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Autor Thema: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol  (Gelesen 12107 mal)

FlutLicht1900

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #60 am: 03.Juni 2025, 10:40:36 »

Herzlichen Glückwunsch!
Trotz allen Sands im Getriebe dann am Ende doch 'ne große Strandparty.
(Schlechte Wortwitze Ende. :D)

Bin mal gespannt, ob del Sol die Copa noch "mitnimmt" oder ob er jetzt nach Uruquay, Chile oder Bolivien wechselt, um dort für noch mehr Überraschungen zu sorgen. ;)

DANKE!!! Es war kein Titel auf dem Silbertablett. Aber das macht es doch auch spannend und abwechslungsreich. Ob und wo es del Sol hinzieht? Noch lässt er sich alle Wege offen.  Vielleicht tritt ja auch wieder eine Frau in sein Leben und ändert seine Pläne.
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FlutLicht1900

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #61 am: 03.Juni 2025, 13:32:25 »


Adiós, Señor del Sol
„Manchmal ist der größte Sieg, einfach nur Frieden zu finden.“

Dezember, Nikolaustag – und doch kein Grund zur Freude. Die Fans des FC Santos müssen jetzt ganz stark sein.
Gianluca del Sol hat den Vorstand gebeten, seinen laufenden Vertrag mit sofortiger Wirkung aufzulösen.

Ein Schock – für Fans, Mitarbeiter, Spieler … und besonders für Neymar.

Del Sol hat sich in den letzten Tagen eingehend mit seiner Zukunft beschäftigt – mit dem Sinn des Lebens.
Am Ende dieses inneren Prozesses stand nur ein Wort: „FREIHEIT!“

Del Sol beschloss, sich eine kleine Kaffeeplantage in Peru zu kaufen – in der Provinz Huancabamba – um dort seine Leidenschaft zum Espresso zum Beruf zu machen.
Was sollte im Fußball denn jetzt noch kommen? Noch mehr Trophäen? Vielleicht die Copa Libertadores?
Vielleicht meldet sich auch Real Madrid, wie es Mariana Santana immer für ihn geplant hatte?

Nein. All das will Gianluca nicht. Er will: Freiheit, Ruhe und Espresso pur.
Das will er in Peru finden.

Ja, liebe Freunde – das müssen wir jetzt wohl erstmal verdauen.
Die Lichtgestalt der Fußballszene sagt leise: „Servus. Adiós.“

Aber vielleicht kommt er ja irgendwann zurück.
Man soll ja niemals nie sagen.

Für den Moment bleiben: traurige und ratlose Gesichter.
Adiós, Gianluca. Adiós, Señor del Sol.
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Karagounis

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #62 am: 03.Juni 2025, 13:35:16 »

Glückwunsch! Die letzte Taktikänderung scheint gefruchtet zu haben und Neymar schiesst Santos zum Titel. Ich hoffe das ist nicht das Ende von Gianluca del Sol...

Muffi

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #63 am: 03.Juni 2025, 14:25:34 »

Ich hoffe, dass es hier weitergehen wird, womöglich bei einem peruanischen Verein. Falls nicht, danke für die schöne, unterhaltsame Story! :)
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Noergelgnom

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #64 am: 04.Juni 2025, 07:13:03 »

Ich hoffe, dass es hier weitergehen wird, womöglich bei einem peruanischen Verein. Falls nicht, danke für die schöne, unterhaltsame Story! :)

Das faßt meine Meinung ziemlich gut zusammen. Tolle Storyidee.  :)
Ich möchte nur noch eins hinzufügen:
Danke für die Inspiration.  ;)
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“Goodness is about what you do.
 Not who you pray to.” (Terry Pratchett)

FlutLicht1900

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #65 am: 04.Juni 2025, 09:05:22 »

Ich hoffe, dass es hier weitergehen wird, womöglich bei einem peruanischen Verein. Falls nicht, danke für die schöne, unterhaltsame Story! :)

