@Muffi:
Danke!
Deinen Optimismus bzgl der Hintergrundgeräusche teile ich nicht so recht, aber der Start war wirklich gut. Mal sehen, wie es weitergeht.

@FlutLicht1900:
Hehe, die Bezeichnung "fromm" (im Sinne von "anständig") würde Gerard sicher unterschreiben (verdient er aber nicht

).
Aber ja, noch läufts gut.
@Karagounis:
Haha!
Ich verwende (seit Jahren) den NewGAN Manager, weil die ultrarealistischen Bilder (die zB auch in Deiner Story auftauchen) so gar nicht zu meinem ästhetischen Empfinden passen.
Und läuft der noch nicht ganz rund, ich hoffe auf Besserung.
Dass die alle ähnlich aussehen, hat jedenfalls nix mit knufschus böswilliger Unterstellung zu tun.

@knufschu:
Wie kannst Du es wagen!
Vade retro, Satanas!
Niemalsnichtwieder wollte ich an diese Invasion der Verdammten erinnert werden!

@Bayernfahne:
Welcome back! (Und danke für den Lacher

)
Schön, dass die Ultras das Unterreich überlebt haben - und wenn sie jetzt etwas bleich aussehen, dann ist das eben so.
Hauptsache, sie besetzen die reservierten Plätze wieder.
Zu Hannes gibts eventuell Neuigkeiten. Mal sehen.

@4Ramos:
Danke! Ich hoffe mal, dass das auch in der Zukunft so klappt und ... ach nee, ich spoilere mal noch nicht.



Der Müller-Lüdenscheid ist schon echt ein Fuchs!
Eigentlich hat er mich nur angerufen, um sich
"mal wieder zu erkundigen, wie es denn so läuft" und um mir (ebenfalls mal wieder) zu sagen, dass er wirklich froh ist, wie großartig sich meine Karriere entwickelt hat.
Und dass er total stolz auf mich ist und überhaupt und ...
... und während wir also eigentlich ja nur Belanglosigkeiten austauschen, fällt mir mit einem Male auf, dass ich ihm gerade die ganze verworrene Vorstandsposse hier in Antwerpen erzähle!
Als ich mich unterbreche und damit beginne, mich bei ihm für den "Überfall" zu entschuldigen, unterbricht er mich seinerseits und sagt in der tiefen, ruhigen Stimme, die mich in Locarno so oft aus meinen Tagträumen gerissen hat:
"Hören Sie auf, sich zu entschuldigen, Gerard, und erzählen Sie weiter. Ich glaube, ein Blick von außen könnte Ihnen gut tun, zumal ich, wie Sie ja wissen, auch im Vereinsfussball und dessen Fallstricken nicht gänzlich unerfahren bin."Ich kann sein stilles Lächeln regelrecht vor mir sehen, als er das sagt.
"Na gut", murmle ich,
"Sie haben wahrscheinlich recht."Und dann erzähle ich weiter - von den ständigen kleinen und größeren Reibereien, von den Vorstandsintrigen gegen Eloïse (die von der fingierten Meldung, sie sei in ernsthaften Wechselverhandlungen mit Erzrivale Beerschot, bis zu "völlig unerklärlichen" Bannern im Fanblock reichen, auf denen beispielsweise "Mertens raus!" steht - Banner, von denen die im bewußten Block stehenden Fans Stein und Bein schwören, sie gar nicht aufgehangen zu haben) und zunehmend auch gegen mich.
Am Anfang dachte ich, irgendwer wäre dahintergekommen, dass meine Bewerbung hier ganz und gar nicht zufällig gewesen wäre, aber nach und nach wird mir klar: wenn ich hier scheitere, ist Eloïse ja sowieso mit "beschädigt", weil meine Verpflichtung ja in ihre Verantwortung fällt.
Und deswegen ist es eigentlich erneut Sabotage gegen die Sportdirektorin, wenn vor einem Ligaspiel der falsche Kader an die Liga gemeldet wird, so dass ich schlußendlich mit 19 Spielern antreten muß statt mit 23 und vier meiner absoluten Schlüsselspieler reichlich angesäuert auf der Tribüne sitzen, weil sie nicht gemeldet wurden.
