2:0 gewinnen konnte und damit die ersten drei Punkte Richtung Klassenerhalt einfahren konnte.
Neben einem knappen Weiterkommen im Landespokal gegen den Landesligisten, Rather SV (3:2), hielt sich die Mannschaft von der Feuerbachstraße im August recht schadlos und man sortierte sich im oberen Tabellendrittel ein. Nötig waren dafür ein Überraschungssieg gegen die Preußen aus Münster (2:1) und ein Auswärtssieg an der Lohrheide in Wattenscheid. Zu den zwei Siegen gesellten sich dann zwei Punkteteilungen gegen Wiedenbrück (0:0) und den 1. FC Bocholt (1:1).
Während sich im August nahezu täglich Gerüchte um etwaige Neuverpflichtungen bei TuRU die Klinke in die Hand gaben, nahm der Kader allerdings zunehmend Gestalt an.
Juri Schüchter wird im Tor nun den Atmen von zwei Kandidaten spüren. Neben Gutkowski ist Sebastian Schreiber nach Düsseldorf gewechselt. Der 1,89 Meter große Torhüter spielte letzte Saison noch in der Hessenliga.
Timm Esser und Sören Lippert sind Kandidaten für die Innenverteidigung und das defensive Mittelfeld zugleich. Esser war schon mehrfach zum Probetraining geladen, hat aber bis zum letzten Moment seine Möglichkeiten abgewogen und sich schlussendlich für TuRU entschieden.
Lippert hat den Marsch durch die Vereine hinter sich, nachdem er sowohl bei Eintracht Frankfurt als auch bei Borussia Dortmund durchs Raster gefallen ist, hat er unter anderem für Nöttingen, den Bonner SC oder Waldhof Mannheim gekickt.
Auf den Außenverteidigerpositionen begrüßt Kahlig ebenfalls zwei Neue in der Umbruch-Elf. Benjamin Mesic hat sich beim TSV Meerbusch auf unehrenhafte Weise aus dem Kader gestreikt und Milan Szybora, der vermutlich nur an Kaderposition 18 – 23 steht, ist ein Leihspieler von Hansa Rostock.
Aus dem hohen Norden zieht es Lucas Wolf in die Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens. Er hat bei Holstein Kiel ein wenig Zweitligaerfahrung ins Gepäck geladen.
Der Weg von Yannick Raslofonirina zur TuRU kann hingegen schwerlich nachgezeichnet werden. Das Mittelfeldtalent ist gerade einmal 17 Lenze alt und kommt von Mauritius (vermutlich) direkt mit dem Traumschiff von der Brücke um Kapitän Pager an den Rhein. Sein letzter Verein lautet AS Port Louis 2000.
Das Herzstück der Offensive, nachdem Alban Meha seine Karriere beendet hat, trägt einen großen Namen – Amin Younes. Der achtfache deutsche Nationalspieler ist also in den Niederungen des deutschen Fußballs angelangt. Nach einem Intermezzo in Saudi-Arabien startet Younes nun also überraschenderweise für die TuRU. Inwieweit ein derartiger Spieler sich nun in den Kader einer Regionalligamannschaft einpassen lässt, wird für Kahlig, der neuerdings mit einer Pro-Lizenz aufwarten kann, sicherlich zum Sollbruchstellentest.
Marco Stefandl, Peter Barbaret und Stan Braem sind für die Offensive, bzw. die Außenbahnen vorgesehen, nachdem Antwi-Adjei im Sommer vom Hof der Feuerbachstraße gejagt worden ist.
Stefandl ist ein erfahrener Regionalligaspieler, der zuletzt für Bayreuth oder Atlas Delmenhorst aufgelaufen ist.
Barbaret scheint eher im Zehnerraum eingeplant. TuRU ist seine erste Station in Deutschland, denn er hat zuletzt in der Schweiz seine Franken verdient.
Stan Braem, ein Belgier mittleren Alters, hatte seinen Leistungspeak bei Voorwaarts Zwevezele. Dort hat er in einer Saison in 30 Ligaspielen 27 Buden gemacht. Er ist schon eher die klassische Neun.
Inwiefern es Kahlig nun gelingen wird, diese elf neuen Spieler schnellstmöglich an sein biederes und überhartes 4-4-1-1 zu gewöhnen, bleibt abzuwarten, denn bereits im September warten Uerdingen, Schalke II oder Arminia Bielefeld.