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Autor Thema: [FM 20 bis 24] Lavayeuxs Europatour - Die Geschichte eines Luxemburgers  (Gelesen 185122 mal)

Noergelgnom

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Es ist der Tag nach dem Deadline Day, früh am morgen.
Zeitig genug, damit es auf dem Gelände des Fussballvereins Royal Antwerp noch sehr leer und still ist - aber gleichzeitig spät genug, damit man schon einen Kaffee bekommen kann.
Vorausgesetzt, man weiß, wo man suchen muß.

In der Caféteria des Verwaltungstraktes sitzen zwei Menschen an einem der kleinen Tische. Jeder von ihnen hat eine Kaffeetasse vor sich stehen, daneben liegt ein aufgeschlagenes großformatiges Magazin.




Eine der beiden einflußreichsten Sportpublikationen der Stadt, bekannt (besser: berüchtigt) für messerscharfe Analysen, teils extrem kritische Berichterstattung und - insbesondere in den Artikeln der Chefredakteurin des Ressorts "Fussball" - pointierte Formulierungen, die nicht selten die Gürtellinie touchieren.
Meist von oben.

Die aufgeschlagene Doppelseite ist überschrieben mit "Siebzig Tage Umbruch - wie steht es um Royal Antwerp?"
Als Autorin zeichnet eine gewisse Floris Meyssen verantwortlich.
Wer sich in der Stadt auch nur ein bißchen auskennt, hat diesen Namen schon einmal gehört - denn sie ist eben jene Chefredakteurin, von der soeben die Rede war.

Die Frau am Tisch deutet mit einer Kopfbewegung in Richtung des Magazins.
"Und? Hast Du's gelesen?", fragt sie, während sie nach ihrem Kaffee greift.
"Ja", antwortet er. "Erstaunlich zahmer Artikel, wenn man bedenkt, von wem er stammt."
"Du denkst also, ich habe nichts zu befürchten?"
"Sehe keinen Grund für substantielle Kritik, nein. - Der Kader ist selbstverständlich suboptimal, aber das haben wir im Vorfeld ja bereits mit der Chefetage besprochen. In der Kürze der Zeit und angesichts der vielen ausgelaufenen Leihverträge, für die noch unsere Vorgänger zuständig waren, ist der Kader nahezu sensationell gut aufgestellt. Schreibt ja auch fast jeder ernstzunehmende Journalist. Außer der Stevens natürlich - aber die muß sich sebstverständlich ein bißchen rächen, weil wir sie bezüglich des angefragten Exklusivinterviews aus geschäftlichen Gründen auf nach dem Deadline Day vertrösten mußten."
"Ich hoffe nur, die Vorstandsrunde dreht mir keinen Strick aus den Abgängen, die wir jetzt zuletzt noch hatten."
"Kann ich mir nicht vorstellen, aber wenn sie ernsthaft damit anfangen, dann verweise freundlich darauf, dass die Ausstiegsklauseln bereits in den Verträgen standen, als Du den Job angetreten hast - und schau dabei den Präsidenten an und sonst niemanden."
Der Mann verzieht die Mundwinkel zu einem ironischen Grinsen, wird aber sofort wieder ernst.
"Ich habe Dir zur Sicherheit ein paar Notizen zu einigen der Spieler an den Rand geschrieben, vor allem die Gründe, weswegen wir sie verpflichtet haben. Hast Du noch Zeit, das zu lesen?"
Seine Gesprächspartnerin nickt.
"Die Vorstandsrunde kommt erst um 10 zusammen, halb elf hab ich dann den Termin da. Wann bist Du eigentlich geladen?"
"Um 12."
Sie nickt und vertieft sich in die Lektüre, während er sich vorbeugt, um nun ebenfalls nach dem Kaffee zu greifen.

"Eigentlich gilt ja die Regel, neuen Amtsinhabern nach 100 Tagen einmal genauer auf die Finger zu schauen.
Angesichts der Tatsache, dass die Transferphase gestern zuende ging und eine der spannendsten Fragen der diesjährigen Jupiler ProLeague-Saison heute also beantwortet werden kann, haben wir uns entschieden, ausnahmsweise mit dieser Regel zu brechen.
Die Frage lautet natürlich 'Mit welchem Kader geht Royal Antwerp wohl in die neue Saison?'
Durch den vollständigen Austausch der sportlichen Führung waren verläßliche Antworten auf diese Frage ja bis in den Juli hinein ein reines Ratespiel.
Und der Kader, mit dem der neue Trainer ins erste Ligaspiel ging, umfaßte lediglich achtzehn Seniorenspieler, die restlichen 7 Kaderplätze waren zu diesem Zeitpunkt noch mit Jugend- und Reservekickern besetzt.
Aus der Not geboren, funktionierte das im ersten Spiel denn auch nicht wirklich gut.
Andererseits muß man Gerard Lavayeux (besagtem neuen Trainer) natürlich auch zugutehalten, dass es kaum eine undankbarere Aufgabe gibt als zum Start der Saison mit einem Rumpfkader gegen Club Brugge anzutreten. IN Brugge.

Vor diesem Hintergrund muß man das erst in der Nachspielzeit besiegelte 2:3 wohl mit einer gehörigen Portion Nachsicht einordnen.
Eine Nachsicht, die es jetzt, wo der Antwerpener Kader feststeht und laut Trainer Lavayeux 'absolut konkurrenzfähig ist', natürlich nicht mehr geben kann.

Schauen wir uns diesen Kader daher einmal genauer an.
Eine Vorbemerkung sei noch erlaubt:
Treue Leser dieser Rubrik werden sich vermutlich verwundert die Augen reiben, denn zu den bereits vor Mertens' und Lavayeuxs Amtsantritt feststehenden 14 Abgängen kamen in den letzten zwei Monaten noch einmal 9 hinzu - und dem stehen schwindelerregende 20 (in Worten: ZWANZIG!) Zugänge entgegen.
Hier noch von 'Umbruch' zu reden, wird der Sache eher nicht gerecht. Wahrscheinlich wäre 'Feuerrodung mit anschließendem Unterpflügen und Planieren' passender.

Über diese Zugänge werden wir gleich im einzelnen sprechen, der Vollständigkeit halber erst einmal eine Gegenüberstellung, die das ganze Ausmaß dieser Transferperiode klarmacht.




"Wie sieht der runderneuerte Kader nun im einzelnen aus?

Torhüter

Was bei Lavayeuxs Antrittspressekonferenz noch allgemein für eine nicht ganz ernstgemeinte Bemerkung gehalten wurde, ist eingetroffen: der langjährige Stammkeeper Jonas Krumrey hat Konkurrenz bekommen.
Und wie! Nicht nur, dass er seinen Stammplatz binnen kürzester Zeit an den von OH Leuven verpflichteten Diego Legrand verloren hat - nein, vorher war er bereits hinter den Nachwuchskeeper Kwami Yenoussi zurückgefallen, der nach seinem Vertragsende bei Bayer Leverkusen ablösefrei geholt wurde.
Im Moment ist Legrand also die Nummer Drei im Tor - eine sehr ungewohnte Situation für den Mann, der seit 3 Jahren Stammkeeper bei Royal war.
Gerüchten zufolge ist ihm vor allem die unterirdisch schlechte Leistung beim Saisonauftakt in Brugge zum Verhängnis geworden, weil dort für jedermann offensichtlich zu erkennen war, dass seine Reflexe einfach nicht erstligatauglich sind.
Denselben Gerüchten kann man übrigens entnehmen, dass ihm angeblich gar der Abschied nahegelegt wurde.



