Bin ich jetzt ein Rassist?
Nein. Dreht sich die ganze Diskussion nicht um die beiden Seiten der Medaille, nämlich wie A sich verhält und wie es von B empfunden wird? Ich bin mir sicher, niemand wird Tony schwarze Freundin mit dieser Frage ausgrenzen wollen. Aber ich bin mir eben auch sicher, dass genau dieses Gefühl bei ihr, vor allem nach gehäuftem Auftreten dieser Frage, so aufkommt.
Das sehe ich ähnlich. Wie soll man sich als "komplett Deutscher" fühlen, wenn hier geboren und aufgewachsen ist, aber der erste Eindruck von Fremden auf einen immer "Der ist nicht von hier" ist? Und genau das impliziert die Frage, auch wenn sie ohne böse Absicht gestellt worden ist. "Hey, du siehst aus, als würdest du nicht von hier kommen - woher kommst du denn?".
Ist das böse und gemien? Nein, gar nicht.
Aber es hilft eben auch nicht dabei, Menschen nicht mehr nach ihrem Äußeren zu beurteilen.
Wobei ich auch anmerken möchte, dass dieses Problem ein wesentlich geringeres ist, als die Art von Rassismus, die man in den Kommentarspalten von Newsartikeln bei den sozialen Medien liest. Dass auch gerade die Bild sich nicht scheut, mal richtig kräftig Öl ins Feuer zu gießen, kann man täglich zB auf bildblog.de bewundern.
Gefühlt, in meinen Augen zumindest, ist Rassismus auch deutlich mehr verbreitet, je älter die Bevölkerungsschicht ist. Auch in meinem erweiterten Familienkreis gibt es so ein paar Spezialisten, die noch nie einen Flüchtling in echt gesehen haben (geschweige denn mit einem geredet), aber nicht müde werden, ihre unsachliche Abneigung dagegen ungefragt auszudrücken.
Vielleicht wird es von alleine in ein paar Jahr(zehnt)en besser, wenn diese Bevölkerungsschicht nach und nach "ausstirbt"? Ist unsere Generation im Durchschnitt einfach toleranter? Keine Ahnung, ist nur eine These.