Oder wenn unser gerade frisch verpflichteter Stammkeeper Legrand mich schimpfend fragt, warum er schon wieder aussortiert wurde - und wenn ich nachfrage, was denn los ist, stelle ich fest, dass Legrand drei Tage vor deadline day als Leihangebot auf die Transferliste gesetzt wurde. Von wem?
Nicht nachvollziehbar.
Auch das plötzliche massenhafte Interesse von Clubs aus Saudi-Arabien an unseren beiden Schlüsselstürmern Tamiao und Schneiger klärt sich schnell - irgendwer hat denen mitgeteilt, dass beide für 50% des Marktwertes verfügbar wären. (Was selbstverständlich Blödsinn ist!)
Auch hier: kein Verantwortlicher ermittelbar.
Aber die Stoßrichtung ist klar: wir brauchen ja sowohl in der Liga als auch bei einer eventuellen Europaqualifikation mindestens 4 im Club ausgebildete Spieler (und mindestens 8 in Belgien ausgebildete Spieler) im Kader.
Und deswegen trifft es Tamiao und Schneiger (die aus unserer Jugendakademie stammen), aber nicht Kearney (der ja gerade erst verpflichtet wurde).
Die Presse (insbesondere die beiden Damen Meyssen und Stevens) ist dabei stets erstaunlich gut über Interna informiert, weiß teilweise noch vor mir, wo wieder etwas schiefgelaufen ist und schlachtet das genüßlich aus.
Ein offensichtlich abgekartetes Spiel, das natürlich gegebenenfalls den ganzen Club zurückwirft, aber da mit der Sportdirektorin und dem von ihr angestellten Trainer die Schuldigen dann schnell zu finden sind, ist auch ein solcher Setback vielleicht ganz praktisch für die Hintermänner dieser "Streiche".
Auch wenn wirs nicht beweisen können, wissen wir doch ganz genau, wer dahintersteckt.
Müller-Lüdenscheid hört sich die Litanei sehr geduldig an und hakt erst ein, als mein frustrierter Redeschwall stark nachläßt.
"Keine schöne Situation, und auch keine einfach zu lösende. Ihren Frust kann ich sehr gut nachvollziehen, Gerard, aber mein wichtigster Rat lautet: 'lassen Sie sich nicht zu unüberlegten Handlungen hinreißen.' Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Sie nicht etwa vorhaben, die Flinte ins Korn zu werfen, sondern im Gegenteil planen, trotz dieser Widrigkeiten auch in Antwerpen Erfolg zu haben und Ihre Reputation weiter zu steigern, oder?""Selbstverständlich.""Gut, dann folgt hier mein zweiter Rat. 'Mitspielen und dabei heimlich Verbündete suchen - inner- wie außerhalb des Clubs. Und dabei vor allem auf die öffentliche Meinung achten.' ""Verbündete? Das klingt gut und schön, Herr Müller-Lüdenscheidt - aber woher nehmen und nicht stehlen?""Na, einen haben Sie ja schon - ich werde mich mal umhören, was über die vier Herren bekannt ist. Ich kenne ja ein paar Leute hier und da und vielleicht bekomme ich etwas raus. Außerdem sollte es auch in Belgien einflussreiche Menschen geben, denen es sehr sauer aufstößt, wenn sich Männer benehmen, als hätten wir noch 1850 und eine Frau habe zu tun, was man ihr sagt..." Er macht eine vielsagende Pause.
"Und zu guter Letzt: die beiden gut vernetzten Reporterinnen sind doch sicher nicht die einzigen, die zu Ihren Pressekonferenzen auftauchen? Ganz allgemein gesprochen: es wird in Antwerpen und Umgebung doch sicher noch andere Zeitungen oder ähnliches geben, die nicht Ihrem Vorstand am Rockzipfel hängen?"Ich komme nicht umhin, ihm zuzustimmen.
Wir verabreden, ab sofort regelmäßiger zu telefonieren als alle zwei, drei Jahre.
Und dann setze ich zumindest mal Teil eins von KMLs zweitem Rat um - "mitspielen" nämlich.
Die schönste "Wie wenden wir diese häßliche Vereinsintrige gegen ihre Urheber?"-Strategie nützt uns nämlich gar nix, wenn wir sportlich nicht erfolgreich sind.