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(Anmerkung GL: "Guter Allrounder, der vor allem in der Luft, im eins-gegen-eins und auf der Linie brilliert. Gutes Verständnis mit den Vorderleuten, sehr konzentriert. Potentieller Stammtorhüter für die nächsten 3-4 Jahre (wir haben ja eine Verlängerungsoption)."

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(Anmerkung GL: "Guter Backup mit Entwicklungspotential. Im Groben die gleichen Vorzüge wie Legrand, nur noch nicht so ausgeprägt.")

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(Anm. GL: "Gute Luftbeherrschung, ansonsten biederer Durchschnitt. Verdient mehr als die beiden anderen Keeper zusammen und soll bei halbwegs passendem Angebot abgegeben werden.")


Innenverteidiger


Auch in der Defensivzentrale hat es ordentlich Bewegung gegeben. Valentino Seghers ist der einzige Verbliebene aus dem Vorjahreskader, wird aber absehbar wie auch in der letzten Saison Backup sein.
Die Stamminnenverteidigung wird wohl auf absehbare Zeit von Vanheusden und Camara gebildet, die zwar wenig zur Spieleröffnung beitragen, aber dafür ein defensivstarkes Duo bilden, das sowohl in der Luft als auch am Boden seinesgleichen sucht. Zusätzlich sind beide - und auch IV Nr. 3, Paulo Sergio - sehr gefährlich bei eigenen Ecken.
(Standardsituationen sind wie immer bei Lavayeux-Teams ein gern genutztes Mittel, um zum Torerfolg zu kommen.)
Der Fünfte im Bunde, der Brasilianer Martha, war einer der ersten Zugänge, hat aber in der aktuellen Konstellation kaum eine chance auf Einsätze und wird wohl eher bei den Young Reds auf Spielzeit kommen.



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(Anm. GL: "So defensivstark wie ein Schrank - und leider auch genauso ballgewandt. Dennoch quasi alternativlos, weil bessere in Belgien ausgebildete Innenverteidiger für uns nicht bezahlbar sind.")

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(Anm. GL: "Wahrscheinlich unser bester Innenverteidiger im Moment. Die Kombination zweier Spieler ohne großes ballgefühl als Innenverteidigung ist alles andere als ideal, spätestens nächstes Jahr sollten wir da nachbessern.")

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(Anm.GL: "Gleiches Problem wie Camara und Vanheusden, aber Sergio ist jung genug, dass ich noch Hoffnung habe - vielleicht bringt intensives Balltraining ja etwas.")

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(Anm. GL: "Wird in der Reserve spielen. Hätte ich Anfang Juli schon gewußt, welche Optionen sich Anfang August ergeben, hätte ich seine Verpflichtung nicht gefordert. War zum damaligen Zeitpunkt aber dennoch nötig, weil wir sonst nur Seghers gehabt hätten.")

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(Anm. GL: "Für die Spieleröffnung sicherlich der beste in der Defensivzentrale. Leider dafür in den klassischen Verteidigertugenden etwas schwächer. Dennoch guter Kaderspieler.")


Außenverteidiger


Auch auf diesen Positionen blieb kaum ein Stein auf dem anderen - lediglich Riesentalent Sam van Acker, der mit seinen 18 Jahren hinten rechts gesetzt ist, war auch vor sechs Monaten schon im Kader.
Der Däne Mik Holden, nominell van Ackers Backup, kann auch auf dem linken Flügel eingesetzt werden und wird so sicherlich zu seinen Einsatzminuten kommen.
Links hinten ist die Hackordnung ähnlich klar - der junge Nordire McClelland ist klar gesetzt, der als erfahrener Allrounder für nahezu alle Positionen auf der linken Seite geholte Schwede Vinlöf muß sich vorerst hinten anstellen.
Sollte sich Flügelspieler Al-Shaneti jedoch auch weiterhin so verletzungsanfällig präsentieren, wird Vinlöf möglicherweise auf dem linken Flügel (in Konkurrenz zu Holden) zu Einsätzen kommen.



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(Anm. GL: "Stammspieler hinten links, leider mit Defiziten in Fitness und Verletzungsresilienz. Durch seine im Kadervergleich überragende mentale Verfassung jedoch gesetzt.")

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(Anm. GL: "Sehr gute Backup-Option. Kann zusätzlich auch einen defensivstarken Mittelfeldspieler auf dem linken Flügel geben und damit als Fofana-Ersatz (s. unten) dienen.")

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(Anm. GL: "Eigentlich haben wir unsere Unterschiedsspieler nur in der Offensive - van Acker ist eine der wenigen Ausnahmen. Von seiner phantastischen Variabilität mal abgesehen, ist er ein offensiv- wie defensivstarker Außenverteidiger, wie man ihn sich nur wünschen kann. Bin sehr froh, dass am Ende trotz mehrerer englischer Erstligainteressenten doch keine unablehnbaren Angebote reinflatterten und wir ihn zumindest bis zu Winter noch in der Mannschaft haben. Erwarte seinen Abgang aber allerspätestens im kommenden Sommer.")

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(Anm. GL: "Polyvalenz zieht sich wie ein roter Faden durch den Kader - und unser Quoten-Däne ist keine Ausnahme. Kann links wie rechts in der Viererkette spielen, linker Flügel ebenfalls - und notfalls sogar auf der offensiven Seite der Doppelsechs.")


Defensives und zentrales Mittelfeld

Im Zentrum haben die beiden Kaderverantwortlichen augenscheinlich zwei hauptsächliche Anforderungen an potentielle Neuzugänge gehabt: defensiv verläßlich und variabel einsetzbar.
Da dieser Mannschaftsteil einmal komplett ausgetauscht wurde, sind beide Kriterien bei allen sechs Neuzugängen erfüllt.
Die Stammspieler heißen ziemlich sicher Bönig (offensiver) und Mijajlovic (defensiver), aber die nominellen Backup Hyka,
Feddersen, Telib und Fofana sind allesamt nicht viel schwächer einzuschätzen. Der Konkurrenzkampf wird hier heftig werden.



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(Anm. GL: "Stammspieler, ohne Diskussion. Nichts herausragendes, aber eben auch quasi keine Schwächen. Gerade in einem Zweiermittelfeld ist das extrem wichtig.")

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(Anm. GL: "Guter Backup, potentieller Stammspieler, sollte Bönig wechseln.")

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(Anm. GL: "Wurde sehr früh geholt, als noch die Panik regierte. Inzwischen nur noch Backup und zusammen mit Feddersen ggf sogar Abgangskandidat. Kann allerdings auch in der Innenverteidiung spielen und könnte bei den üblichen Rückrunden-Verletzungswellen unerwartet wichtig werden.")

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(Anm. GL: "Sehr guter Ballverteiler mit Übersicht und guter Entscheidungsfindung, dazu ausdauernd und defensivstark. Toptransfer und absolutes Schnäppchen.")