Ich hoffe, dass es hier weitergehen wird, womöglich bei einem peruanischen Verein. Falls nicht, danke für die schöne, unterhaltsame Story! :)

Das faßt meine Meinung ziemlich gut zusammen. Tolle Storyidee.  :)
Ich möchte nur noch eins hinzufügen:
Danke für die Inspiration.  ;)

DANKE!!! Schau ma mal was im Leben des Gianluca del Sol so passiert. 
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FlutLicht1900

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #66 am: 04.Juni 2025, 09:56:11 »


Ein Espresso, ein Versprechen – und ein leises „Ups“
„Die wahren Entscheidungen des Lebens trifft man nicht mit dem Kopf – sondern mit einem Espresso in der Hand.“

Es ist irgendwann Ende November, ein ausgesprochen schöner und sonniger Tag.
Gianluca del Sol sitzt auf der Veranda seiner Hacienda, eine gute Tasse Espresso in der Hand, als die kleine Conchita um die Ecke kommt.
Sie ist die 11-jährige Tochter seiner Haushälterin – sonst ein strahlender Sonnenschein, heute aber mit hängendem Kopf und traurigem Blick.

Gianluca runzelt die Stirn. So hat er sie noch nie gesehen.
„Setz dich zu mir“, sagt er ernst, „hat dir jemand etwas Böses getan?“

Conchita seufzt.
„Heute waren doch die Schüler aus der Hauptstadt zu Besuch bei uns …“

„Ja“, sagt Gianluca, „das ist doch eine schöne Sache. Mal andere Kinder kennenlernen.“

„Nein!“, schnaubt Conchita plötzlich.
„Die waren alle so doof und gemein!“

Gianluca bleibt ruhig. „Warum sagst du das?“

„Die haben sich über unseren Club Alianza Atlético lustig gemacht. Die sagen, wir sind nur Kaffeebauern. Wir sollten keinen Fußball spielen, sondern Kaffee anbauen – weil wir ja eh nie was gewinnen!“

Sie kämpft sichtlich mit den Tränen. Und Gianlucas Herz wird schwer.
Er ist sprachlos – bei erwachsenen Frauen weiß er meist ganz genau, was zu tun ist.
Aber bei der kleinen Conchita ist er plötzlich ratlos.

„So so … sowas haben die gesagt. Das ist wirklich nicht nett – und stimmt sicher nicht“, sagt er nach einer Weile.

Er erinnert sich: Alianza Atlético war in der letzten Saison nur ganz knapp dem Abstieg entgangen und das mit zwei dicken blauen Augen.
Aber trotzdem: So etwas sagt man nicht. Und so traurig sollte seine kleine Conchita niemals sein.

„Was kann ich tun, damit du wieder lachst?“, fragt er sanft.
„Ein Eis? Oder eine Fahrt mit der Vespa durch die Plantagen? Das machst du doch immer so gerne!“

Conchita schüttelt traurig den Kopf.

Onkel Gianluca“, sagt sie, „du hast mir doch versprochen, mir immer zu helfen – weil ich den besten Espresso mache und dir so viel über den Kaffeeanbau beigebracht habe.“

„Stimmt“, denkt Gianluca. „Das habe ich wirklich.“

„Und du hast doch sogar Neymar das Fußballspielen beigebracht, damit ihr Meister geworden seid mit dem FC Santos!“

„Naja“, denkt Gianluca. „Beigebracht? Dem Neymar? Eher nicht …“

„Und?“, fragt er vorsichtig. „Was hat das mit deinem Problem zu tun?“

Er ahnt, was jetzt kommt. Die Alarmglocken schrillen bereits.

„Ich denke“, sagt Conchita, „du könntest runter in den Ort fahren … und unseren Jungs auch das Fußballspielen beibringen.“

BUMM. Genau das hatte er befürchtet.
Aber wie sollte er da rauskommen?