Ganz im Gegenteil - wenn wir die sportlichen Ziele verfehlen, liefere ich meine direkte Vorgesetzte (und mich selbst auch, klar) den Herren Alphas auf dem Silbertablett und gebe uns zum zum Abschuss frei.
("Mampf!", bedankt sich das Phrasenschwein.)
Der Start in die Saison war sicher gut, aber das geht bestimmt noch besser.
Spätestens wenn wir uns richtig eingespielt haben, erwarte ich eigentlich nochmal einen Schub.
Denn die Analyse der Septemberspiele - und da insbesondere der beiden Unentschieden - zeigt uns, dass die Ansätze jeweils sehr gut waren, aber fehlerhaftes Stellungsspiel oder ausbaufähiges Verständnis bessere Abschlusspositionen verhindert haben.
Daran kann man ja arbeiten.
Mit diesen positiven Gedanken gehen wir in den Oktober und nutzen eine spielfreie Woche, um an genau diesen Abstimmungen weiterzuarbeiten - und um Spielern der erweiterten Stammelf wie Innenverteidiger Paulo Sergio Spielpraxis zu geben.
Das Freundschaftsspiel gegen den Fünftligisten KFC Nijlen gewinnen wir zwar "nur" 4:1, aber bis auf das Gegentor (erneut: fehlende Abstimmung!) hab ich eigentlich nicht viel zu meckern.
Wir müssen das Ganze halt in die Pflichtspiele kriegen, das ist auch schon alles.
Klingt super simpel ... und beim Auswärtsspiel in Charleroi zeigen wir auch gleich mal, dass es tatsächlich auch ganz simpel sein kann.
Die Gastgeber wehren sich zwar nach Kräften, aber Schneigers Führungstor kurz vor der Halbzeit trifft sie hart.
So hart, dass der zweite Durchgang sehr toll für uns und sehr furchtbar für sie wird.
Schneiger (62.), Tamiao (73.), Kearney (76.), wieder Schneiger (85.), ein kurzes Aufflackern von Gegenwehr (Reijs, 86.) und zum Abschluss erneut Tamiao (88.)
SECHS ZU EINS.
Wow.
Wenn sich nicht sowohl Schneiger als auch Tamiao in diesem Spiel leicht verletzt hätten, wärs quasi perfekt gewesen.
So isses nur großartig.
Fünf Tage beim RFC Liege später sind wir aufgrund der Sturmausfälle zum Umbau gezwungen und laufen im 4231 auf. Das funktioniert vor allem offensiv nur so semi, aber dank unserer Standardstärke und zweier Kopfballtore sind wir am Ende dennoch um 3 Punkte reicher.
Bei Standard Liege versuchen wir daher durch eine weitere leichte Anpassung etwas mehr Sicherheit ins Offensivspiel zu bekommen - Fofana bleibt links etwas defensiver ( WM(s) ), während Pozrl rechts als inverser und reichlich offensiver Außenstürmer aufläuft, der die einzige nominelle Spitze Kearney sowohl unterstützen als auch entlasten soll.
Das funktioniert sogar irgendwie - nur defensiv sind wir diesmal völlig indisponiert.
Dass wir hier am Ende dennoch gewinnen, verdanken wir hauptsächlich drei Faktoren:
1. Daniel Camara.
Der macht unseren Stürmern Konkurrenz, was die Torausbeute angeht. Heute schnürt er einen Doppelpack und dreht damit nach dem schnellen 0:1 innerhalb von 10 Minuten das Spiel.
2. Diego Legrand
Der wiederum ist als einziger Defensivspieler auch wirklich defensiv sicher und vereitelt gleich mehrere große Gastgeberchancen. Das 0:1 nach 3 Minuten kann er allerdings genausowenig verhindern wie den Ausgleich zum 2:2 in der 82. Minute, als nach einem kollektiven Blackout unserer Viererkette gleich drei Gastgeberspieler auf ihn zulaufen und ihn einfach eiskalt ausspielen.