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(Anm. GL: "Grundsätzlich ein guter Spieler, dem diverse leichte und weniger leichte Defizite (Nervenstärke, Technik, Teamwork) jedoch den Stammplatz verbauen. Trotz  guter Physis Abgangskandidat.")

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(Anm. GL: "Bin gespannt, wann die Presse mitbekommt, dass Fofana keineswegs im Zentrum spielt, sondern auf dem linken Flügel. Der Plan ist, ihn mit seiner überragenden Physis gegen die Flügelspieler und Außenverteidiger zu stellen, die gegnerische Mannschaften ja nunmal auf den Flügel packen. Idealerweise wird er uns so helfen, Verteidungen zu knacken. An seinen Flanken und seinem Offensivstellungsspiel muß er aber dringend noch arbeiten.

Abgesehen davon ist er der erste Kandidat für einen Switch in die Innenverteidigung, sobald wir auf dem linken Flügel noch ein bißchen nachgebessert haben. Er würde schließlich auch einen formidablen Innenverteidiger abgeben.")

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Flügelspieler

Wenn man im Kader von Royal Antwerpen eine Schwachstelle ausmachen will, dann wohl aus den Flügelpositionen - denn es gibt überhaupt nur drei Spieler, die als Flügelspieler in einem 442 infragekommen. Und von denen ist der als Standardschütze vorgesehene Achmed Al-Shaneti dauerverletzt, so dass lediglich noch zwei Optionen für die rechte Seite verfügbar sind.
Von diesen hat Yassin Hidraoui Akachar aktuell die Nase vorn, Pozrl sitz meist auf der Bank, weil ihm für die linke Seite sogar Fofana vorgezogen wird.




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(Anm. GL: "Sehr traurig, das. Al-Shaneti hätte unser Lenker und Standardzauberfuß sein sollen, und stattdessen mußten wir die ganze Taktik umbauen. Wenn er sich nicht bald stabilisiert, werden wir zusehen müssen, wie wir ihn wieder von der Gehaltsliste bekommen, so herzlos das auch klingt.")

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(Anm. GL: "Typischer Flügelspieler mit offensiven Stärken und defensiven Schwächen. Ist aber immerhin gut genug, in dem, was er kann, um den Stammplatz zu rechtfertigen.")

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(Anm. GL: "Eine körperliche Bank, aber dafür als Winger nicht ansatzweise auf Akachars Niveau. Sofern hier nicht noch ein signifikanter Entwicklungssprung erfolgt - der mit 29 wohl eher nicht mehr kommen wird - ist Pozrl ebenfalls ein Kandidat für einen vorzeitigen Abschied.")


Sturm


Bleibt noch der Sturm - und hier ist zum einen fast alles beim alten geblieben, weil bis auf Kearney keine Neuzugänge zu vermelden sind. Und zum anderen tummeln sich hier gleich fünf Spieler, die allesamt mehr oder minder berechtigte Stammplatzforderungen erheben können. Konfliktpotential war vorprogrammiert, deswegen hat die sportliche Leitung den Weg der Leihe gewählt. Konkret: Nachwuchshoffnung Elvis Hodzic wurde verliehen, um Spielpraxis zu sammeln.

Im Doppelsturm, den Lavayeux gern spielen läßt, sollten die verbleibenden vier Spieler auf ausreichend Spielzeit kommen.





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(Anm. GL: "Theoretisch ein guter Spieler, aber ein schwieriger Charakter. Daher verliehen. Kann gehen, wenn ein Angebot kommt.")

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(Anm. GL: "Unterschiedsspieler und Star. Seine brasilianischen Wurzeln sind kaum zu übersehen, wenn man Zeuge seiner Ballbehandlung wird. Ist erstaunlicherweise bereits seit 2030 (!) im Verein. Leider nicht sprungkräftig genug, um als Zielspieler zu dienen, denn eigentlich sollten Schneiger und Tamiao zusammen auflaufen, statt sich um einen Platz zu streiten.")

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(Anm. GL: "Wie auch Schneiger mit brasilianischen Wurzeln, was sich auch bei ihm im Spiel niederschlägt.
Sehr guter als aus dem Mittelfeld startender Stürmer oder als Hängende Spitze zu gebrauchen.")

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(Anm. GL: "Der dritte, der sowohl als Stoßstürmer als auch als Hängende Spitze spielen kann. Und weil Schneiger und Tamiao das noch besser können als er, hängt er arme Kerl in der Luft und kommt nicht zum Zug. Ein absolutes Trauerspiel.
Kann gezwungenermaßen gehen, wenn ein gutes Angebot kommt."

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(Anm. GL: "Bei so vielen schnellen, wendigen Knirpsen fehlte noch einer, der einen Ball auch mal im Luftduell erobern kann, einer der den Ball festmacht und weiterleitet. Es voila: Lee Kearney, unser bester Nicht-Innenverteidiger in der Luft. Soll nach Flanken und langen Bällen als Vorlagengeber für seinen Sturmpartner dienen und bei Ecken auch mal selbst einnicken.")


Fazit und Saisonerwartung


Eloïse Mertens ist es gelungen, innerhalb kürzester Zeit einen erstaunlich variablen und ausgewogenen Kader aufzustellen, der bis auf die Schwachstelle im linken Mittelfeld keine groben Schnitzer aufweist und der es dem trainer ermöglichen sollte, nicht nur auf taktische Sondersituationen, sondern auch auf die allgegenwärtigen Verletzungen während einer Saison gut reagieren zu können.
Der Kader sollte jedenfalls stark genug sein, um einen Platz in der oberen Hälfte, bei günstigem Saisonverlauf vielleicht sogar die Top 6 zu attackieren.



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Im zweiten Teil dieses Artikels, den Sie in der nächsten Ausgabe unseres Magazins vorfinden werden, schauen wir uns dann an, wie dieser Kader auf dem Platz agiert, mit welchen taktischen Mitteln Lavayeuxs Mannen zum Erfolg kommen und wie es zu erklären ist, dass Antwerpen trotz der Auftaktniederlage den besten Saisonstart seit 9 Jahren zu verzeichnen hat."


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« Letzte Änderung: 30.Mai 2025, 05:33:24 von Noergelgnom »
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Das sieht doch erstmal ganz gut aus Kadertechnisch, zeigt sich ja auch direkt in den Ergebnissen
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Auf den Kader kann man aufbauen.
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Sehr schöner Kaderüberblick, jung und talentiert! Darauf lässt sich sicherlich aufbauen!

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Gute Kaderübersicht und ein Kader mit dem man eine gute erste Saison spielen können sollte. Dann kann man darauf Stück für Stück aufbauen, denke ich. :)
Der Saisonstart sieht ja auch ganz gut aus fürs erste.
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Olé, olé, Olé, ola, der FCK ist wieder da,

Olé, olé, Olé, ola, die roten Teufel sind ganz wunderbar

Muffi

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Schöne Aufmachung, dass sieht doch richtig gut aus, sowohl die Grafiken, wie auch die über jeden Zweifel erhabenen Texte.
Auch der Kader wirkt konkurrenzfähig, was nicht zuletzt durch den starken Saisonstart belegt wurde. Und ja, bei den Wingern ist dein Team recht dünn besetzt, aber so schlecht sehe ich Pozrl gar nicht, der ist vielleicht etwas defensivschwach, aber offensiv schaut das gar nicht so übel aus.
Ich bin gespannt auf die Leistungen deines Sturmtanks Kearney. :)
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Noergelgnom

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"Das ist doch die Höhe! Haben Sie Dir wenigstens einen Grund genannt?"
"Nein - also jedenfalls keinen, der nicht schon dort drin stünde."
Eloïse wedelt mit der Hand in Richtung der Tageszeitung auf dem Tisch.




