Die Rassissmuskeule ist überall Kampfmittel. Natürlich nicht von jedem, aber ein gern genommenes Kampfmittel.
Auf dem Sozialamt, bei der Polizei, in der Schule und wie man hier sieht in jeder politischen Diskussion.
Man baut eine möglichst weitgehende Verdächtigung auf und hat selber die Deutungshoheit, wer dem Verdikt unterfällt und wer nicht. Wer sich dagegen wehrt, dem fehlt die Einsicht, die Empathie und die Intelligenz, den evolutionär fortgeschrittenen Zeitgeistern folgen zu können. Wer auf Fehler und Widersprüche hinweist, verteidigt den Rassismus, denn wo käme man denn dahin, die aufgestellte These ungestraft in Frage stellen zu dürfen. Außerdem zeigt Widerspruch nur, dass man in reaktioärem Denken verhaftet ist. So jemandem kann man dann alles andere auch noch unterstellen.
Das Geilste momentan sind "Mikro-Aggressionen". Wenn man also den Nachbarn beim Bier oder was auch immer nach seiner Meinung als Türke zu Erdogan fragt, ist man Rassist und übt eine Mikroaggression aus, weil man einen Unterschied und ihn nicht gleich behandelt. Genauso, wenn man eine Maximalpigmentierten hier in D fragt, wo er so gut Deutsch gelernt hat. Dem liegt die These zugrunde, dass der Umstand, dass Maximalpigmentierte hier eine vernachlässigbare Minderheit sind und ein Migrationshintergrund daher naheliegt, ganz böses rassistisches Gedankengut enthält.