3. Robert Pozrl
Und der rackert im ganzen Spiel für zwei, leitet mehrere gute Chancen mustergültig ein (und rauft sich mit seinem Trainer um die Wette die Haare, weil seine Teamkameraden eine dieser Chancen nach der anderen vergeben) ... und hat kurz vor Abpfiff dann noch die Kraft und die Nervenstärke, um sich auf der rechten Seite an zwei Standard-Spielern vorbeizutanken und dann den Torwart zu überlupfen.
Matchwinner!
Kein gutes Spiel, wirklich nicht, aber eine gute Moral meiner Mannschaft.
Beim letzten Oktoberspiel in der Liga ist dann zumindest Tamiao wieder fit, so dass wir zum 4222 zurückkehren können.
Das zahlt sich auch direkt aus - wobei Kellerkind Aalst allerdings auch bei weitem nicht die spielerische Klasse der Lütticher Clubs hat.
Das 2:0 ist jedenfalls hochverdient und wir haben im Oktober die maximale Punktausbeute in der Liga erreicht.
Stark!
Ein Pflichtspiel bleibt noch zu absolvieren, bevors in den November geht - beim Tabellenletzten KSC Lokeren-Tempe bestreiten wir unser erstes Pokalspiel dieser Saison und gewinnen nach zwei verschlafenen Anfangsphasen (mit je einem Gegentor) am Ende doch noch halbwegs souverän 4:2.
Das Beste am Spiel - Harrison Solomon kann mal wieder mitspielen und vertritt Schneiger/Tamiao sehr ordentlich.
Matchwinner ist aber erneut die Standardstärke. Drei der vier Tore fallen nach Ecke!
Hoffentlich stellen sich die Gegner nicht zu schnell auf unsere Standards ein, das würde uns hart treffen...
November.
Nass, kalt ... und mit Überraschungen!
Die erste gleich am 2. November beim Auswärtsspiel in Anderlecht. Der RSC ist ja durchaus ein ungeliebter Rivale (wenn er auch beileibe nicht mit der Inbrunst gehaßt wird, die Beerschot entgegenschlägt... aber andererseits hat Anderlecht uns auch keine ganze Mannschaft geklaut, Beerschot schon. Ist zwar mehr als ein Jahrhundert her, aber sowas sind ja Details, die bei einer ordentlichen Rivalität niemanden interessieren...)
Das Spiel ist auf den Rängen deutlich (deutlich!) hitziger als auf dem Rasen, da unten tut sich nämlich über weite Strecken wenig bis nichts. Wir wären mit dem Punkt zufrieden und mauern im Nachhinein gesehen ein bißchen zu sehr, dem RSC fällt nicht viel ein ... und kurz vor Schluß, bei unserem zweiten (!) ernsthaften Angriff, fällt Fofana knapp innerhalb des Strafraums über ein Verteidigerbein.
Kearney läßt sich diese Chance nicht entgehen und fünf Minuten später sind wir nicht unbedingt die verdienten, aber immerhin sehr begeisterte Derbysieger, während die Gastgeber wie begossene Pudel aus der Wäsche gucken.
Mit dem Hochgefühl dieses unerwarteten Sieges gehen wir ins Heimspiel gegen die KV Mechelen ... und werden auf die harte Tour mit der Realität konfrontiert:
"Wenn wir nicht in Bestbesetzung antreten können und wenn wir nicht alle zu jedem Zeitpunkt 100% geben, reicht es auch gegen Mittelklasseteams nicht."
Kearney bekommt aufgrund einer leichten Verletzung eine Pause, Camara fehlt gelbgesperrt.
Und die elf, die auf dem Platz stehen, sind ein bißchen zu überzeugt davon, gegen den 11. zuhause nicht um den letzten Ball fighten zu müssen.
Als wir kurz vor der Pause aufwachen, ernsthaft mitspielen und dank eines schmeichelhaften Elfmeters zum Torerfolg kommen, steht es daher 1:2.
Und direkt nach der Pause fangen wir uns sofort den dritten Gegentreffer.
Danach rennen wir zunehmend verzweifelt an, wechseln den angeschlagenen Kearney ein, kassieren beinahe zwei weitere Treffer durch Konter ("beinahe" deswegen, weil immerhin Legrand in guter Form ist) und schaffen es dennoch erst in der 97. (!) Minute, zumindest noch das letztlich völlig irrelevante 2:3 zu erzielen.