"Wie stellen die sich das denn vor?! Wir haben bis auf eine Handvoll Spieler, die schon bei unserem Amtsantritt hier waren, inzwischen nahezu jeden verkauft, der einen Markt hatte. Wollen die, dass Du im Winter die letzten Identifikationsfiguren wie Tamiao oder Schneiger auch noch verramschst oder was soll das werden?"
"Ich würde das zumindest nicht ausschließen, ja", antwortet sie. "Wobei das halt auch total idiotisch ist - wir sind durch die Regularien der Liga eingeschränkt und ich hab jetzt im Sommer schon ordentlich gerudert, um diese Regeln einzuhalten. Wenn Du nicht gedenkst, mit irgendwelche U17-Spielern in die neue Saison zu gehen, müssen wir ein paar der hier ausgebildeten Spieler behalten. - Von einer eventuelen Europacup-Teilnahme ganz zu schweigen, da sind die Regeln nämlich nochmal heftiger."

Ich unterdrücke ein Lachen.
"Deinen Optimismus in allen Ehren, aber wir haben gerade mal ein paar Ligaspiele ganz ordentlich hinter uns gebracht. Können wir bitte nicht anfangen, über den Verkauf irgendwelcher Bärenfelle zu sprechen, bevor wir das Tier überhaupt erlegt haben?"

Meine Sportdirektin stutzt, dann nickt sie.
"Du hast aus Deiner Warte natürlich recht - aber ich muß dennoch schon ein bißchen weiter denken, auch wenn allein das Wort 'Europapokal' zum jetzigen Zeitpunkt vermessen klingt."
Dann seufzt sie.
"Apropos 'Weiterdenken': hast Du eigentlich inzwischen Rückmeldung bezüglich der beiden zusätzlichen Coachstellen?"
"Ja, hab ich", schnaube ich. "Kurz zusammengefaßt: fällt aus wegen is nicht. Und wenn ich nochmal direkt nachfrage, statt das prozessgemäß über den Sportdirektor zu beantragen, werden sie das nicht lustig finden."
"Also der gleiche Erfolg wie meine Versuche, ein paar hunderttausend Euro in die Nachwuchssichtung und -förderung zu stecken... warum bin ich nicht überrascht?"
"Weil wir beide von Tag eins an wußten,dass es hier kein 'alle zusammen an einem Strang ziehen' gibt, sondern ein 'wir gegen die'."
"Genaugenommen sogar ein 'ich gegen die', denn Du bist ja nur ein Vereinsangestellter ohne signifikante Bedeutung. Ich dagegen bin das fleischgewordene Ärgernis und die zweibeinige Begrohung des im Verein herrschenden Patriarchats."
"Ich würde mich nicht wundern, wenn das Zitate aus einer Vorstandssitzung wären - die versuchen Dir echt jeden erreichbaren Knüppel zwischen die Beine zu werfen."

Ich rekapituliere die Knüppel der letzten zweieinhalb Monate kurz:
- versehentlich ausgeplauderte Transferinterna, die dafür sorgten, dass der Berater des potentiellen Zugangs die Verhandlungen abbrach
- ebenfalls 'versehentlich' eingefrorene Budgets, so dass Eloïse bezüglich etwaiger Zugänge in den ersten Wochen Däumchen drehen durfte und nichtmal ablösefreie Zugänge holen konnte (weil die in aller Regel ja ein Handgeld haben möchten)
-an die Presse durchgestochene Informationen über die Verlängerungsverhandlungen mit zwei Schlüsselspielern, natürlich inklusive des gebotenen neuen Gehalts - mit der völig überraschenden Folge, dass am Tag danach ein knappes Dutzend Spieler ebenfalls eine Gehaltserhöhung verlangte
- wiederholte Ablehnung auch der vernünftigsten Bitten (eine zweite Physiotherapeutenstelle, ein vierter Scout)
- missverständliche Äußerungen in Interviews, die sich als kritik an der Sportdirektorin interpretieren lassen
- Verzögerungstaktik bei der Bearbeitung von organisatorischen E-Mails
und so weiter und so weiter.

Das Muster ist mir schon nach wenigen Tagen klar: Eloïse soll sowohl in der Öffentlichkeit als auch gegenüber den Vereinsangestellten, Sponsoren und Fans als zögerlich, unentschlossen und unorganisiert dargestellt werden, gleichzeitig will man ihr derart auf die Ketten gehen, dass sie vielleicht freiwillig das Handtuch wirft.
Spannenderweise scheint das die Frau, die vor einem Vierteljahr in einem Pariser Bistro ziemlich geknickt um meine Hilfe bat, eher noch mehr angespornt zu haben.
Von der Verzweiflung, die sie damals ausstrahlte, ich kaum etwas übriggeblieben - stattdessen hat sie sich, kaum dass ich als trainer meinen Dienst angetreten hatte, mit Feuereifer in die Arbeit gestürzt.
Feuereifer ... und Kreativität.

Mein Lieblingsstreich von ihr geht so:

Der Vorstand blockiert jeden Cent, der eventuell in ein Handgeld fließen könnte?
Dann enthalten die Verträge eben kein Handgeld - und dafür großzügige Auflauf-, Spieltagskader- und Erfolgsprämien auch für Spieler, die wohl erstmal auf der Bank sitzen. Und die Erfolgsprämien werden nicht für etwaige Titel gezahlt, sondernn zum Beispiel fürs Errichen der siebten Pokalrunde. Und es ist bestimmt nur Zufall, dass die siebte Pokalrunde die erste ist, an der Royal Antwerpen überhaupt teilnimmt...

Natürlich kann noch so kreative Arbeit nicht aufwiegen, wenn die Verantwortlichen innerhalb eines Vereins heimlich gegeneinander arbeiten - und so grenzt es an ein Wunder, dass unsere ersten Saisonmonate sehr erfolgreich sind.
Ein kleines Wunder allerdings - denn die Arbeit, die Eloïse (und, ganz bescheiden angemerkt, auch ich) in dieser ersten Saisonphase leisten, ist natürlich einfach phänomenal.
Die Neuzugänge, die mir zur Verfügung gestellt werden, haben allesamt das Niveau für die Jupiler ProLeague (was angesichts der Rahmenbedingungen unseres Transferfensters nicht selbstverständlich ist!), ergeben in ihrer Gesamheit einen Kader, der sowohl für mein geliebtes 442 als auch für das in Essen öfter praktizierte 4231 geeignet ist, kosten uns zusammen mehr als anderthalb Millionen Euro Gehalt weniger als die Vorjahresmannschaft und erfüllen als Gruppe auch noch die Vorgaben der Liga.