Nein, das ging nicht. Sein Herz war zu weich – und die Tränen in Conchitas Augen zu echt.
Also versprach er ihr, am nächsten Tag in den Ort zu fahren und sich die Jungs mal anzusehen.

Das wirkte wie ein Wunder: Conchita strahlte, rannte über die Hacienda und rief:
„Gianluca macht uns zum Meister! Er wird aus unseren Jungs Helden machen!“

Ups. Jetzt war del Sol nicht nur gerührt, sondern auch ratlos.
Der Rest des Tages war gelaufen. Seine Gedanken kreisten, auch noch am Abend.
Er wusste nicht weiter.

Und wenn ein Mann nicht weiterweiß – dann ruft er seine Mama an.

Also griff Gianluca zum Hörer und wählte die Nummer seiner geliebten Mutter.

„Gianluca, mein Kind, mein Sonnenstern … was kann deine alte Mama für dich tun?“

Er schilderte ihr alles – von Conchitas Tränen bis zu den Jungs aus dem Ort.

„Aber Gianluca“, sagte seine Mama, „was haben wir – dein lieber Papa und ich – dir immer beigebracht?“

Er wusste es.
Sie sagte es trotzdem:
„Höre auf dein Herz. Dein Herz ist gut – vielleicht zu weich, vielleicht ein wenig sprunghaft. Aber im Grunde ist es mit Liebe gefüllt.“

Gianluca küsste das Telefon. Und ging schlafen.

Was am nächsten Tag passiert?
Tja … da müsst ihr euch noch ein wenig gedulden.
Spielt solange Football Manager – und haltet die Ohren steif.
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Muffi

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #67 am: 04.Juni 2025, 11:17:01 »

Ah, sehr gut, es geht weiter! :)
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FlutLicht1900

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #68 am: 04.Juni 2025, 11:28:21 »

Ah, sehr gut, es geht weiter! :)

Nichts Genaues weiß man nicht.
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Noergelgnom

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #69 am: 04.Juni 2025, 15:53:38 »

Gianluca haben die Tränen der "Kleinen mit den Kulleraugen" aber wirklich mitgenommen - er sieht regelrecht gealtert aus!  :o
Aber hey, zwei bis achtzig Espressi später ist er wieder ganz der Alte, scheucht die Spieler des Dorfclubs übern Anger und tütet in zwei Jahren die Meisterschaft ein.
Mark my words!
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FlutLicht1900

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #70 am: 04.Juni 2025, 16:06:58 »

Gianluca haben die Tränen der "Kleinen mit den Kulleraugen" aber wirklich mitgenommen - er sieht regelrecht gealtert aus!  :o
Aber hey, zwei bis achtzig Espressi später ist er wieder ganz der Alte, scheucht die Spieler des Dorfclubs übern Anger und tütet in zwei Jahren die Meisterschaft ein.
Mark my words!

Es ist.schon ein Unterschied die Arbeit als Farmer und die im Glanz der Fußballwelt.
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knufschu

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #71 am: 04.Juni 2025, 17:34:02 »

Haha! Du hast diesem Neymar ja auch das Fußballspielen beigebracht :-) Schlagfertig, die Conchita.
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FlutLicht1900

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #72 am: 04.Juni 2025, 17:37:49 »

Haha! Du hast diesem Neymar ja auch das Fußballspielen beigebracht :-) Schlagfertig, die Conchita.

Die Frauen im Leben von Gianluca,.schon in jungen Jahren wissen sie ihn zu lenken.
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4Ramos

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #73 am: 05.Juni 2025, 08:16:12 »

Überragende Saison mit Santos, schade das es schon wieder vorbei ist, aber ein neues Abenteuer in Peru klingt sehr interessant :)
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FlutLicht1900

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #74 am: 05.Juni 2025, 11:23:33 »

Überragende Saison mit Santos, schade das es schon wieder vorbei ist, aber ein neues Abenteuer in Peru klingt sehr interessant :)

