Den konstruktiven Gedankenspinnereien um zukünftige Weiterentwicklungen schadet immer wieder diese stereotype Einkategorierung in übertriebene Extreme.
1.
Beim Stichwort 3D springen die alten Hasen auf und brüllen nur noch: "EA, EA, EA, alles unrealistisch, alles Mist, alles schlecht!!!" Als hätten die das Ende der Fahnenstange erreicht. Wenn dann noch das Argument kommt, 3D-Spiele würden zu lange dauern, nur weil man im EA 6 Min.-Spiele gewöhnt war. 3D stellt nun mal mehr dar, nämlich in einer weiteren Dimension, was mit 2D nicht machbar wäre. Es würde neuere technologische Entwicklungen der Matchengine ermöglichen, warum also immer diese kategorische Ablehnung? Schaut euch doch mal an, was im Ansatz bei Konamis PES enstanden ist!
2.
Warum wird diese Match-Engine mit ihren offensichtlichen Schwächen bei Umsetzung und Darstellung verschiedener Taktikanweisungen so verherrlicht? Seit drei Generationen gibt es praktisch keine Weiterentwicklung, spricht man dies aber an, wird gegenargumentiert, dass 100 %iger Realismus nicht simulierbar wäre, etc. pengpeng. Wenn ich dies oder das wolle, müsse ich eben ins Stadion gehen! Was für ein Quatsch! Warum immer nur diese Extreme? Als würde der Footman nur einen Tick vor der Stufe zur absoluten Fussballsimulation stehen.
3.
Hier bei der Diskussion um die Finanzen im FM geht es wieder los: Mittlerweile diskutieren wir über echtzeitgesteuerte Wirtschaftsanalysen, dabei wurde nur kritisiert, dass das aktuelle Modell dringend einiger dezenter Verbesserungen bedarf. Niemand hier hat gefordert, dass künftig Bandenwerbung, Trikotverkäufe u.s.w. differenziert und am besten noch vom User gesteuert und verwaltet werden sollen. "Wir" möchten lediglich, dass nach drei Spielgenerationen nun mal ein weiterer Schritt getätigt wird und Schwächen ausgebügelt werden, die auch jemandem, der "nur" Trainer sein will, immer wieder unrealistisch ins Handwerk pfuschen. Eine Verlagerung der Einnahmequellen hin zum ansehenspunktegesteuerten Sponsorenmodell könnte z.B. eine große Verbesserung sein. Dazu wäre es natürlich notwendig, dass bei der Programmierung der Ligen mehr Ressourcen auf individuelle Ausarbeitung gelegt wird. Z.B. dürften die Rahmenbedingungen für die BDL nicht mit den Verhältnissen der Liga in Peru so gleichgesetzt werden wie es im Prinzip augenblicklich im FM stattfindet.
P.S.: Zur Datenbank:
Find ich auch super toll und schlussendlich macht sie für mich auch den Unterschied, weshalb ich nicht Anstoss oder EA spiele, weil ich dieses Flair einfach für meine Fussballillusion brauche. Ob nun jeder Spieler perfekt getroffen ist, wird mir immer unwichtiger. Und das umso mehr, wenn man nach längerem Spielen - wie Raven bereits bemerkt hat - auch hier wieder eklatante Spielschwächen feststellen muss:
- Nicht aktive Länder sterben ganz aus.
- Nachwuchsspieler passen nicht, z.B. Italiener als deutsche Nachwuchsspieler
- Stärkeverhältnisse der Ligen bleiben nicht konstant (Englandlastigkeit, deutsche Inflation der BDL, etc.)
- Berechnungsdauern machen ein Ausschöpfen der Datenbank fast unmöglich.
Ich spiele immer mit komplett Europa, weil Transfers und Nachwuchsentwicklungen der Ligen sonst völlig aus dem Ruder laufen, außerdem hasse ich die "Grauen" in Europapokalspielen. Dafür muss ich Wartezeiten von bis zu 10 Min. pro simulierten Tag in Kauf nehmen. Stelle ich nur eine Handvoll Ligen auf aktiv, so dass das Spiel schneller läuft, macht mir das, was dann nach 2 - 3 Saisons passiert, auch keinen Spass mehr.
Der Footman ist schon ein komisches Programm, von dem ich auch nach vielen Ärgernissen einfach nicht loskomme. Ich habe große Hoffnungen in Anstoss 2007 gesetzt, aber die Gütersloher kann ich nur noch belächeln: Große Inspiration, aber kein Know-How. Mir macht der Footman durchaus Spass, aber nur noch in einem sehr eingegrenzten Format: England, mittelgroße Vereine der mittleren Liga und masochistisch große aktive Datenbankeinstellungen.