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Als ich vor dem ersten Ligaspiel von einem der am Spielfeldrand herumvagabundierenden Mikrophongassiführer gefragt werde, wie ich den Kader fände und was ich auf der Basis dieses Kader über unsere Sportdirektorin denke, kann ich daher aus tiefster Überzeugung antworten:
"Der Kader ist klasse und wenn ich mir so anschaue, mit welchen Spielern ich in dieser Saison arbeiten kann, dann muß ich Frau Mertens ein Kompliment aussprechen, denn gerade angesichts der erschwerten Rahmenbedingungen hat sie einfach phänomenale Arbeit geleistet."

Diese landesweit ausgestrahlte Äußerung sorgt unbestätigten Gerüchten zufolge für einen letztlich folgenlosen, aber eindrucksvollen Tobsuchtsanfall im Büro des "Public Relations Director" und für einige exzessiv geballte Fäuste.
Davon bekommen wir am Spielfeldrand natürlich nichts mit - und da das erste Saisonspiel, wie bereits erwähnt, sowieso wenig Anlaß zur Freude, aber umso mehr Anlaß zu akribischer Arbeit gibt, bemerke ich auch in der Woche danach nichts vom allgemeinen Getobe und Geschnaube in der Chefetage.
Wenn ich etwas bemerkt hätte, wärs aber auch egal gewesen - ich bin Trainer bei Royal Antwerpen und kein Aggressionstrainer, da müssen sich die Herren vielleicht einfach mal an einen Spezialisten wenden.

Ich bin vollauf damit beschäftigt, die Taktik, mit der wir in die Saison gegangen sind, zu verfeinern, anzupassen und zu optimieren.
Genaugenommen haben wir ja wie gewöhnlich sogar drei Taktiken - die sich ebenfalls wie gewöhnlich aber kaum unterscheiden.
Der Plan ist immer, grundsätzlich in einem vertikal kompakten 442 zu verteidigen und bei Ballgewinn sofort den Weg zum gegnerischen Tor zu suchen.
Nur die Details unterscheiden sich:










Und nachdem die Vorbereitung gut und das erste Saisonspiel reichlich besch... verliefen, grooven wir uns nach und nach ein und holen uns im September den zweifelhaften Ruf der "Effizienzkönige".
Mit einem einzigen Tor holen wir nämlich 5 Punkte.
Wow.
Nicht unbedingt die Art von Offensivleistung, auf die wir stolz sein sollten - schon gar nicht, wo nach einhelliger Expertenmeinung doch gerade der Sturm unser stärkster Mannschaftsteil ist - aber defensiv ist das schon echt gut.
Zumal da ja auch noch ein Spiel gegen den Titelanwärter KRC Genk dabei ist.





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Das ist doch ein ganz passabler Start in die Saison, trotz der Querelen im Hintergrund. Und wenn es am Ende sportlich läuft, beruhigt es sich vereinsintern bestimmt auch bald. ;)
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Es kann der Frömmste nicht... aber der Saisonstart macht sich doch trotz Stress gut.
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Sind deine Spieler alle miteinander verwandt? Die sehen ja praktisch gleich aus  :o

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Alles Matteos :-)
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"Wenn du ins Ruhrgebiet ziehst, musst du als erstes unbedingt eine Führung durch einen Untertagebau machen." haben sie gesagt. "Es gibt nichts besseres, um die spezielle Kultur dieser Region zu begreifen und zu verinnerlichen." haben sie gesagt. Was sie nicht gesagt haben, ist dass man so einfach verloren gehen kann, wenn man sich nur kurz zum Pinkeln von der Gruppe entfernt! Ich habe keine Ahnung, wie lange ich letzten Endes unter der Erde war, da unten gibt's absolut keinerlei Hinweise auf Tag- und Nachtrhythmus. Das einzige, was ich in der letzten gefühlten Ewigkeit machen konnte, war mich von Ratten zu ernähren und nach Wasser zu graben. Als ich es endlich fertig gebracht habe, mich durch einen verschütteten Stollen nach draußen zu graben, muss ich feststellen, dass bereits Jahre vergangen sind und Lava mittlerweile in Antwerpen weilt?! Zu allem Überfluss gleicht mein Äußeres dank des jahrelangen Licht-Entzugs neuerdings dem guten alten Keith Richards, schöne Scheiße. Aber vielleicht ist das ganz passend. Von Kohle über Koks zu Diamanten, das hat ja irgendwie alles miteinander zu tun. Na was soll's. Ich ziehe einmal kräftig (die frische Luft durch meine Nüstern, versteht sich) und mache mich auf direktem Weg nach Belgien. Nicht ohne vorher ordentlich in Sonnencreme und die passende Brille mit geschwärzten Gläsern zu investieren. Lava, die Ultras mögen neuerdings wie Gevatter Tod persönlich daherkommen, aber sie stehen hinter dir! Allez Anvers, allez!  ;)

Es war mir eine helle Freude, Lavas letzte Station in einem Stück nachzulesen. Teilweise sogar während der vergüteten Arbeitszeit, aber pssssst.  :D Großartige Arbeit in Essen und die Situation in Antwerpen ist wie für Lava gemacht. Wie es sportlich ausgeht, kann ich dir nicht sagen, aber zwischenmenschlich bahnt sich da natürlich wieder etwas an. Hannes hingegen ist ein Hund, gut dass du den los bist! Wie schlägt sich Rot-Weiß Essen denn mit dem selbsternannten Mr. Fußballsachverstand?
« Letzte Änderung: 04.Juni 2025, 23:54:51 von Bayernfahne »
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...und der Teufel schickt uns einen Kuss, wir haben von alledem gewusst!

4Ramos

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Richtig starker Saisonstart, du hast dann auch doch gegen einige große Teams schon gepunktet, da ist in der Zukunft mit Antwerpen zu rechnen. :)
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Noergelgnom