Zur "Belohnung" darf die Truppe am eigentlich spielfreien nächsten Wochenende ein Testspiel austragen, das sich laut "Antwerp Football Paper" folgendermaßen zusammenfassen läßt:
"Blitzstart und Kearneyshow! Royal Antwerpen zerlegt hilflosen VW Hamme!"
Es folgt ein Auswärtsspiel bei KAA Gent, in dem erneut einer unserer Topspieler den Unterschied macht - Robson Schneiger leitet den entscheidenden Angriff nach einer knappen Stunde mit einem Paß nach links auf Fofana selbst ein, sprintet dann in den gegnerischen Sechzehner, wird von besagtem Fofana mustergültig bedient, tunnelt den Keeper und darf sich eine reichliche halbe Stunde später als Matchwinner feiern lassen.
Schönheitsfleck ist diesmal unsere Chancenverwertung, denn eigentlich hätten wir diese Partie 3 oder 4 zu 0 gewinnen MÜSSEN.
Ist aber egal, Sieg ist Sieg.
Die Topspielwochen im November beschließt ein Heimspiel gegen Club Brugge - und während wir in Gent noch durch Chancenwucher glänzten, sind wir diesmal höchst effektiv. Wir haben 4 gute Chancen in einem vorwiegend durch die Abwehrreihen dominierten Spiel. (Brugge hat sogar noch weniger echte Möglichkeiten...)
Am Ende gewinnen wir fast schon locker 3:0.
Unglaublich.
Wenn das vermaledeite Heimspiel gegen Mechelen nicht gewesen wäre, hätten wir den zweiten perfekten Monat in Serie hingelegt, aber auch so sieht das inzwischen wirklich gut aus, was wir hier abliefern.
Im Dezember spielen wir gleich noch zweimal gegen Brugge, direkt nacheinander.
Was zunächst wie ein ganz komischer Scherz klingt, klärt sich bei genauerem Hinschauen, denn wir spielen nicht gegen Club Brüge, sondern gegen den Stadtrivalen Cercle.
Und zwar zuerst im Pokal zuhause gegen die Zweitvertretung (Losglück braucht der Mensch!) und danach, erneut zuhause, gegen deren erste Mannschaft.
Das Pokalspiel wird von "DH Les Sports" folgendermaßen zusammengefasst:
"Irre! 84 Minuten Langeweile, aber drei Tore in 6 Minuten!"
Das folgende Ligaspiel ist dann ein neunzigminütiger Sturm- und Schaulauf meiner grandiosen Truppe, die Cercle Brugge nie ins Spiel kommen lassen und am Ende mit einem noch sehr schmeichelhaften 4:1 nach Hause schicken.
Die Lobhudeleien der Presse nehmen zu - auch wenn Stevens und Meyssen die Stichelei nicht unterlassen können (oder dürfen?) - und ich krieg das Gefühl der grundlegenden Überlegenheit leider nicht komplett aus den Spielerköpfen.
Resultat: Bei Zulte Waregem liegen wir nach 5 Minuten 2:0 hinten, nach Camaras Anschlusstreffer (natürlich per Kopf und natürlich nach Ecke) gegen Ende der ersten Hälfte fressen wir postwendend das 1:3.
Wieder eine völlig unnötige Niederlage wie gegen Mechelen?
Nö.
Zum Sieg reicht es zwar nicht mehr, aber der in der Halbzeit eingewechselte Kerney (der inzwischen eindeutig überspielt wirkt, kein Wunder bei dem Hammerprogramm der ersten Saisonmonate) erzwingt immerhin noch das 3:3-Unentschieden.
Zum Abschluß des Fussballjahres spielen wir zuhause gegen den Tabellenletzten Lokeren-Tempe und lassen den Gästen nicht den Hauch einer Chance.
Ich kann es mir sogar leisten, Kearney bereits nach einer reichlichen Stunde auszuwechseln, da wir zu dem Zeitpunkt komfortabel 3:0 führen. Das Ehrentor der Rote-Laterne-Mannschaft fällt in der Nachspielzeit und ist ärgerlich, aber verschmerzbar.
Stellt sich die Frage, wie sich die schon irgendwie herausragenden letzten drei Monate in der Tabelle auswirken?