DANKE!!!
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FlutLicht1900

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #75 am: 05.Juni 2025, 11:31:38 »


Ein Schlauch, ein Schwur – und ein Rückflug nach São Paulo
„Wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Espresso her.“

Del Sol hatte sein Wort gehalten. Er war runter in den Ort gefahren, hatte sich die Jungs von Alianza Atlético Sullana angeschaut – und was er sah, ließ ihn schwer schlucken.
Ein Himmelfahrtskommando. Anders konnte man das nicht nennen.
Ohne Hilfe, ohne Rückendeckung? Keine Chance. Und für aussichtslose Abenteuer war Gianluca nicht geboren – dafür war sein Haar zu gepflegt, seine Hemden zu sauber und sein Ego zu groß.

Aber wie sollte er das der kleinen Conchita erklären?
Er? Ihr großes Idol? Kneifen?
Nein! Das konnte und würde er ihr niemals antun.

Also musste eine Lösung her. Für ihn. Für den Club. Für Conchita.

Gianluca starrte lange auf den staubigen Rasen im Stadion.
Solange, bis die Lichter ausgingen.
Dann stand er auf. Ging in eine Bar. Bestellte keinen Drink – sondern griff direkt zum Telefon.

Er telefonierte stundenlang.
Mit alten Freunden.
Mit ein paar Kontakten aus Brasilien.
Und natürlich: mit Conchita.

„Kleine“, sagte er, „ich werde zwei, drei Tage unterwegs sein. Bitte pass gut auf die Plantage auf. Und wenn Paco wieder den ganzen Tag Siesta macht – nimm den Schlauch und weck ihn mit einem kräftigen Wasserstrahl.“

Dann flüsterte er:
„Ich verspreche dir: Ich habe eine Lösung gefunden. Für deinen Club. Für euch alle.“
Hoffte er zumindest. Sicher war er sich nicht.

Am nächsten Morgen saß Gianluca im Flieger nach São Paulo.

Sein Ziel: Mariana Santana.

Zwei Tage voller Gespräche, voller Erinnerungen, voller Schmerz.
Mariana – die Frau, die ihm einst das Herz gebrochen hatte.
Die ihn in seinen dunkelsten Stunden hatte allein gelassen.

Und doch: Nach einem Jahr … nach all dem, was war … und mit reichlich Restgefühlen im Gepäck … musste es doch möglich sein, ein neues Kapitel aufzuschlagen.
Oder wenigstens eine Fußnote.

Wir schreiben wieder den 6. Dezember.
Genau ein Jahr später.
Ein Hubschrauber landet auf der Hacienda.

Es war nicht nur Gianluca an Board –
sondern auch die wundervolle, unnachahmliche Mariana Santana.

Conchita war wie erstarrt.

Nicht nur wegen der Präsenz dieser Frau – dieser Aura – dieser Strahlkraft.
Sondern auch, weil sie in den Farben von Alianza gekleidet war.

Und Gianluca?
Er, ihr Gianluca – trug plötzlich den Trainingsanzug des Vereins.
Mit Initialen auf der Brust.

Conchita war nicht mehr zu halten.
Sie schrie:
„Er macht es!!!“
Und tanzte lachend und kreischend durch die Plantage.

Ja, er hatte es getan.
Ein Jahr, nachdem er dem Fußball den Rücken gekehrt hatte, war er zurück.
Als Trainer von Alianza Atlético Sullana.

Und an seiner Seite:
Mariana Santana.
Mit dem gemeinsamen Ziel, aus diesem unscheinbaren Provinzverein Perus einen Klub mit Strahlkraft zu formen.
Ein Team, das man nicht mehr auslacht. Sondern fürchtet.

Ein neuer Anfang.
Ein verrücktes Projekt.
Ein Tropfen Wahnsinn auf einem Meer aus Espresso.

Ich freue mich wie immer, wenn ihr mit dabei seid!
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Karagounis

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #76 am: 05.Juni 2025, 15:50:47 »

Natürlich sind wir dabei, sehr schön, dass es weitergeht!