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Der Müller-Lüdenscheid ist schon echt ein Fuchs!
Eigentlich hat er mich nur angerufen, um sich "mal wieder zu erkundigen, wie es denn so läuft" und um mir (ebenfalls mal wieder) zu sagen, dass er wirklich froh ist, wie großartig sich meine Karriere entwickelt hat.
Und dass er total stolz auf mich ist und überhaupt und ...
... und während wir also eigentlich ja nur Belanglosigkeiten austauschen, fällt mir mit einem Male auf, dass ich ihm gerade die ganze verworrene Vorstandsposse hier in Antwerpen erzähle!
Als ich mich unterbreche und damit beginne, mich bei ihm für den "Überfall" zu entschuldigen, unterbricht er mich seinerseits und sagt in der tiefen, ruhigen Stimme, die mich in Locarno so oft aus meinen Tagträumen gerissen hat:
"Hören Sie auf, sich zu entschuldigen, Gerard, und erzählen Sie weiter. Ich glaube, ein Blick von außen könnte Ihnen gut tun, zumal ich, wie Sie ja wissen, auch im Vereinsfussball und dessen Fallstricken nicht gänzlich unerfahren bin."
Ich kann sein stilles Lächeln regelrecht vor mir sehen, als er das sagt.
"Na gut", murmle ich, "Sie haben wahrscheinlich recht."
Und dann erzähle ich weiter - von den ständigen kleinen und größeren Reibereien, von den Vorstandsintrigen gegen Eloïse (die von der fingierten Meldung, sie sei in ernsthaften Wechselverhandlungen mit Erzrivale Beerschot, bis zu "völlig unerklärlichen" Bannern im Fanblock reichen, auf denen beispielsweise "Mertens raus!" steht - Banner, von denen die im bewußten Block stehenden Fans Stein und Bein schwören, sie gar nicht aufgehangen zu haben) und zunehmend auch gegen mich.
Am Anfang dachte ich, irgendwer wäre dahintergekommen, dass meine Bewerbung hier ganz und gar nicht zufällig gewesen wäre, aber nach und nach wird mir klar: wenn ich hier scheitere, ist Eloïse ja sowieso mit "beschädigt", weil meine Verpflichtung ja in ihre Verantwortung fällt.
Und deswegen ist es eigentlich erneut Sabotage gegen die Sportdirektorin, wenn vor einem Ligaspiel der falsche Kader an die Liga gemeldet wird, so dass ich schlußendlich mit 19 Spielern antreten muß statt mit 23 und vier meiner absoluten Schlüsselspieler reichlich angesäuert auf der Tribüne sitzen, weil sie nicht gemeldet wurden.
Oder wenn unser gerade frisch verpflichteter Stammkeeper Legrand mich schimpfend fragt, warum er schon wieder aussortiert wurde - und wenn ich nachfrage, was denn los ist, stelle ich fest, dass Legrand drei Tage vor deadline day als Leihangebot auf die Transferliste gesetzt wurde. Von wem?
Nicht nachvollziehbar.
Auch das plötzliche massenhafte Interesse von Clubs aus Saudi-Arabien an unseren beiden Schlüsselstürmern Tamiao und Schneiger klärt sich schnell - irgendwer hat denen mitgeteilt, dass beide für 50% des Marktwertes verfügbar wären. (Was selbstverständlich Blödsinn ist!)
Auch hier: kein Verantwortlicher ermittelbar.
Aber die Stoßrichtung ist klar: wir brauchen ja sowohl in der Liga als auch bei einer eventuellen Europaqualifikation mindestens 4 im Club ausgebildete Spieler (und mindestens 8 in Belgien ausgebildete Spieler) im Kader.
Und deswegen trifft es Tamiao und Schneiger (die aus unserer Jugendakademie stammen), aber nicht Kearney (der ja gerade erst verpflichtet wurde).
Die Presse (insbesondere die beiden Damen Meyssen und Stevens) ist dabei stets erstaunlich gut über Interna informiert, weiß teilweise noch vor mir, wo wieder etwas schiefgelaufen ist und schlachtet das genüßlich aus.

Ein offensichtlich abgekartetes Spiel, das natürlich gegebenenfalls den ganzen Club zurückwirft, aber da mit der Sportdirektorin und dem von ihr angestellten Trainer die Schuldigen dann schnell zu finden sind, ist auch ein solcher Setback vielleicht ganz praktisch für die Hintermänner dieser "Streiche".
Auch wenn wirs nicht beweisen können, wissen wir doch ganz genau, wer dahintersteckt.

Müller-Lüdenscheid hört sich die Litanei sehr geduldig an und hakt erst ein, als mein frustrierter Redeschwall stark nachläßt.

"Keine schöne Situation, und auch keine einfach zu lösende. Ihren Frust kann ich sehr gut nachvollziehen, Gerard, aber mein wichtigster Rat lautet: 'lassen Sie sich nicht zu unüberlegten Handlungen hinreißen.' Ich gehe doch recht in der Annahme, dass Sie nicht etwa vorhaben, die Flinte ins Korn zu werfen, sondern im Gegenteil planen, trotz dieser Widrigkeiten auch in Antwerpen Erfolg zu haben und Ihre Reputation weiter zu steigern, oder?"
"Selbstverständlich."
"Gut, dann folgt hier mein zweiter Rat. 'Mitspielen und dabei heimlich Verbündete suchen - inner- wie außerhalb des Clubs. Und dabei vor allem auf die öffentliche Meinung achten.' "
"Verbündete? Das klingt gut und schön, Herr Müller-Lüdenscheidt - aber woher nehmen und nicht stehlen?"
"Na, einen haben Sie ja schon - ich werde mich mal umhören, was über die vier Herren bekannt ist. Ich kenne ja ein paar Leute hier und da und vielleicht bekomme ich etwas raus. Außerdem sollte es auch in Belgien einflussreiche Menschen geben, denen es sehr sauer aufstößt, wenn sich Männer benehmen, als hätten wir noch 1850 und eine Frau habe zu tun, was man ihr sagt..."
Er macht eine vielsagende Pause.
"Und zu guter Letzt: die beiden gut vernetzten Reporterinnen sind doch sicher nicht die einzigen, die zu Ihren Pressekonferenzen auftauchen? Ganz allgemein gesprochen: es wird in Antwerpen und Umgebung doch sicher noch andere Zeitungen oder ähnliches geben, die nicht Ihrem Vorstand am Rockzipfel hängen?"
Ich komme nicht umhin, ihm zuzustimmen.
Wir verabreden, ab sofort regelmäßiger zu telefonieren als alle zwei, drei Jahre.


Und dann setze ich zumindest mal Teil eins von KMLs zweitem Rat um - "mitspielen" nämlich.
Die schönste "Wie wenden wir diese häßliche Vereinsintrige gegen ihre Urheber?"-Strategie nützt uns nämlich gar nix, wenn wir sportlich nicht erfolgreich sind.
Ganz im Gegenteil - wenn wir die sportlichen Ziele verfehlen, liefere ich meine direkte Vorgesetzte (und mich selbst auch, klar) den Herren Alphas auf dem Silbertablett und gebe uns zum zum Abschuss frei.
("Mampf!", bedankt sich das Phrasenschwein.)

Der Start in die Saison war sicher gut, aber das geht bestimmt noch besser.
Spätestens wenn wir uns richtig eingespielt haben, erwarte ich eigentlich nochmal einen Schub.
Denn die Analyse der Septemberspiele - und da insbesondere der beiden Unentschieden - zeigt uns, dass die Ansätze jeweils sehr gut waren, aber fehlerhaftes Stellungsspiel oder ausbaufähiges Verständnis bessere Abschlusspositionen verhindert haben.
Daran kann man ja arbeiten.

Mit diesen positiven Gedanken gehen wir in den Oktober und nutzen eine spielfreie Woche, um an genau diesen Abstimmungen  weiterzuarbeiten - und um Spielern der erweiterten Stammelf wie Innenverteidiger Paulo Sergio Spielpraxis zu geben.
Das Freundschaftsspiel gegen den Fünftligisten KFC Nijlen gewinnen wir zwar "nur" 4:1, aber bis auf das Gegentor (erneut: fehlende Abstimmung!) hab ich eigentlich nicht viel zu meckern.
Wir müssen das Ganze halt in die Pflichtspiele kriegen, das ist auch schon alles.
Klingt super simpel ... und beim Auswärtsspiel in Charleroi zeigen wir auch gleich mal, dass es tatsächlich auch ganz simpel sein kann.
Die Gastgeber wehren sich zwar nach Kräften, aber Schneigers Führungstor kurz vor der Halbzeit trifft sie hart.
So hart, dass der zweite Durchgang sehr toll für uns und sehr furchtbar für sie wird.
Schneiger (62.), Tamiao (73.), Kearney (76.), wieder Schneiger (85.), ein kurzes Aufflackern von Gegenwehr (Reijs, 86.) und zum Abschluss erneut Tamiao (88.)
SECHS ZU EINS.
Wow.
Wenn sich nicht sowohl Schneiger als auch Tamiao in diesem Spiel leicht verletzt hätten, wärs quasi perfekt gewesen.
So isses nur großartig.