Uiuiuiui!
Das sieht deutlich besser aus, als ich das zum Amtsantritt für möglich gehalten hätte.
Perfekt geht natürlich anders, aber wir sind bereits in meiner ersten Saison hier auf einem echt guten Weg.
Damit sind wir dann auch in der kurzen Winterpause angelangt, womit es Zeit wird, auch mal zwei, drei Dinge anzusprechen, die bis jetzt eher "hinten runter gefallen sind".
Erstens:
Dieser Club ist absolut solide aufgestellt und hat massig Potential nach oben.
Die aktuelle Infrastruktur stellt eine gute Basis dar, sollte aber mittelfristig ausgebaut werden.
Einziger Knackpunkt ist das aus meiner Sicht deutlich zu kleine Stadion.
Insbesonder, da wir aktuell so klar auf eine Europapokalteilnahme zusteuern, wäre ein Ausbau dringend vonnöten, wird vom Finanzdirektor aber stets und ständig hämisch grinsend mit Verweis auf die "unsichere Finanzsituation" abgelehnt, wie mir Eloïse nach jeder Vorstandssitzung mitteilen muß.
Auch jegliche anderen Anfragen - von dem einen einzigen weiteren Trainer, den ich bräuchte, um eine wirklich professionelle Trainingsabdeckung auf die Beine zu stellen, über bessere Jugendcoachbudgets und bessere Nachwuchsrekrutierung oder auch ein, wzei extra Scouts:
"abgelehnt"
"abgelehnt"
"abgelehnt"
Geld fehlt.
Und das klingt wirklich unglaubwürdig, weil unsere Transferaktivitäten einige Millionen erbracht haben und weil wir derart sparsam mit den Budgets umgehen, dass wir nach meiner vorsichtigen Schätzung sogar monatlich gewinn machen sollten....
Naja, eingedenk KMLs Rat eskaliere ich hier (vorerst) nichts, sondern stelle einfach im Rahmen meiner Möglichkeiten den Erfolg sicher und hoffe, dass die reichlich mittelmäßigen letzten Jahre diesmal vieleicht durch eine Erfolgssaison abgelöst werden.
In den paar freien Tagen, die sie hier euphemistisch "Winterpause" nennen, befasse ich mich auch nochmal mit der Geschichte und den Erfolgen des Clubs.
Und natürlich auch mit den Rivalen - wobei man die mit "Beerschot, danach irgendwann RSC Anderlecht und Club Brugge ... und dann lange nix!" zusammenfassen kann.
Aber mit den drei Clubs ist die Rivalität halt auch stark und innig - weswegen die beiden Siege in diesem Herbst auch besonders süß schmecken und mir in der öffentlich Wahrnehmung ordentlich Pluspunkte einbringen.
Gibbts sonst noch was?
Ach ja, Ende November läuft eine Meldung über den Ticker, die mir ordentlich Selbstbeherrschung abverlangt, um nicht zu grinsen:
Und Mitte Dezember kommt unser Jugendkoordinator mit der schönen Nachricht auf mich zu, dass ich mich "aber mal sowas auf das Frühjahr freuen" könne, denn wenn die Jungs aus der U17 zu uns stoßen, würde ich "Augen machen".
Da bin ich ja mal gespannt.
Eine reichliche Woche ist Pause, dann steigen wir mit zwei Vorbereitungsspielen wieder ein, denn schon am 13.01. ist das nächste Pflichtspiel angesetzt.
Wir haben erneut heftig vom Losglück profitiert und haben im Pokalviertelfinale die U23 des RSC Anderlecht gezogen.
Die vordringlichste Aufgabe dieser Winterpause ist aber wahrscheinlich die Verpflichtung einiger Spieler.
Zum einen brauchen wir dringendst einen Backup für Lee Kearney, denn den Zielspieler kann außer ihm keiner im Kader geben, was besonders bei englischen Wochen entweder ständige Taktikwechsel oder einen ständig ausgelaugten Schlüsselspieler bedeutet.
Außerdem werden inzwischen etliche unserer Topspieler mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht (und zwar diesmal ganz ohne offensichtliche Intrigen im Verein), es kann im schlimmsten Falle passieren, dass die halbe Mannschaft im Winter wechselt!