Kleine Korrektur für Football:
Neben den 3 Time-Outs pro Halbzeit (die im Football sehr wichtig sind, weil viel gegen die Zeit gespielt wird) hat ein Team 2 Challenges pro Spiel. Wenn die Challenge fehlschlägt, weil der Ref doch richtig entschieden hat, verliert das Team ein Time-Out. Das muss man also schon abwägen.
Im Football lohnt es sich aber wirklich einen Videobeweis zu haben, denn das Spiel ist weitaus schneller und da reichen auch die 7 Referees nicht aus. Hat man kein Time-Out mehr, kann man nicht challengen. In den letzten 2 Minuten einer Halbzeit kann man ebenfalls nicht challengen, da kann der Ref aber entscheiden, ob er sich das Play nochmal ansehen möchte, wenn es Zweifel gibt bei wichtigen Ereignissen. Und genau hier könnte man im Fußball auch ansetzen. Bei strittigen Entscheidungen (war es ein Tor oder nicht, war es eine Schwalbe, war der Ball über der Grundlinie, wer hat im Getümmel eine Tätlichkeit begangen, hat jemand nachgetreten etc) könnte der Schiedsrichter sich für eine Challenge entscheiden.
Wenn man die Teams doch beteiligen wollte, dann könnte man auch sowas wie maximal 1-2 Challenges pro Spiel einführen. Eine Bestrafung bei fehlgeschlagener Challenge ist im Fußball schwer, aber auch nicht nötig. Um Missbrauch, wie Gurky ihn beschrieben, zu verhindern, könnte man die Challenges nur für bestimmte Dinge zulassen. Im Football kann man auch nicht alles challengen.
Aber im Fußball würde ich dennoch dazu tendieren, dem Ref die Entscheidung über einen Videobeweis anzuvertrauen und nicht den Teams. Fraglich ist natürlich, und da gebe ich allen Kritikern recht, was passiert, wenn der Ref es nicht für nötig hält, die Entscheidung anzuzweifeln, weil er sie ja selbst getroffen hat. Letztendlich ist der Schiedsrichter wieder der Dumme, denn er hat die Szene gesehen und bewertet und müsste Unsicherheiten einräumen. Eine andere Lösung wäre es, den 4. Offiziellen damit zu beauftragen, aber dessen Übersicht über das Geschehen reicht von der Seitenlinie selten aus.
Dann gibt es noch die Lösung, wie sie im Football in den letzten 2 Minuten einer Halbzeit angewendet wird. Übertragen auf den Fußball sähe das so aus, dass es einen 5. Offiziellen gibt, der oben im Stadion (neben den Kommentatorkabinen) in einer Kabine sitzt und per Funk mit dem Schiri verbunden ist. Dieser entscheidet, ob eine Situation nochmal überprüft werden muss. Das hätte ganz nebenbei den sehr sehr angenehmen Vorteil, dass es korrupten Schiedsrichtern deutlich schwerer gemacht wird, Spiele zu manipulieren. Von daher hoffe ich, dass diese Möglichkeit im Zuge der vielen Schiedsrichterskandale in Betracht gezogen wird.
Einen Videobeweis gibt es übrigens im Football (und hier hat er sich wirklich bewährt), Basektball (Shot-Clock-Violation meistens), Hockey (Torkamera) und dann im Tennis, dieses Hawk Eye. Man könnte den Spaß wenigstens einmal ausprobieren, ich denk, dass er nur in etwa 10% der Spiele überhaupt zum Einsatz kommen wird. Aber immerhin, viele kleine Ungerechtigkeiten lassen sich damit verhindern.