Fünf Tage beim RFC Liege später sind wir aufgrund der Sturmausfälle zum Umbau gezwungen und laufen im 4231 auf. Das funktioniert vor allem offensiv nur so semi, aber dank unserer Standardstärke und zweier Kopfballtore sind wir am Ende dennoch um 3 Punkte reicher.

Bei Standard Liege versuchen wir daher durch eine weitere leichte Anpassung etwas mehr Sicherheit ins Offensivspiel zu bekommen - Fofana bleibt links etwas defensiver ( WM(s) ), während Pozrl rechts als inverser und reichlich offensiver Außenstürmer aufläuft, der die einzige nominelle Spitze Kearney sowohl unterstützen als auch entlasten soll.
Das funktioniert sogar irgendwie - nur defensiv sind wir diesmal völlig indisponiert.
Dass wir hier am Ende dennoch gewinnen, verdanken wir hauptsächlich drei Faktoren:
1. Daniel Camara.
Der macht unseren Stürmern Konkurrenz, was die Torausbeute angeht. Heute schnürt er einen Doppelpack und dreht damit nach dem schnellen 0:1 innerhalb von 10 Minuten das Spiel.
2. Diego Legrand
Der wiederum ist als einziger Defensivspieler auch wirklich defensiv sicher und vereitelt gleich mehrere große Gastgeberchancen. Das 0:1 nach 3 Minuten kann er allerdings genausowenig verhindern wie den Ausgleich zum 2:2 in der 82. Minute, als nach einem kollektiven Blackout unserer Viererkette gleich drei Gastgeberspieler auf ihn zulaufen und ihn einfach eiskalt ausspielen.
3. Robert Pozrl
Und der rackert im ganzen Spiel für zwei, leitet mehrere gute Chancen mustergültig ein (und rauft sich mit seinem Trainer um die Wette die Haare, weil seine Teamkameraden eine dieser Chancen nach der anderen vergeben) ... und hat kurz vor Abpfiff dann noch die Kraft und die Nervenstärke, um sich auf der rechten Seite an zwei Standard-Spielern vorbeizutanken und dann den Torwart zu überlupfen.
Matchwinner!

Kein gutes Spiel, wirklich nicht, aber eine gute Moral meiner Mannschaft.

Beim letzten Oktoberspiel in der Liga ist dann zumindest Tamiao wieder fit, so dass wir zum 4222 zurückkehren können.
Das zahlt sich auch direkt aus - wobei Kellerkind Aalst allerdings auch bei weitem nicht die spielerische Klasse der Lütticher Clubs hat.
Das 2:0 ist jedenfalls hochverdient und wir haben im Oktober die maximale Punktausbeute in der Liga erreicht.
Stark!

Ein Pflichtspiel bleibt noch zu absolvieren, bevors in den November geht - beim Tabellenletzten KSC Lokeren-Tempe bestreiten wir unser erstes Pokalspiel dieser Saison und gewinnen nach zwei verschlafenen Anfangsphasen (mit je einem Gegentor) am Ende doch noch halbwegs souverän 4:2.
Das Beste am Spiel - Harrison Solomon kann mal wieder mitspielen und vertritt Schneiger/Tamiao sehr ordentlich.
Matchwinner ist aber erneut die Standardstärke. Drei der vier Tore fallen nach Ecke!
Hoffentlich stellen sich die Gegner nicht zu schnell auf unsere Standards ein, das würde uns hart treffen...


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November.
Nass, kalt ... und mit Überraschungen!
Die erste gleich am 2. November beim Auswärtsspiel in Anderlecht. Der RSC ist ja durchaus ein ungeliebter Rivale (wenn er auch beileibe nicht mit der Inbrunst gehaßt wird, die Beerschot entgegenschlägt... aber andererseits hat Anderlecht uns auch keine ganze Mannschaft geklaut, Beerschot schon. Ist zwar mehr als ein Jahrhundert her, aber sowas sind ja Details, die bei einer ordentlichen Rivalität niemanden interessieren...)

Das Spiel ist auf den Rängen deutlich (deutlich!) hitziger als auf dem Rasen, da unten tut sich nämlich über weite Strecken wenig bis nichts. Wir wären mit dem Punkt zufrieden und mauern im Nachhinein gesehen ein bißchen zu sehr, dem RSC fällt nicht viel ein ... und kurz vor Schluß, bei unserem zweiten (!) ernsthaften Angriff, fällt Fofana knapp innerhalb des Strafraums über ein Verteidigerbein.
Kearney läßt sich diese Chance nicht entgehen und fünf Minuten später sind wir nicht unbedingt die verdienten, aber immerhin sehr begeisterte Derbysieger, während die Gastgeber wie begossene Pudel aus der Wäsche gucken.

Mit dem Hochgefühl dieses unerwarteten Sieges gehen wir ins Heimspiel gegen die KV Mechelen ... und werden auf die harte Tour mit der Realität konfrontiert:
"Wenn wir nicht in Bestbesetzung antreten können und wenn wir nicht alle zu jedem Zeitpunkt 100% geben, reicht es auch gegen Mittelklasseteams nicht."
Kearney bekommt aufgrund einer leichten Verletzung eine Pause, Camara fehlt gelbgesperrt.
Und die elf, die auf dem Platz stehen, sind ein bißchen zu überzeugt davon, gegen den 11. zuhause nicht um den letzten Ball fighten zu müssen.
Als wir kurz vor der Pause aufwachen, ernsthaft mitspielen und dank eines schmeichelhaften Elfmeters zum Torerfolg kommen, steht es daher 1:2.
Und direkt nach der Pause fangen wir uns sofort den dritten Gegentreffer.
Danach rennen wir zunehmend verzweifelt an, wechseln den angeschlagenen Kearney ein, kassieren beinahe zwei weitere Treffer durch Konter ("beinahe" deswegen, weil immerhin Legrand in guter Form ist) und schaffen es dennoch erst in der 97. (!) Minute, zumindest noch das letztlich völlig irrelevante 2:3 zu erzielen.

Zur "Belohnung" darf die Truppe am eigentlich spielfreien nächsten Wochenende ein Testspiel austragen, das sich laut "Antwerp Football Paper" folgendermaßen zusammenfassen läßt:
Zitat
"Blitzstart und Kearneyshow! Royal Antwerpen zerlegt hilflosen VW Hamme!"

Es folgt ein Auswärtsspiel bei KAA Gent, in dem erneut einer unserer Topspieler den Unterschied macht - Robson Schneiger leitet den entscheidenden Angriff nach einer knappen Stunde mit einem Paß nach links auf Fofana selbst ein, sprintet dann in den gegnerischen Sechzehner, wird von besagtem Fofana mustergültig bedient, tunnelt den Keeper und darf sich eine reichliche halbe Stunde später als Matchwinner feiern lassen.
Schönheitsfleck ist diesmal unsere Chancenverwertung, denn eigentlich hätten wir diese Partie 3 oder 4 zu 0 gewinnen MÜSSEN.
Ist aber egal, Sieg ist Sieg.

