Wenige Stunden nach dem Absturz der US-Raumfähre Columbia mit sieben Astronauten an Bord ist die Unglücksursache weiter unklar. Sicher scheint, dass es kurz vor der Katastrophe technische Probleme gab. Gegen 15.00 Uhr (MEZ) deutete der Verlust von Sensordaten auf der linken Tragfläche auf ein potenzielles Problem hin. Wenig später brach der Funkkontakt ab.
Inzwischen wurden in Texas Leichenteile der getöteten Astronauten gefunden. Die Shuttle-Flüge wurden auf unbestimmte Zeit gestoppt. Experten und Astronauten vermuteten ein Versagen des Hitzeschilds als Unglücksursache.
US-Präsident Bush sprach in einer Fernsehrede an die Amerikaner von einer "nationalen Tragödie". Damit hat die NASA fast genau 17 Jahre nach der Challenger-Explosion zum zweiten Mal einen Raumtransporter verloren, was den Aufbau der Internationalen Raumstation ISS auf unabsehbare Zeit verzögern wird. Das Unglück löste weltweit Betroffenheit aus, vor allem auch in Israel. Der Besatzung gehörte nämlich der erste israelische Astronaut an, der Luftwaffenoberst Ilan Ramon.
Auf einem Fernseh-Video war zu beobachten, wie der älteste Raumtransporter der NASA-Flotte zerbrach und in mehreren Teilen abstürzte. Zeugen hörten einen lauten Knall. Die Raumfähre sollte um 15.16 MEZ auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida nach 16 Tagen im All landen. Die Astronauten hatten rund um die Uhr mehr als 80 wissenschaftliche Experimente ausgeführt. Ein Sprecher der US-Regierung zerstreute Befürchtungen, dass der Shuttle einem Terroranschlag zum Opfer gefallen sein könnte. Die Columbia flog in einer Höhe von 63.134 Metern, die für einfache Raketen unerreichbar ist.
Bush verhängte den Notstand über Teile der US-Bundesstaaten Texas und Louisiana, wo in einer großangelegten Aktion nach Trümmern der Raumfähre gesucht wurde. Im texanischen Ort Hemphil nahe der Grenze zu Louisiana fand ein Angestellter eines Krankenhauses in der Nähe von Trümmern auch Leichenteile. Dabei handelte es sich um sterbliche Überreste der Astronauten, teilte eine örtliche Polizeisprecherin mit. 26 Menschen wurden medizinisch behandelt, nachdem sie mit möglicherweise giftigen Trümmerteilen in Berührung gekommen waren. Die Trümmer waren in einem Korridor von 190 Kilometern niedergegangen.
Die Ermittlungen der NASA zur Unglücksursache konzentrierten sich unterdessen auf mögliche Probleme auf der linken Tragfläche. Kurz vor dem Unglück seien Temperatursensoren im Hydrauliksystem der Tragfläche ausgefallen. Sekunden später seien weitere Probleme aufgetreten, wie ein Druckverlust in den Reifen und Hinweise auf übermäßige Hitze, erklärte Ron Dittemore, der Verantwortliche für das Raumfähren-Programm in Houston.
Die linke Tragfläche war beim Start der Columbia am 16. Jänner von einem Stück der Tankisolierung, das sich gelöst hatte, getroffen worden. Die NASA hatte damals von einer höchstens minimalen Beschädigung der Isolierung gesprochen, schließt nun aber einen Zusammenhang mit dem Unglück nicht völlig aus. Ein Auseinanderbrechen der Raumfähre wäre aber trotzdem nicht zu verhindern gewesen, weil man die Isolierung im All nicht reparieren könne, sagte Dittemore.
Nach Ansicht des deutschen Astronauten Ulrich Walter könnten durch den Vorfall beim Start ein paar Kacheln an der Vorderkante des linken Flügels ausgeschlagen worden sein. Beim Wiedereintritt des Shuttles in die Erdatmosphäre habe der beschädigte Flügel möglicherweise der enormen Hitzeeinwirkung nicht standgehalten und sei zerborsten, sagte Walter Focus-TV. Ähnlich äußerten sich auch mehrere russische Kosmonauten.
Bisher war die "Challenger"-Katastrophe am 28. Jänner 1986 das schwerste Unglück der bemannten Raumfahrt. Sieben amerikanische Astronauten - wie jetzt zwei Frauen und fünf Männer - kamen ums Leben, als die Raumfähre unmittelbar nach dem Start explodierte und in Flammen aufging. Ursache waren Defekte an den Antriebsraketen. Damals dauerte es 32 Monate, bis die NASA wieder eine Raumfähre startete.
Russland hält unterdessen ungeachtet des Unglücks am für Sonntag geplanten Flug einer Versorgungsfähre zur ISS fest. Sie soll gegen 14.00 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan abheben und Treibstoff, Ausrüstung, Nahrungsmittel und Dokumente zur ISS bringen
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Das wird jetzt natürlich wieder Wasser auf die Mühlen derjenigen gießen die von der Raumfahrt sowieso nichts halten.

Aber man darf nicht vergessen das viele Dinge des täglichen Lebens erst durch die Entwicklung in der Raumfahrt möglich wurden.
z.B ein lächerlicher Taschenrechner usw...
Mit so einer Tragödie muss man natürlich rechnen, bei so einem komplexen Technik wie der Raumfahrt.
Das letzte Unglück war ja 1986, also statistisch gesehen ist die Raumfahrt sogar das sicherste was es gibt.
Ich persönlich bin ein Fan und Befürworter der Bemannten Raumfahrt und der Raumfahrt insbesonders.
Ich hoffen das jetzt nicht die ganzen Projekte eingestellt werden.
Letztlich muss man aber auch sagen das die Spaceshuttle-Flotte der NASA schon hoffnungslos veraltet ist.
Die Computer im inneren eines Spaceshuttles haben weniger Rechenleistung als ein normaler Heimcomputer.
Es gab ja schon Pläne für einen Nachfolger, der X-33
http://www.dfrc.nasa.gov/gallery/photo/index.html(Klickt dort X-33 an)
Aber das wurde wieder auf Eis gelegt.
Aber ich glaub jetzt werden sie die Pläne wieder aus Schublade holen
