Mal ein kurzes Zwischenfazit wies bei uns in Österreich derzeit ausschaut. Wir haben jetzt den 2. Tag in Folge mit über 9000 Neuinfektionen pro Tag (das würde über 90000 Infektionen in Deutschland entsprechen).
Die Krankenhäuser füllen sich und es melden sich immer mehr Anstalten zu Wort und warnen davor, dass die Kapazitäten bald erreicht sind und dass zu befürchten ist, dass in Kürze mit Triagen begonnen werden muss (Operationen werden ohnehin schon soweit möglich verschoben).
Wir stehen also kurz zumindest vor einem teilweisen Kollaps des Gesundheitssystems und immer noch gibt es Aluhüte die alles besser wissen.
Gängige Meldungen dazu sind:
1. Das stimmt ja nicht, es sind genug Betten da
2. Das ist nicht schlimmer wie jedes Jahr während der Grippewelle
3. Man muss ja nicht jeden Alten am Leben halten - keine intensivmedizinische Betreuung mehr für über 85- jährige, dann haben wir auch keine Kapazitätsprobleme
4. Corona ist nichts anderes wie Grippe
5. Corona ist für mich und die meisten anderen nicht gefährlich, warum soll sich die Mehrheit zum Schutz einer Minderheit einschränken
6. Die Covidmaßnahmen sind "Gesundheitsdiktatur",
7. Die Zahlen sind sowieso alle falsch, etc
Man kann ja über gewisse Maßnahmen und deren Wirksamkeit im einzelnen diskutieren aber die grundsätzliche unmittelbare Gefahr zu leugnen, da werd ich richtig sauer. Diesen Voll.....eln könnte man die Wahrheit mit nassen Fetzen ins Gesicht schleudern und sie würden sie nicht erkennen (wollen) und sich irgendwas zusammenschwurbeln.
Anbei noch ein interessanter Link zu einem Artikel, der sich aus aktuellem Anlass mit Besserwissern auseinandersetzt.
https://www.tt.com/artikel/30762632/gut-zu-wissen-darum-wissen-inkompetente-menschen-immer-alles-besserSo jetzt hab ich mich genug ausgekotzt und man soll ja auch immer mit etwas positivem schließen: ich bin mir sicher, dass wir diese Pandemie in Europa in den Griff bekommen werden und dass trotz Besserwissern und Leugnern.
P.S.: zum Thema Auslastung der Intensivmedizin: unsere Intensivmedizin ist aus Kostengründen nur auf "Normalbetrieb" und kurzfristig auftretende Spitzen ausgelegt, nicht jedoch auf Pandemien, die sich über Wochen und Monate ziehen. Darüber hinaus bleiben COVID Patienten im Durchschnitt 12 Tage auf der Intensivstation was wesentlich länger als der Durchschnittsfall ist.