Die Topspielwochen im November beschließt ein Heimspiel gegen Club Brugge - und während wir in Gent noch durch Chancenwucher glänzten, sind wir diesmal höchst effektiv. Wir haben 4 gute Chancen in einem vorwiegend durch die Abwehrreihen dominierten Spiel. (Brugge hat sogar noch weniger echte Möglichkeiten...)
Am Ende gewinnen wir fast schon locker 3:0.
Unglaublich.

Wenn das vermaledeite Heimspiel gegen Mechelen nicht gewesen wäre, hätten wir den zweiten perfekten Monat in Serie hingelegt, aber auch so sieht das inzwischen wirklich gut aus, was wir hier abliefern.


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Im Dezember spielen wir gleich noch zweimal gegen Brugge, direkt nacheinander.
Was zunächst wie ein ganz komischer Scherz klingt, klärt sich bei genauerem Hinschauen, denn wir spielen nicht gegen Club Brüge, sondern gegen den Stadtrivalen Cercle.
Und zwar zuerst im Pokal zuhause gegen die Zweitvertretung (Losglück braucht der Mensch!) und danach, erneut zuhause, gegen deren erste Mannschaft.
Das Pokalspiel wird von "DH Les Sports" folgendermaßen zusammengefasst:

Zitat
"Irre! 84 Minuten Langeweile, aber drei Tore in 6 Minuten!"

Das folgende Ligaspiel ist dann ein neunzigminütiger Sturm- und Schaulauf meiner grandiosen Truppe, die Cercle Brugge nie ins Spiel kommen lassen und am Ende mit einem noch sehr schmeichelhaften 4:1 nach Hause schicken.

Die Lobhudeleien der Presse nehmen zu - auch wenn Stevens und Meyssen die Stichelei nicht unterlassen können (oder dürfen?) - und ich krieg das Gefühl der grundlegenden Überlegenheit leider nicht komplett aus den Spielerköpfen.
Resultat: Bei Zulte Waregem liegen wir nach 5 Minuten 2:0 hinten, nach Camaras Anschlusstreffer (natürlich per Kopf und natürlich nach Ecke) gegen Ende der ersten Hälfte fressen wir postwendend das 1:3.
Wieder eine völlig unnötige Niederlage wie gegen Mechelen?
Nö.
Zum Sieg reicht es zwar nicht mehr, aber der in der Halbzeit eingewechselte Kerney (der inzwischen eindeutig überspielt wirkt, kein Wunder bei dem Hammerprogramm der ersten Saisonmonate) erzwingt immerhin noch das 3:3-Unentschieden.

Zum Abschluß des Fussballjahres spielen wir zuhause gegen den Tabellenletzten Lokeren-Tempe und lassen den Gästen nicht den Hauch einer Chance.
Ich kann es mir sogar leisten, Kearney bereits nach einer reichlichen Stunde auszuwechseln, da wir zu dem Zeitpunkt komfortabel 3:0 führen. Das Ehrentor der Rote-Laterne-Mannschaft fällt in der Nachspielzeit und ist ärgerlich, aber verschmerzbar.


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Stellt sich die Frage, wie sich die schon irgendwie herausragenden letzten drei Monate in der Tabelle auswirken?


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Damit sind wir dann auch in der kurzen Winterpause angelangt, womit es Zeit wird, auch mal zwei, drei Dinge anzusprechen, die bis jetzt eher "hinten runter gefallen sind".
Erstens:
Dieser Club ist absolut solide aufgestellt und hat massig Potential nach oben.
Die aktuelle Infrastruktur stellt eine gute Basis dar, sollte aber mittelfristig ausgebaut werden.
Einziger Knackpunkt ist das aus meiner Sicht deutlich zu kleine Stadion.
Insbesonder, da wir aktuell so klar auf eine Europapokalteilnahme zusteuern, wäre ein Ausbau dringend vonnöten, wird vom Finanzdirektor aber stets und ständig hämisch grinsend mit Verweis auf die "unsichere Finanzsituation" abgelehnt, wie mir Eloïse nach jeder Vorstandssitzung mitteilen muß.
Auch jegliche anderen Anfragen - von dem einen einzigen weiteren Trainer, den ich bräuchte, um eine wirklich professionelle Trainingsabdeckung auf die Beine zu stellen, über bessere Jugendcoachbudgets und bessere Nachwuchsrekrutierung oder auch ein, wzei extra Scouts:
"abgelehnt"
"abgelehnt"
"abgelehnt"
Geld fehlt.

Und das klingt wirklich unglaubwürdig, weil unsere Transferaktivitäten einige Millionen erbracht haben und weil wir derart sparsam mit den Budgets umgehen, dass wir nach meiner vorsichtigen Schätzung sogar monatlich gewinn machen sollten....

Naja, eingedenk KMLs Rat eskaliere ich hier (vorerst) nichts, sondern stelle einfach im Rahmen meiner Möglichkeiten den Erfolg sicher und hoffe, dass die reichlich mittelmäßigen letzten Jahre diesmal vieleicht durch eine Erfolgssaison abgelöst werden.


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In den paar freien Tagen, die sie hier euphemistisch "Winterpause" nennen, befasse ich mich auch nochmal mit der Geschichte und den Erfolgen des Clubs.
Und natürlich auch mit den Rivalen - wobei man die mit "Beerschot, danach irgendwann RSC Anderlecht und Club Brugge ... und dann lange nix!" zusammenfassen kann.
Aber mit den drei Clubs ist die Rivalität halt auch stark und innig - weswegen die beiden Siege in diesem Herbst auch besonders süß schmecken und mir in der öffentlich Wahrnehmung ordentlich Pluspunkte einbringen.


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Gibbts sonst noch was?
Ach ja, Ende November läuft eine Meldung über den Ticker, die mir ordentlich Selbstbeherrschung abverlangt, um nicht zu grinsen:


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Und Mitte Dezember kommt unser Jugendkoordinator mit der schönen Nachricht auf mich zu, dass ich mich "aber mal sowas auf das Frühjahr freuen" könne, denn wenn die Jungs aus der U17 zu uns stoßen, würde ich "Augen machen".
Da bin ich ja mal gespannt.


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Eine reichliche Woche ist Pause, dann steigen wir mit zwei Vorbereitungsspielen wieder ein, denn schon am 13.01. ist das nächste Pflichtspiel angesetzt.
Wir haben erneut heftig vom Losglück profitiert und haben im Pokalviertelfinale die U23 des RSC Anderlecht gezogen.

Die vordringlichste Aufgabe dieser Winterpause ist aber wahrscheinlich die Verpflichtung einiger Spieler.
Zum einen brauchen wir dringendst einen Backup für Lee Kearney, denn den Zielspieler kann außer ihm keiner im Kader geben, was besonders bei englischen Wochen entweder ständige Taktikwechsel oder einen ständig ausgelaugten Schlüsselspieler bedeutet.
Außerdem werden inzwischen etliche unserer Topspieler mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht (und zwar diesmal ganz ohne offensichtliche Intrigen im Verein), es kann im schlimmsten Falle passieren, dass die halbe Mannschaft im Winter wechselt!
« Letzte Änderung: Gestern um 22:38:46 von Noergelgnom »
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 Not who you pray to.” (Terry Pratchett)