FlutLicht1900

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #77 am: 06.Juni 2025, 09:31:08 »


Willkommen im Campeones del 36 – Ruhm war gestern
„Man kann nicht vom Glanz vergangener Tage leben. Vor allem nicht, wenn er ohnehin nie besonders geglänzt hat.“

Gianluca del Sol sitzt im verstaubten Presseraum des Estadio Campeones del 36, schaut auf die vergilbten Wände und atmet tief durch. 12.000 Plätze, erbaut 1926.
Und seitdem offenbar auch nicht mehr groß verändert.
Man nennt es nostalgisch – oder renovierungsbedürftig.

Alianza Atlético Sullana hat seine besten Tage längst hinter sich.
Apertura? Platz 16.
Clausura? Auch Platz 16.
In der Gesamttabelle reichte das nur für Platz 12.
Mehr so: Durchmogeln statt Durchstarten.

Und trotzdem steht Gianluca jetzt hier.
Vor einem Verein, der 2020 immerhin einmal Meister der zweiten Liga wurde.
Und davor?
Ein zweiter Platz in der ersten Liga – irgendwann in den frühen 2000ern.
Und 1984 war man sogar mal Vize in Liga 3.
Man nennt das in Peru wohl: Tradition mit Tendenz zur Tiefkühltruhe.

Die Trainingsanlagen?
"Brauchen Liebe", wie Mariana es diplomatisch formulierte.
Jugendförderung? Einfach.
Nachwuchsrekrutierung? Unterdurchschnittlich.
Finanzen?
32.000 Euro Transferbudget.
Wenn Gianluca einen Mittelklassewagen verkaufen würde, hätte er fast doppelt so viel.
Gehaltsbudget?
41.559 Euro pro Woche.
Oder wie Gianluca sagt: „Für italienische Verhältnisse reicht das für zwei Cappuccino und ein halbes Innenverteidigerbein.“

Und trotzdem – irgendwo in all dem Staub, den tropischen Temperaturen und dem Duft von Kaffee, spürt er es.
Das Kitzeln.
Die Herausforderung.
Der Glanz einer fast vergessenen Bühne.

Hier, im Herzen der Provinz, soll etwas entstehen.
Kein Wunder vielleicht – aber wenigstens eine gute Geschichte.

Baustelle Innenverteidigung – oder: Zwischen Himmel und Plantage
„Manche sagen, der liebe Gott ist ein Innenverteidiger. Aber hier unten scheint er gekündigt zu haben.“

Gianluca hatte sein Versprechen eingelöst – und mit der Unterstützung von Mariana das Training bei Alianza Atlético Sullana aufgenommen.

Doch was er da sah, war kein Fußballteam.
Das war eine lose Gruppierung junger Männer, die sich offensichtlich aus Zufall in den Kaffeepausen zusammengefunden hatten.
Und während ein Blick aus der Ferne schon Sorgen gemacht hatte, war der Blick aus der Nähe… sagen wir:
verheerend.

Einziger kleiner Hoffnungsschimmer:
Die Jungs hatten bislang immer im 4-3-3 gespielt.
Del Sols Lieblingsformation.
Ein System, das der Maestro wie seine Espressomaschine bedienen konnte – blind, elegant, und immer mit Stil.

Aber was nützt dir das schönste System, wenn du keine Spieler dafür hast?

Die größte Baustelle: Die Innenverteidigung.
Ein Bereich, der in Gianlucas Notizbuch schlicht als „Apokalypse“ vermerkt wurde.

Drei Spieler standen zur Verfügung.
Drei!
Wobei „zur Verfügung“ schon optimistisch war –
denn der hoffnungsvollste unter ihnen war verletzt.
Drei bis sieben Wochen.
Ein medizinisches Wunder – je nachdem, ob man auf Zimttee oder schwarze Magie setzte.

Und so hatte Mariana gleich ihre erste Mission:
Einen passablen Innenverteidiger zu finden,
– der nichts kostet,
– kaum Gehalt will,
– idealerweise keine zwei linken Füße hat
– und im besten Fall nicht aus Knete besteht.

Mit anderen Worten:
Die Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen!

Aber del Sol war Realist.
Er wusste, dass er vor einem Himmelfahrtskommando stand.
Nur hatte er bislang gehofft, der Himmel sei zumindest in Sichtweite.

Jetzt wurde ihm klar:
Selbst der Himmel hat hier seine Grenzen.

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FlutLicht1900

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #78 am: 06.Juni 2025, 14:42:59 »


Erkenntnisse nach den ersten Einheiten – oder: Zwischen Espresso und Eingebung
„Auch aus schlechten Bohnen kann man einen trinkbaren Espresso machen – wenn man weiß, wie.“

Die ersten Trainingseinheiten waren absolviert.
Schweiß, Sonne und sehr viel lateinamerikanische Improvisation.
Aber Gianluca del Sol hatte endlich ein etwas klareres Bild seiner Mannschaft –
auch wenn er sich wünschte, das Bild wäre mit einem Filter versehen worden.

Im Tor?
Drei Optionen.
Keine Weltklasse, aber brauchbar.
Del Sol notierte: „Sie halten, was sie versprechen – und das ist mehr, als man sagen kann.“

Die Innenverteidigung?
Eine emotionale Achterbahnfahrt.
Mal dachte Gianluca: „So schlimm ist es gar nicht.“
Und zwei Minuten später: „Was habe ich verbrochen?“
Es schwankte zwischen Hoffnungsschimmer und Abstiegskandidatur.

Aber immerhin: Auf den Außenverteidiger-Positionen blitzte erstmals so etwas wie Zuversicht auf.
Del Sol hatte zwei Spieler im Blick, die Potenzial hatten.
Solange sie sich nicht verletzten.
Oder verschwanden.
Oder plötzlich ihre Liebe zum Beachvolleyball entdeckten.

Im defensiven Mittelfeld sah es… solide aus.
Defensiv.
Sobald es aber um Technik oder Spielaufbau ging, war der Begriff „Blackout“ noch schmeichelhaft.
Del Sol: „Wenn ein Sechser aufbauen soll, baue ich lieber ein Gartenhäuschen.“

Also musste das Kreative woanders herkommen.
Zum Glück gab es da im offensiven Bereich den einen oder anderen Lichtblick.
Nicht viele – aber genug, um einen Espresso zu rechtfertigen.

Und so reifte in Gianluca ein Plan.
Ein alter Plan.
Ein bewährter Plan.
Das 4-3-3, das er bei Santos hatte spielen lassen.
Simpel. Effektiv. Stylisch.
Und die Jungs kannten zumindest die Formation.

Mit ein wenig göttlichem Beistand, viel Geduld und noch mehr Koffein würde das schon werden.
Del Sol war kein Träumer – aber eben auch kein Pessimist.
Er war ein hoffnungsvoller Pragmatiker.

Er glaubte:
Mit dieser Truppe wäre das Mittelfeld machbar.
Mehr?
Na ja…
So optimistisch ist er dann auch wieder nicht.

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« Letzte Änderung: 06.Juni 2025, 15:13:41 von FlutLicht1900 »
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Noergelgnom

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Re: Frauen, Fußball und Gianluca del Sol
« Antwort #79 am: 06.Juni 2025, 22:31:29 »

Na, das sieht doch gar nicht mal sooo schlecht aus.
Klar, die IV ist mit "okay" wohl zu optimistisch umschrieben, aber dann spielst Du eben im 2-3-5 der zwanziger Jahre und plättest alle gegner mit einer überwältigenden Offensive :D
Solange die Schöne Mariana dem armen Gianluca nicht wieder in den Rücken fällt, kann docheigentlich kaum was schiefgehen. :D
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